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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und die Sache auf sich beruhen lassen können. Genau das wollte er nicht. Das konnte er auch nicht. Er wollte Aufklärung, und er hoffte, dass dieser Salinger es schaffte, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    Er selbst konnte sich nicht zu tief in den Fall hineinhängen, obwohl in seinem Innern die Zweifel immer stärker wurden, dass dies ein normaler Mord gewesen war. Oder hatten vielleicht doch andere Mächte ihre Hände mit im Spiel gehabt?
    Er blies die Luft aus und spürte, wie es in ihm arbeitete. Er hatte einfach schon zu viel Unwahrscheinliches erlebt, um alles, was in seiner Nähe geschah, nur realistisch zu betrachten.
    Wenn es sich herausstellen sollte, dass…
    Seine Gedanken wurden durch das Telefon unterbrochen, das auf dem Schreibtisch seine Töne von sich gab. Bevor Godwin abhob, warf er einen Blick auf das Display. Dort zeichnete sich keine Nummer ab. Es schien ein unbekannter Anrufer zu sein.
    De Salier meldete sich. »Ja bitte…?«
    Zunächst hörte er nichts. Zwei Sekunden später ein Geräusch, das ihm nicht gefiel. Zuerst dachte er an schwere Atemzüge, doch das traf nicht zu. Was da an seine Ohren drang, war mehr ein Keuchen. Es hörte sich an, als wäre der Anrufer in Not. Zumindest stand er unter einem schweren Druck.
    »Bitte, wer sind Sie? Melden Sie sich!«
    »Fernand, ich bin Fernand…«
    ***
    Der Templerführer saß plötzlich kerzengerade auf seinem Sitz und spürte eine Gänsehaut über seinen Rücken rinnen, die bis zum letzten Wirbel vordrang und sich dort nicht auflöste, sondern sich daran festsetzte.
    »Fernand? Tatsächlich?«
    »Ja. Erkennst du meine Stimme nicht?«
    »Doch, doch, jetzt schon.«
    »Gut, das ist gut.«
    »Und was willst du von mir, Fernand?«
    »Ich muss dich sehen.«
    »Okay. Und warum?«
    »Komm nach Arques. Warte bis zur Dämmerung. Kennst du die kleine Kirche des Ortes?«
    »Natürlich.«
    »Dort wirst du mich finden.«
    De Salier befürchtete, dass der Anrufer das Gespräch abbrechen wollte, und sagte schnell: »Kannst du mir denn sagen, warum wir beide uns bei der Kirche treffen sollen?«
    »Das sage ich dir dort.«
    Godwin wollte das Wort Mord vermeiden und fragte: »Hängt es mit dem zusammen, was bei dir zu Hause passiert ist?«
    Die Antwort bestand aus einem Lachen, was Godwin schon sehr wunderte.
    »Habe ich recht?«
    »Ich will mit dir reden. Komm zur Kirche und komm allein. Hast du verstanden?«
    Der Anrufer wollte sicher sein. »Wirst du auch kommen? Oder sagst du das nur so?«
    »Keine Sorge, wir werden uns treffen.«
    »Ja, dann warte ich.« Nach diesem Satz legte der Anrufer auf und ließ einen Menschen zurück, der im Moment überhaupt nicht mehr wusste, was er denken sollte.
    Godwin blieb an seinem Schreibtisch sitzen. Er steckte die Beine aus und schloss die Augen. Er hatte es sich angewöhnt, besondere Nachrichten sorgfältig zu durchdenken, und das war hier der Fall.
    War er von einem Mörder angerufen worden oder von einem Menschen, der Hilfe brauchte?
    Er konnte sich zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden. Eine andere Antwort gab es nicht.
    Und deshalb überlegte er, zu welcher Seite die Waage tendierte.
    Er kannte seinen ehemaligen Mitbruder sehr gut, oder glaubte es zumindest. Aber als er mit ihm gesprochen hatte, da war ihm etwas anderes durch den Kopf gegangen. Da hatte er den Eindruck gehabt, mit einem Fremden zu reden, der völlig neben sich stand. Der gesprochen hatte, ohne Luft zu holen.
    Ungewöhnlich. Fernand Bullet musste sich verdammt stark verändert haben, eine andere Möglichkeit gab es für Godwin nicht. Dieser Mensch war völlig durcheinander. Er hatte einen falschen Weg eingeschlagen, und das konnte durchaus mit dem Mord an seiner Frau zusammenhängen. Unter Umständen hatte er sie gefunden und war in Panik verfallen. Er hatte keinen anderen Ausweg mehr gewusst, als im Kloster anzurufen, weil er von seinen Freunden Hilfe erwartete.
    Ja, Godwin war bereit, ihm zu helfen. Aber warum war Fernand nicht zum Kloster gekommen, um seine Probleme zu besprechen? Das wäre am einfachsten gewesen.
    Stattdessen wollte er Godwin bei Anbruch der Dämmerung an der Kirche von Arques treffen. Das verstand der Templer als normal denkender Mensch nicht. Da stimmte einiges nicht. Zumindest aber hatte er die Kirche als Treffpunkt gewählt, und das wiederum war ein positives Zeichen.
    Zufrieden war Godwin nicht. Für ihn stand nur fest, dass er fahren würde. Er war auf alles gefasst, zog die Schublade auf und sah dort die Beretta

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