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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übernachten wollte, war okay. Da befand sie sich in einer relativen Sicherheit, denn eine absolute gibt es nun mal nicht.
    War es wirklich besser, wenn wir hier die Stunden der Nacht abwarteten oder verschliefen?
    Ich war jetzt skeptisch geworden. Mir passte es nicht, dass Leila die restlichen Punks nicht erreicht hatte.
    Ich hörte leise Schritte, und als ich zur Tür schaute, stand Leila auf der Schwelle. Das Haar war noch tropf nass und hatte seine grüne Farbe verloren. Dunkel und angeklatscht lag es auf ihrem Kopf. Um den Körper hatte sie ein Badetuch geschlungen, und auf ihren Lippen und im gesamten Gesicht lag ein Ausdruck, wie ihn nur Frauen zur Schau tragen konnten.
    »Fertig?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Okay, dann…«
    »He, Moment noch.«
    »Was ist denn?«
    »Ich wollte dich nur fragen, wo wir schlafen sollen. Du musst dich nicht unbedingt auf die Couch hier legen oder mir den Platz zuweisen. Wir können auch in deinem Bett…«
    »Weiß ich, Leila, aber das bleibt leer.«
    »Echt?«
    »Wie ich es sagte.«
    »Jetzt immer noch?«, fragte sie und ließ das Badetuch fallen, sodass sie nackt vor mir stand. »Ich habe es noch nie mit einem Polizisten getrieben. Das hier wäre eine Chance.«
    »Da wirst du wohl noch warten müssen.« Ich ließ meinen Blick über ihre kleinen Brüste mit den dunkelbraunen Warzen gleiten und bat sie, sich anzuziehen.
    Leila startete einen letzten Versuch. »Aber ich schlafe immer nackt. Das bin ich so gewohnt.«
    »Kann ich mir denken«, erklärte ich und schoss eine Frage nach. »Wer sagt denn, dass wir uns schlafen legen?«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Wir werden eine kleine Spazierfahrt machen. Und jetzt zieh dich an. Wenn du fertig bist, geht es los.«
    Drei Sekunden zögerte sie noch. Dann bückte Leila sich und hob das Badetuch wieder auf. Sie hob die Schultern und sagte: »Wie du willst.«
    Dann drehte sie sich um und verschwand im Bad.
    Ich musste lächeln und schüttelte den Kopf. Sie war ein kleines Luder, aber damit hatte ich es nun nicht mal. Zudem war sie vom Alter her viel zu jung.
    Ich dachte an die vor mir liegende Aufgabe und hoffte nur, dass sie den Weg zu dem Ort fand, wo dieser Höllenpunk sie allein gelassen hatte.
    Für mich war es ein Ort, der für den Punk eine bestimmte Bedeutung hatte.
    Nach drei Minuten kam sie zurück. Diesmal angezogen. Beide waren wir bereit. Ich hatte mir auch die Ersatz-Beretta eingesteckt, denn die andere trug Suko bei sich.
    »Können wir?«, fragte ich.
    »Wegen mir schon. Und wo willst du hin?«
    »Genau dorthin, wo man dich allein gelassen hat, Leila.«
    »Waaas?«
    »Ja, ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass unser Freund nur aus lauter Spaß mit dir dorthin gefahren ist. Bestimmt gibt es in der Nähe einen Ort, an dem er sich sicher fühlt und das durchgezogen hat, was zu seiner Verwandlung geführt hat. Es ist sogar möglich, dass wir dort deine verschwundenen Freunde finden.«
    »He, denken alle Bullen so?«
    »In der Regel schon. Sonst hätten sie den Beruf nicht ergriffen, sage ich mal.«
    »Da kenne ich mich nicht aus.« Sie zupfte an ihrer Lederjacke, die einige Schmutzflecken bekommen hatte. »Nimmst du mich so mit?«
    »Klar, wenn du den Weg kennst?«
    Leila schloss die Augen. »Ich weiß zumindest, wie man zurückkommt. Da brauche ich nur umgekehrt zu denken.«
    »Wenn du das kannst. Sonst rufe ich Jane Collins an.«
    »Ich sehe für manche Leute zwar so aus, aber ich bin nicht blöd. Ich laufe nur eben auf einer anderen Schiene.«
    »In der Tat.«
    Es war genug geredet worden. Mich hielt hier in meiner Wohnung auch nichts mehr. Ich hatte dieses Bauchgefühl, das mir sagte, nicht unbedingt falsch zu liegen. Wenn es die Chance gab, den Höllenpunk zu stellen, wollte ich sie nutzen.
    Leila Morley war schon auf dem Weg zur Wohnungstür. Davor blieb sie stehen und fragte: »Wie geht es denn jetzt genau weiter?«
    »Ganz einfach. Wir fahren runter in die Tiefgarage, steigen dort in meinen Rover und fahren los.«
    »Nicht schlecht.«
    Ich nickte. »Genau das meine ich auch…«
    ***
    In der knappen Zeit im Lift standen wir uns gegenüber, und Leila schaute mich direkt und sehr bewusst an.
    »Habe ich was an mir?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Aha.«
    »Aber ich will dir was sagen.«
    »Dann raus damit.«
    Sie senkte den Blick und kam mir in dieser Haltung wie ein kleines Mädchen vor, das sich schämt.
    »Nun…«
    »Gut. Ich habe bisher ja nicht viel von euch Bullen - ahm - Polizisten gehalten, aber das

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