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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wände verwandeln sich übergangslos in ein sturmgepeitschtes Meer aus Wellen, das beinahe mein Rednerpult zu verschlingen scheint.
     
    *
     
    Kaum ein Galaktischer Rat läßt sich die Gelegenheit zu festlichen Worten nehmen. Heute steht jeder einmal im Mittelpunkt. Heute können die Völker sehen, welche Leistung ihre Vertreter bringen.
    Sechs Stunden vergehen.
    Icho Tolot, Tekener und Tifflor gehen. Sie sind der vielen Worte müde.
    Endlich brechen die Medienvertreter ihre Übertragung ab. Nun beginnt die eigentliche Arbeitssitzung. Zwei weitere Stunden höre ich den Räten zu. Die Rednerliste wächst und wächst; und mir wird klar, daß heute keine Entscheidungen fallen.
    Ich will bereits gehen, als sich doch noch etwas tut. Am Rednerpult steht plötzlich ein Ferrone, dessen Rede den Schwingungstempel in einen Raum voller Spannung verwandelt. Die Wellen im Material sind fast versiegt.
    Ich sehe ein Alarmsignal darin. „Geehrte Räte!" beginnt der kleine Mann. „Mein Name ist Van’delme. Ich möchte meine kurze Redezeit nutzen, auf ein grundsätzliches Problem der Galaktischen Ordnung nach Monos hinzuweisen.
    Wir haben unseren Lebensraum lückenlos in genau bezeichnete Interessensphären aufgeteilt. Je nach Wirtschaftsmacht. Anzahl der Bevölkerung und historischem Einflußgebiet wurde jedem Volk eine räumliche Parzelle zugesprochen.
    Terra verfügt über eine sehr große Sphäre, ebenso Arkon, Akon, Gatas, Latos, Unith, Ertrus und viele andere.
    Manche Völker wie die Haluter haben sich mit winzigen Sphären zufriedengegeben. Andere sind dazu gezwungen worden; so wie Ferrol, Epsal, Siga und so weiter.
    Ich erkläre diese Verteilung öffentlich für unrechtmäßig."
    Mit einemmal umgibt eine tosende Sturmflut aus Lärm und Materialschwingungen das Rednerpult. Es sieht aus, als werde Van’delme im nächsten Augenblick fortgeschwemmt. Der Rat von Ferrol hält sich krampfhaft am Pult fest. Dabei geschieht in Wirklichkeit nichts Bedrohliches - der Flüstertempel reagiert nur.
    Ich muß mir diese Tatsache mehrmals vor Augen führen.
    In den Emporen sind die Räte und Delegationen aufgesprungen.
    Die einen brüllen ihre Gegenargumente hinaus, die anderen stellen sich dem Ferronen zur Seite.
    Ich kann Van’delmes Standpunkt gut verstehen. Er spricht das aus, was viele denken; so auch ich.
    Niemand sollte mit der Galaktischen Ordnung auf Dauer zufrieden sein. „Hört mich an!" ruft der Ferrone. Mit einemmal hat er sich Ruhe verschafft, die Schwingungen verlaufen in Wand und Boden. „Ich möchte meinen Standpunkt begründen. Das jetzige Parzellierungssystem schreibt einen Zustand fest. Das aber wird uns auf absehbare Zeit das Genick brechen. Ein galaktisches System kann nicht statisch sein. Es muß sich ändern, immer im Fluß bleiben. Anders können wir uns den Aufgaben nicht stellen. Weiß die Kosmische Hanse das nicht? Weiß Homer G. Adams das nicht? Und warum verschließt die Mehrheit des Galaktikums davor die Augen?
    Ich will die Antwort geben. Die Parzellierung verschafft den etablierten Welten immense Vorteile. Sie haben sich ein Einzugsgebiet gesichert. Neue Zivilisationen dagegen können nicht mehr nach oben aufrücken. Sie bleiben an ihren geringen Standard gefesselt, können den großen keine Bedrohung sein.
    Ich verurteile die Parzellierung als ungerecht, unangemessen, ausbeuterisch, arrogant. Hiermit hoffe ich, eine Diskussion und Umorientierung auszulösen. Mir ist klar, daß sich hier und heute nichts ändern wird. Aber uns bleibt nur noch wenig Zeit. In der Milchstraße gärt es bereits an vielen Orten."
    Van’delme wartet den gröbsten Sturm aus Entrüstung und Zustimmung ab, dann verläßt er das Rednerpult und macht dem nächsten Platz.
    Ich verfolge mit immer wieder angehaltenem Atem die folgenden Redebeiträge. Homer, Homer.
    Was an Zündstoff hast du entstehen lassen ... Denn mir ist klar, daß der Chef der Hanse aus dem Hintergrund die Fäden gezogen hat.
    Ich erinnere mich an seine Worte. Es ist nur vorübergehend, Perry, Vielleicht für hundert oder zweihundert Jahre. Darauf kannst du dich verlassen. Er ist es, der die Parzellierung auf den Weg gebracht hat - wenn auch sicherlich in bester Absicht.
    Der nächste Redner ist ein Galaktischer Rat von Topsid. Sein Name ist Akkora-Stou. Ich halte ihn für einen unsympathischen Kerl; so, wie es für Terraner die meisten Topsider sind.
    Aber Akkora-Stou übertrifft alles, was ich bisher gehört und gesehen habe. Er entpuppt sich als Rassist und

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