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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorgehen.
    Jane kannte sich in meiner Wohnung aus. Sie und Leila betraten das Wohnzimmer und setzten sich dort.
    »Hast du auch was zu trinken, Bulle?«
    Jane tippte Leila auf die Schulter. »Der Mann heißt John und hat keine vier Beine und Hörner auf der Stirn.«
    Die zurechtgewiesene Leila hob die Schultern. »Ja, ich weiß, aber ich stecke noch zu sehr in den alten Vorurteilen. Werde mich schon daran gewöhnen.« Sie grinste mich an. »Hast du auch was zu trinken für mich? Am besten wäre eine Dose Bier.«
    »Kannst du haben.«
    Ihr eigentlich nettes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Das hört sich schon besser an.«
    Kopfschüttelnd verschwand ich in der Küche, wo der Kühlschrank stand.
    Da hatte mir Jane vielleicht was angetan. Aber sie wollte mich bestimmt nicht ärgern und war nicht grundlos mit dieser Leila hier erschienen. Sie musste zwingende Gründe haben, dass die Punkerin nicht bei ihr übernachtete.
    Ich ging mit einer Dose Bier in der Hand zurück ins Wohnzimmer und zeigte Leila die Aufschrift.
    »Bist du mit der Marke zufrieden?«
    »Klar.«
    »Dann lass es dir schmecken.«
    Sie nahm Platz, nein, das war verkehrt. Sie setzte sich nicht normal in den Sessel, sie legelte sich hinein und blieb in dieser halb liegenden Stellung, als sie die Lasche aufriss und die Dose sofort ansetzte, um die ersten Schlucke zu nehmen.
    Sie war eine routinierte Trinkerin, es lief nichts daneben.
    Ich schaute Jane mit einem bestimmten Blick an, und die Detektivin hob nur die Schultern. Die Dose war beinahe leer, als Leila sie absetzte und danach über ihre Lippen wischte. Ihr ganzes Benehmen kam mir irgendwie aufgesetzt und unnatürlich vor. Es konnte auch sein, dass sie sich in dieser Umgebung unsicher fühlte.
    »Können wir jetzt zur Sache kommen?«, fragte Jane.
    »Klar.«
    »Dann hör mal zu, John, denn wir haben etwas erlebt, das auch bei dir Kopfschütteln auslösen wird.«
    »Wenn du das sagst, Jane.«
    »Ja, und das sage ich bewusst: Wobei es nicht nur um Leila geht, ich bin ebenfalls involviert. Das allerdings nicht freiwillig. Es hat mich fast aus den Schuhen gehauen.«
    Ich stellte keine Fragen mehr. Dafür hörte ich zu, was Jane mir zu berichten hatte. Sie übernahm den größten Teil der Erzählung. Nur hin und wieder wurde sie von Leila unterbrochen, die aber nie widersprach und alles bestätigte.
    Ich sagte dabei nichts. Auf meinem Rücken begann sich die Haut zu spannen, und auch mein Atmen war nicht eben leise. Ich konnte Jane Collins verstehen, dass sie so reagiert hatte und mit dem Mädchen bei mir eingefallen war.
    »So, jetzt bist du an der Reihe, John.«
    »Sicher.«
    Die erste Frage hatte ich mir bereits überlegt und stellte sie jetzt. »Und es ist sicher, dass sich dieser Typ auf seiner Enduro verändert hat?«
    »Wir haben nicht gelogen!«, fuhr Leila mich an.
    »Bleib im grünen Bereich, Mädchen. Ich wollte mich nur noch mal vergewissern.«
    »Ja, es ist nicht leicht zu glauben, John.« Jane nickte mir zu.
    »Und könnt ihr euch keinen Grund vorstellen?«
    »Ich nicht.«
    »Und du, Leila?«
    Sie hielt den Mund zunächst geschlossen. Dabei schaute sie auf die fast leere Bierdose in ihrer Hand und nahm dann die letzten Schlucke. Als sie sie leer getrunken hatte, drückte sie das weiche Metall zusammen und stellte das Kunstwerk vor sich auf den Tisch.
    »Na ja, ich habe schon einige Male davon gehört.«
    »Aha. Wo denn?«
    »In unserer Clique. Da ist schon davon gesprochen worden, den Höllenpunk zu holen.«
    »Warum?«
    »Ist erst mal egal, aber man oder wir wollten ihn haben, denn bisher hat niemand so richtig daran geglaubt, dass es ihn gibt. Er ist eine Legende. Es hat ihn früher mal gegeben, vor Jahren. Da hat er nach dem besonderen Kick gesucht und ihn auch gefunden.«
    »Welchen Kick?« Das Wort löste bei mir nicht eben positive Gedanken aus, denn ich hatte noch sehr gut die fünf Hexen in Erinnerung, die ebenfalls nach dem großen Kick gesucht und ihn durch den Brunnen schließlich gefunden hatten.
    Leila hob die Schultern an. »Na ja, er wollte eben andere Wege gehen. Weg aus dem Alltagstrott.«
    »Das seid ihr doch sowieso schon gewesen.«
    »Kann sein, aber das war es nicht. Hero wollte noch einen anderen Weg nehmen.«
    »Hero…?«
    Leila schaute mich an und nickte. »Ja, so heißt er. Oder so hat er sich genannt.«
    »Und er war euer Anführer?«
    »Genau.«
    »Welchen Weg hat er denn eingeschlagen?«
    Leila räusperte sich und verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Nun

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