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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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.Er war der Gewinner. Daran mußte er denken, wenn er die nächste halbe Stunde überleben wollte. „Beantworte mir eine Frage, Jemokher-Brak. Wo befindet sich Gorgol gerade?"
    „Auf dem zentralen Platz dieser Stadt. Soll ich dich ankündigen?"
    „Nein. Es soll eine Überraschung werden."
     
    *
     
    Der Shift hob ab und schwebte in dreißig Metern Höhe über die Straßen hinweg. Noch weiter oben hing das Schlachtschiff.
    Der Widerstand der Terra-Siedler war fast gebrochen, nur an manchen Stellen gab es noch Feuergefechte. Zum Glück waren kaum Opfer zu beklagen. Das gehörte zur Strategie - Tote schadeten dem Ruf der „überfallenen", unbewaffneten Topsider.
    Ein Blutbad hätte die öffentliche Meinung in der Galaxis ins Gegenteil verkehrt.
    Dort unten lag der Platz. Auf der einen Seite und den angrenzenden Straßenzügen standen oder hockten Tausende von Terranern. Sie alle waren entwaffnet und wurden von topsidischen Posten bewacht. Nur Medorobots waren bei ihnen.
    Die andere Seite diente als provisorisches Befehlszentrum. „Geh direkt in der Mitte herunter!" befahl Nassur-Gat dem Piloten.
    Der Galaktische Rat tauschte einen versteckten Blick mit Rhodan. Doch der Terraner schaute nur verständnislos; er konnte den Plan natürlich noch nicht kennen.
    Nicht daran denken. Am besten war volle Konzentration. So unterschied sich der Sieger vom Verlierer.
    Rhodan war jetzt nicht sein Problem. Der Gegner hieß Gorgol.
    Sobald der Shift aufgesetzt hatte, sprang Nassur-Gat durch die Schleuse ins Freie. Einige der Leute ringsum erkannte er, es handelte sich um Siedler seiner Gruppe. Sein Name wurde weitergeflüstert, und in Windeseile sprach sich sein Erscheinen herum.
    Plötzlich bildete sich eine Gasse.
    Vor ihm erschien der Klon mit der schwarzen Schuppenhaut, etwa ebensogroß wie Nassur-Gat, ein Sinnbild der Kraft und der Überlegenheit. Gorgol riß den Rachen zu einer Art zahnbewehrtem Grinsen auf.
    Seine Armprothesen zitterten, bis statt Messern Finger erschienen. „Äh, Nassur-Gat!" rief er. „Wie ich mich freue, dich zu sehen. Endlich gesund? Fühlst du dich kräftig genug, hier zu sein?"
    „Verzichten wir auf die Show, Klon-Bastard! Alle sollen es hören: Dieses Stück Dreck aus dem Reagenzglas hat mich fesseln und knebeln lassen. Ich war nie krank! Und für diesen Verrat, Gorgol, werde ich dich töten!"
    Der Klon schaltete übergangslos um.
    Nun zeigte er an der rechten Hand doch die Messer. „Du weißt, was du da sagst ... Es wird dein Tod sein!" Gorgol warf mit der Linken seinen Strahler weg.
    Um die beiden Topsider bildete sich ein Kreis. Es war nicht die richtige Zeit zu kämpfen, gewiß nicht. Daran erinnerten überdeutlich das Bild des Schlachtschiffs und entfernter Kampflärm. Aber Nassur-Gat hatte keine andere Wahl, wenn er zumindest für ein paar letzte Maßnahmen den Rücken frei haben wollte.
    Und für eventuelle Verhandlungen mit Perry Rhodan - sofern es dazu kam. Gorgol griff an.
    Der Klon sprang mit dem vollen Gewicht seiner Muskeln vor. Nassur-Gat wich den Armen aus, wurde aber vom Schwanz getroffen. Lähmender Schmerz breitete sich in seiner rechten Schulter aus.
    Mit einem Sprung beiseite brachte er sich außer Reichweite. Ein paar Sekunden Atempause ...
    Gorgol war noch besser, als er gedacht hatte. Sehr viel besser. Seine eben noch gehegte Zuversicht geriet ins Wanken.
    Sicher, der Klon war älter als er. Aber seine geklonte Muskulatur mußte anders aufgebaut sein - sonst hätte sie nicht derart effizient arbeiten können.
    Nassur-Gat ging seinerseits zum Angriff über.
    Ansatzlos setzte er einen Tritt gegen Gorgols Beine an. Doch der Schlag ging ins Leere. Nassur-Gat verlor das Gleichgewicht und fiel seitlich zu Boden. Mit dem Schwanz stieß er sich ab, bevor Gorgol noch heran sein konnte. „Was ist, Nassur-Gat? Du hast Angst, ah?"
    Nicht das geringste Anzeichen von Erschöpfung lag in dieser Stimme, kein schwerer Atem, kein Zittern. Er selbst dagegen schwitzte plötzlich am ganzen Leib.
    Die linke Hand ging unauffällig zum Gürtel. Während Gorgol versuchte, ihn aus der Reserve zu locken, zog er das kleine Fläschchen mit dem Klebstoff hervor und versteckte es in der hohlen Faust.
    Dann der Überraschungsangriff: Gorgol explodierte förmlich. Mit der bisherigen Vorstellung hatte der Klon ihn hur genarrt. Nassur-Gat verlor jegliche Kontrolle. Wie hatte er nur jemals an seine Chance glauben können? Er war ein hervorragender Kämpfer, ein Meister unter den Topsidern. Aber er war

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