Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ja, er schwärmte schon immer für den Höllenboss. Für ihn war er der Einzige, der über ihm stand. Der Höllenboss und kein anderer. So und nicht anders hat er ihn genannt.«
    »Wir sprechen vom Teufel«, sagte Jane.
    »Ja.«
    »Und was ist geschehen?«, fragte ich weiter.
    »Hero war der Meinung, dass er Superkräfte bekommen wollte. Und das würde nur klappen, wenn er durch das Höllenfeuer geht und sich darin gestärkt hat.«
    »Die brennenden Reifen«, murmelte Jane.
    »Und das hat er auch getan?«, hakte ich nach.
    »Muss wohl.«
    »Wer von euch war dabei?«
    »Keiner. Er ist an einen bestimmten Ort gefahren, wo der Teufel für ihn das Feuer parat hatte. Dort hat er sich gestählt. Er wollte auch nicht mehr so richtig sterben und…« Sie hob die Schultern. »Ja, so soll das gewesen sein.«
    »Okay«, sagte ich. »Aber er hat euch nach seiner Stärkung nicht im Stich gelassen - oder?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ist er wieder zu euch in die Gruppe zurückgekehrt?«
    »Ja. Wir haben ihn nur zweimal gesehen. Er war plötzlich da, als wäre er vom Himmel gefallen. Aber wir haben nicht genau sehen können, was mit ihm passiert war oder wie er aussah.«
    »Warum nicht?«
    »Er trug seinen Helm.«
    Ich wandte mich an Jane Collins. »Moment mal, du hast ihn doch gesehen, als er neben euch her fuhr.«
    »Habe ich. Und wenn du meine ehrliche Meinung hören willst, er hat zwar wie ein Mensch ausgesehen, doch wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, dann muss ich fast passen. Er war ein so komischer Typ. So weiblich und männlich zugleich, aber auf eine widerliche Weise, vor der man sich ekeln kann.«
    »Meinst du?«
    »Frag Leila.«
    Das brauchte ich nicht, denn sie übernahm von selbst das Wort und bestätigte Janes Eindruck.
    »Hast du ihn denn auch so in eurer Clique erlebt?«
    Sie musste einen Moment nachdenken. »Nein, nicht so.«
    »Hat er anders ausgesehen?«
    Sie nickte zögerlich.
    »Wie denn?«
    Erneut musste Leila überlegen. Dann sprach sie davon, dass dieser Hero früher viel männlicher gewesen war. Längst nicht so glatt. Er hatte auch ein anderes Gesicht gehabt. Wieder fügte sie das Attribut männlich hinzu.
    »Ich weiß auch nicht, wie er sich so verändern konnte. Mir kam es so vor, als wäre seine Haut auch anders geworden. Die war jetzt viel heller und glatter.«
    »Kann eine Folge des Feuers gewesen sein«, kommentierte Jane.
    »Vielleicht. Jedenfalls müssen wir festhalten, dass er sich verändert hat.« Ich hob die Schultern. Erfahrungen mit dem Höllenfeuer habe ich genügend sammeln können. »Das ist alles okay, aber jeder reagiert anders auf die Flammen.« Jetzt schaute ich wieder Leila an. »Mich wundert nur, dass ihr so scharf darauf gewesen seid, mit ihm eine Fahrt zu unternehmen. Warum ist das so gewesen?«
    »Er hat uns eben eine Sensation versprochen.«
    »Ach? Hat er das?«
    »Ja, ich lüge nicht.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Aber welche Sensation das war, weißt du nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Haben die anderen Mitfahrer denn nichts berichtet?«
    »Das war nicht möglich. Ich bin die Erste gewesen, die er mitgenommen hat.«
    »Und du bist ihm entkommen?«
    »Ich hatte plötzlich eine Scheißangst«, flüsterte sie. »Das war mir alles so unheimlich. Er und ich allein. Ich wusste ja nicht, wie er sich verändert hatte. Dann war er plötzlich im Wald verschwunden. Da bin ich dann gerannt.«
    »Den Rest kennst du«, sagte Jane.
    »Klar.« Ich schlug ein Bein über das andere. »Nun befürchtest du, dass er sich - sagen wir mal - seine Beute zurückholen will.«
    »Das ist die Konsequenz. Er muss damit rechnen, dass Leila vielleicht Dinge verraten wird, die ihm nicht passen. Das muss man einfach so sehen, finde ich.«
    Da konnte sie richtig liegen. Ich wollte wissen, wie groß die Gruppe der Punker war.
    Leila überlegte nicht lange. »Kann ich nicht genau sagen. Mal sind wir zehn, dann nur sechs. Das ist der harte Kern, zu dem ich auch gehöre.«
    »Und er wollte mit allen einen Trip machen?«
    »Ja, das hat er gesagt.«
    Ich setzte Stein für Stein zusammen und sagte: »Dann könnte man davon ausgehen, dass sich Hero inzwischen um die anderen Mitglieder eurer Clique gekümmert hat.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nach dir.«
    Mit ihrer folgenden Frage bewies sie mir, dass sie mich begriffen hatte.
    »In dieser Nacht noch?«
    »Warum nicht?«
    »Das glaube ich nicht. So kurz sollten die Fahrten nicht dauern. Er wollte sich für jeden aus der Gruppe die entsprechende Zeit

Weitere Kostenlose Bücher