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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich das Blatt wenden wird."
    „Verzweifle nicht, Freund Rhodanos", dröhnt die voluminöse Stimme des Haluters Icho Tolot. „Wir haben immerhin die Hälfte einer Spur."
    „Welche?" frage ich. „Tolotos meint die Nakken."
    Das Lächeln in Tekeners Gesicht ist gefroren, eher grausam als humorvoll. Ich erinnere mich, wie er den Nakken Clistor umgebracht hat. Auch ihn plagt die Erinnerung; ich kenne Tekener genau. Er weiß, daß er einen unverzeihlichen Fehler begangen hat.
    Er hat die andere Hälfte der Spur ausgelöscht. Jetzt bleiben uns als Hoffnung noch Eirene und Sato Ambush, die sich nach Akkartil begeben haben. Was, wenn die beiden einundsechzig Jahre und fünf Monate lang fragen?
    Wenn die geheimnisvollen Schneckenwesen keine Antwort geben?
    Ich mag nicht daran denken.
    Ich muß es mit Tekener halten: Spielen wir auf Zeit ...
    Der Vertigo geleitet uns sicher durch das Labyrinth der Schläuche und Räumlichkeiten. Einige der Türen, die wir passieren, sind gekennzeichnet. Es handelt sich um Tagungsräume, stationäre Rechner, Versorgungseinrichtungen.
    Dann der eigentliche Tagungssaal, der den Namen Schwingungstempel trägt. Ich sehe den riesigen Raum zum ersten Mal, Aber ich habe oft davon gehört. Die Bauarbeiten waren Tagesgespräch in der Milchstraße, ebenso die umstrittene Gestaltung.
    Es handelt sich um einen Halbkreis von zweihundert Metern Radius; mit einem Rednerpodest im Zentrum, von dem aus unsichtbare Felder jede Tonschwingung aufnehmen und zu den Emporen weiterleiten.
    Der Boden erhebt sich in sanfter, gekräuselter Schwingung. So entsteht eine flache Schale.
    Entlang der Wände ragen in zehn Metern Höhe die ersten Balkons heraus, die den Namen Emporen tragen. Dort sitzen die Delegationen. Eine Empore für jedes Volk, das dem Galaktikum zugehört.
    Weitere Emporen werden in größerer Höhe besetzt. Bei variabler, jeder Delegation angemessenen Größe wird der Platz auch in tausend Jahren noch ausreichen. Hier wird jedes Volk Sitz und Stimme haben, das darauf genügend Wert legt.
    Wir betreten den eigentlichen „Tempel" noch nicht. Statt dessen führt uns der Vertigo in eine Empore, die Besuchern vorbehalten ist.
    Zwei Stunden vergehen. Wir reden nicht viel, beobachten nur. Der Reihe nach treffen aus allen Teilen des riesigen Gebildes Delegationen ein. Zunächst ein paar kleine Milchstraßenvölker wie Ferronen und Czartts, dann als erste Großvertretung die der Akonen.
    Es folgen Haluter, Fantans, Terraner und hundert andere, darunter auch die Delegationen des außergalaktischen Raums. Ich sehe Dao-Lin-H’ay als Vertreterin Hangays, ein paar Gurrads und Tefroder.
    Lediglich Nakken oder Lingonen sind natürlich nicht dabei. Dieser Tag ist etwas Besonderes. Jeder kann es spüren. Und kurze Zeit später ist meine Stunde gekommen: Ich bin es, der die Eröffnungsrede halten wird. Keiner draußen in der Milchstraße darf jetzt merken, daß ich mit meinen Gedanken weit weg bin.
    Sie warten auf die Show. Und sie werden sie bekommen.
    Ich lasse mich von einem Antigravstrahl erfassen und direkt ins Zentrum des Schwingungstempels tragen. Jetzt ist der Anblick ein ganz anderer als vor einer Stunde. Jetzt sind die Gondeln über mir und ringsum besetzt.
    Geflüster schwebt im Raum und erzeugt sachte Strömungen in Boden und Wandmaterial.
    In mir steigt Erregung auf. Billionen Intelligenzwesen schauen zu. Ich kann sie nicht sehen, doch ich spüre sie ... Sie alle sind mir nahe in diesem Augenblick. „Ihr kennt mich genau!" beginne ich. „Mein Name ist Perry Rhodan. Dieser Tag ist etwas Besonderes für mich, so wie für euch. Hierher schaut alles von Arkon bis Gatas.
    Den Wirren wird ein Ende gesetzt, eine Zeit des Aufschwungs bricht an."
    Vor meinen Augen läuft unsichtbar für alle anderen der vorformulierte Text ab. Ich ändere die Worte nicht, aber ich fülle sie mit Leben. Alle sollen spüren, daß ich in diesem Augenblick denke, was ich sage.
    Fasziniert betrachte ich den Boden des Schwingungstempels. Jedes Wort, jede Silbe schlägt sich nieder wie ein Stein, den ich in stilles Wasser werfe. Wellen laufen von mir fort in Richtung der Emporen. „Wir wissen nun, daß dem Sturz des Tyrannen nicht der große Zusammenbruch folgen wird.
    Glaubt mir, meine Freunde! Dafür stehe ich mit meinem Wort. Und neben mir stehen die Billiarden Wesen der Galaxis, die auf ihre Weise einem neuen Höhepunkt zusteuern ..."
    Ein paar Sekunden lang herrscht Schweigen. Dann stelle ich mich tosendem Applaus. Boden und

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