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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überhaupt sein muss, weil er dabei immer an die Niederlage der Hölle erinnert wird.«
    Ich hatte ihr zwar etwas erklärt, doch Leila konnte nur den Kopf schütteln.
    »Ich zeige es dir.«
    »Ja, bitte.«
    Sie schaute genau zu, wie ich meine Hände in den Nacken schob und mit den Fingern die Kette umfasste, an der das Kreuz hing. Ich zog sie nur langsam hoch, um die Spannung ein wenig zu erhöhen. Dabei schaute Leila nur auf meine Hände und bekam große Augen, als sie den Gegenstand schließlich sah.
    »Ein - ein - Kreuz ist das.«
    »Sehr richtig. Magst du Kreuze?«
    Leila zögerte mit ihrer Antwort. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Eigentlich nicht so recht.«
    »Sondern?«
    »Manche von uns tragen sie zusammen mit anderem Schmuck, obwohl wir die Kreuze ablehnen. Aber dieses hier ist richtig toll. Ja, das ist es.«
    »Und du würdest es auch anfassen?«
    »Wenn es sein muss.«
    »Bitte.«
    Ich reichte es ihr, und Leila bewegte ihre Hand vorsichtig darauf zu.
    Dabei versuchte sie ein Lächeln, was ihr allerdings recht schwerfiel.
    Schließlich fasste sie es behutsam an und atmete dabei tief durch. Sie schloss sogar die Augen, als würde sie sich selbst nicht zutrauen, dass sie so etwas tat.
    »Nun?«
    »Es ist wunderbar«, sagte sie leise. »Ja, es ist einfach herrlich. Man bekommt ein Gefühl des Vertrauens. Komisch, aber daran hätte ich nie gedacht.«
    Sie gab mir das Kreuz zurück. Ihr Lächeln sah jetzt echt aus.
    »Das habe ich noch nie erlebt, John, und das Kreuz gehört dir?«
    »Ja, und es ist etwas ganz Besonderes. Man kann es als einen Schutz gegen die Mächte der Finsternis ansehen, und zu denen zähle ich auch den Höllenpunk.«
    »Hat er uns deshalb nicht angegriffen?«
    »Wahrscheinlich. Er wird die Aura gespürt haben, die nicht nur mich schützte, die auch auf dich übergegangen sein muss. Deshalb hat er gekniffen.«
    »Aber damit ist nicht alles vorbei?«, fragte Leila nach einer Weile des Nachdenkens.
    »Nein, es ist nicht alles vorbei. Ich denke mir, dass alles von vorn beginnen wird.«
    »Die Jagd?«
    »Ja.«
    Sie schluckte und flüsterte dann: »Er hat uns schon einmal verfolgt. Jane und mich. Da hätte er angreifen können. Oder hat Jane auch ein solches Kreuz?«
    »Nein, das hat sie nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass Hero beim ersten Mal alles nicht so ernst genommen hat. Er wollte euch nur zeigen, dass es ihn gibt. Er kann auch damit gerechnet haben, dass Jane vor Schreck den Wagen in den Straßengraben setzt. Dann wäre wirklich alles perfekt für ihn gewesen. Aber das hat ja nicht geklappt. Und jetzt wird er sich ärgern.«
    »Und nicht aufgeben - oder?«
    »Ich kenne ihn nicht, Leila, aber wie ich ihn einschätze, wird er nicht daran denken.«
    Sie nickte vor sich hin und fragte mit leiser Stimme: »Dann können wir ihm wohl nicht entkommen?«
    Ich lächelte sie an und fragte: »Wollen wir das denn?«
    »Ich schon. Und du?«
    »Ich will ihn haben und vernichten.«
    Da lachte sie nur.
    Meiner Ansicht nach hatten wir schon zu viel Zeit verloren, und deshalb sagte ich: »Dann lass uns mal fahren.«
    »Es bleibt dabei, Leila, denn manchmal ist der Angriff die beste Verteidigung…«
    Wahrscheinlich trug meine Anwesenheit dazu bei, dass Leila ihre Angst vergaß. Sie war sogar in der Lage gewesen, den Weg aus London hinaus zu finden und auch die Straße, auf der sie und Jane zum ersten Mal den veränderten Hero gesehen hatten.
    Sie bat mich, langsamer zu fahren, schaute dabei immer wieder aus dem Fenster und wies mich schließlich auf die wenigen Lichter hin, die links der Straße in einiger Entfernung leuchteten.
    »Da wollte ich hin.«
    »Gut.«
    »Kannst du anhalten?«
    »Gern.«
    So richtig überzeugt davon, die entsprechende Stelle erreicht zu haben, war Leila nicht. Aber sie bewies, dass sie mitmachen wollte, und zeigte die entsprechende Energie.
    »Kann ich aussteigen?«
    »Okay. Aber warum?«
    »Ich will sehen, ob ich den Ort finde, wo es mich erwischt hat.«
    »Das ist auf dem Feld.«
    »Ja.«
    »Und was soll das?«
    »Vielleicht möchtest du ihn dir anschauen.«
    Ich überlegte, ob es Sinn machte. Aber in diesem Fall wusste ich einfach zu wenig, und so war ich auf jedes Detail angewiesen, das zum Ziel führte.
    »Okay, ich gehe mit dir.«
    »Danke.«
    Auf der Fahrt hatten wir nur wenig über unseren Verfolger gesprochen.
    Ich war allerdings der Meinung, dass er nicht aufgegeben hatte, auch wenn wir ihn nicht entdeckt hatten. Einer wie er verkraftete keine Niederlage. Er

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