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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deinen Leuten verletzt. Dahinter steckt Absicht, bewußte Provokationen ... Und heute hat es das erste Todesopfer gegeben. Ein ungeborenes Kind."
    Nassur-Gat begriff nicht. „Na und? Ein Kind mehr oder weniger, was macht das?"
    „Für Terraner bedeutet es sehr viel. Mehr als für Topsider. Jedenfalls hat das die ersten Siedler bis zur Explosion gereizt. Seit einer Stunde laufen offene Gefechte. Dein Stellvertreter läßt Material in die ganze Galaxis senden."
    Mit einemmal begriff Nassur-Gat, wie weit der Plan bereits gediehen war. „Die Gefechte laufen?
    Dann ist sicher das Schlachtschiff auf dem Weg hierher! Wir müssen dringend ..."
    Rhodan fiel ihm ins Wort. „Das Schiff hat den Orbit verlassen. Es ist bereits aufgetaucht. In der Stadt kämpfen topsidische Landetruppen gegen die Siedler von Terra."
    „Und nun - du erwartest, daß ich etwas unternehme?"
    „Sicher, Nassur-Gat! Du wirst es müssen!"
    Plötzlich gedankenverloren ließ der Topsider die Kiefer knacken. Er holte einen Beutel mit schwarzer Asche hervor und streute sich ein wenig davon auf den Kopf. Ihm war, als fließe nun jeder Gedanke mit dem doppelten Tempo. „Gorgol", murmelte er. „Ihn muß ich haben ..."
    „Du meinst, er hat alles angezettelt?" fragte Rhodan. „Natürlich. Ich werde ihn zum Zweikampf fordern. Nur das stellt meine Autorität wieder her.
    Aber ich habe ein Problem. Gorgol ist ein Klon. Er ist mir weit überlegen ..."
    „Ich kann dich aus der Space-Jet mit Waffen ausrüsten."
    „Nein!" wehrte Nassur-Gat entschieden ab. „Keine Waffen. Aber etwas anderes brauche ich: ein Fläschchen sprühfähigen Klebstoff. Ich muß aus einer Stärke eine Schwäche machen."
     
    *
     
    Wie eine riesige Gewitterfront aus Metall hielt das Schiff aus einem Kilometer Höhe alles unter Kontrolle. Ab und zu zuckten Energielanzen herunter und entfachten Brände.
    Orphan-City bot ein Bild der Verwüstung.
    Nassur-Gat und Rhodan rannten mehr, als daß sie gingen. In Höhe der ersten Häuser trennte sich der Mann namens Buba von ihnen; er wollte auf eigene Faust nach seiner Gefährtin suchen.
    Der Topsider war ohnehin lieber mit Rhodan allein. „Was tust du jetzt?" wollte der Terraner wissen.
    Rings um sie detonierten plötzlich kleine Bomben - reines Glück, daß keiner von beiden getroffen wurde. Sie sprangen in Deckung und sahen einer Horde Terraner zu, die von Raumlandesoldaten brutal verfolgt wurden.
    Die Menschen hatten keine Waffen mehr, ein paar waren leicht verletzt. Die Topsider hingegen fühlten sich im Schutz ihrer antiquierten Kampfanzüge sicher.
    Hundert Meter hinter ihnen folgte ein Bodenfahrzeug. Das war die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. „He!
    Ein alter Shift!" rief Rhodan verwundert. „Bestimmt tausend Jahre alt! Wie kommt der hierher?"
    „Wir haben vieles geschenkt bekommen." Nassur-Gat sprang auf und winkte der Besatzung des Fahrzeugs. „Auf diesen Abfall, der jetzt gute Dienste leistet. - Auf, Rhodan, zeige dich! Du kannst mich als Gefangener begleiten!"
    Nassur-Gat nahm den Terraner fest beim Arm; er wollte nicht, daß irgendwer auf Rhodan schoß.
    Sein Verbündeter begriff rasch. Man konnte sich auf ihn verlassen. In einem unbeachteten Augenblick ließ er seinen Strahler im Innenfutter des SERUNS verschwinden. Gefangen und bewaffnet, das paßte nicht zusammen.
    In der Schleuse des Shifts erschien ein kleiner Soldat mit sandverschmierten Schuppen. „Wer bist du?" rief er. „Weise dich aus!"
    „Mein Name ist Nassur-Gat. Ich bin der Führer der Orphan-Schwadron. Du, die Soldaten und das Schlachtschiff, ihr untersteht meinem Kommando."
    „Und der Terraner?"
    „Mein Gefangener."
    Der Soldat zog einen Strahler und richtete ihn auf Rhodan. „Bitte kommt herein. Wir müssen deine Identität überprüfen."
    „Verbinde mich mit dem Kommandanten des Schiffes."
    Rhodan wurde in eine Ecke des Shifts gedrängt. Nassur-Gat dagegen nahm vor dem Funkbildschirm Platz.
    Sekunden später erschien der markante Schädel des Kommandanten Jemokher-Brak. „Hier die NYKKONA. Äh, Nassur-Gat. Ich freue mich, dich gesund zu sehen. Während deiner Krankheit hat Gorgol die Koordination der Einsätze übernommen."
    Krankheit ... Das also war die offizielle Version des Klons. Nassur-Gat kochte innerlich. Er erinnerte sich seiner frühesten Jugendtage; als er stets bekommen hatte, was er wollte. Als allmählich sein überragendes Talent in den Vordergrund getreten war, wie er sich stets durchgesetzt hatte.
    Warum nicht gegen Gorgol?

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