1513 - Rendezvous auf Jimmerin
Gesils war vorrangig. Per-EKit durfte nicht mit Rhodans Frau entkommen.
Er schaffte es, rechtzeitig an Bord der TABATINGA zu kommen.
Nikki Frickel begrüßte ihn mit einem zurückhaltenden Lachen, das sie aus den Lautsprechern des Hangars erklingen ließ.
Er beeilte sich, in die Zentrale zu kommen. „Ich fürchte, sie haben uns entdeckt", teilte Nikki ihm mit. Sie schwenkte den Sessel herum und blickte ihn an. „Wir beschleunigen mit Höchstwerten, aber ich bin mir nicht sicher, daß wir ihnen auf den Fersen bleiben können."
Die Syntronik errechnete das Zielgebiet, das Per-E-Kit aller Voraussicht nach anflog, und als sie es erreichten, ortete sie das muschelförmige Raumschiff. Es durchraste ein Sonnensystem mit einer riesigen roten Sonne und ging dann erneut zur Überlichtgeschwindigkeit über.
Bei der darauffolgenden Etappe erfaßten die Ortungssysteme das Raumschiff des Kontiden nur für den Bruchteil einer Sekunde. Doch das genügte immer noch, um einen neuen Kurs zu errechnen und ein wahrscheinliches Zielgebiet anzusteuern. Als die TABATINGA dort eintraf, war Per-E-Kit mit seinem Raumer verschwunden.
Nikki Frickel und der Hyperphysiker bemühten sich minutenlang, eine Spur zu finden. Dann gaben sie auf. „Atlan ist in M13", sagte sie enttäuscht. „Wir müssen ihn informieren und um Hilfe bitten."
Sie wollte der Syntronik einen entsprechenden Befehl geben, als sich Gesil überraschend über Funk meldete.
Ihr Bild entstand unmittelbar vor Nikki Frickel und Loydel Shvartz. „Hallo, ihr beiden", sagte sie mit eigenartig verklärtem Gesicht. „Gesil", rief Nikki Frickel. „Was ist passiert? Meinst du nicht, daß du uns endlich informieren solltest?"
„Es ist so wunderbar", erwiderte sie schwärmerisch. „So unglaublich!"
„Ja, ja", gab Nikki respektlos zurück. „Davon hast du schon einmal gequatscht. Wir sollten aber wissen, um was es geht."
Gesil lächelte milde, so als versuche sie, einem unverständigen Kind etwas zu erklären, wohl wissend, daß dieses es doch nicht begriff. „Natürlich solltet ihr das."
„Ja - und?" drängte Nikki Frickel. „Wir sind ganz Ohr."
„Ich bin gut bei Per-E-Kit aufgehoben", behauptete die Frau Rhodans. Ihre Blicke waren in die Ferne gerichtet. „Er ist ein guter Freund. Macht euch keine Sorgen."
„Ein guter Freund?" Loydel Shvartz hob abwehrend eine Hand. „Davon bin ich noch lange nicht überzeugt.
Was hat er mit dir gemacht? Wieso will er mit dir allein verschwinden? Er könnte sehr gut mit uns reden. Oder besser noch - wir könnten zu euch kommen und dann alles in Ruhe regeln, so, wie es unter Freunden sein sollte."
Gesil lächelte erneut, und jetzt blickte sie den Hyperphysiker an. „Du bist so aggressiv", bemerkte sie, und sie schien grenzenlos verwundert zu sein. „Wieso eigentlich? Es ist doch alles in Ordnung."
„Es ist nicht in Ordnung", protestierte Nikki Frickel, „wenn du die Fliege machst und mit diesem Lederfladen verschwindest, ohne uns vorher Bescheid zu sagen. Was ist in der Schlucht auf Tantros passiert?
Was hat er mit dir angestellt? Los doch! Wenn es in Ordnung ist, wie du behauptest, dann können wir offen darüber reden."
Gesil schloß die Augen, „Es ist unglaublich", flüsterte sie mit einem entrückten Lächeln. „Ihr würdet es nicht verstehen."
„Wir können es ja mal versuchen", seufzte Nikki Frickel. „Gib uns eine Chance."
„Natürlich gebe ich sie euch", versprach Gesil, doch die Kommandantin und der Hyperphysiker glaubten, genau das Gegenteil von dem heraushören zu können, was sie gesagt hatte. „Alles zu seiner Zeit."
„Also gut", lenkte Nikki Frickel ein. „Wir werden geduldig sein. Was erwartest du von uns?"
„Gar nichts", antwortete Rhodans Partnerin. „Ich möchte nur nicht, daß ihr mir noch weiterhin folgt. Laßt mich in Ruhe."
„Wir können nicht die Hände in den Schoß legen, wenn wir das Gefühl haben, daß mit dir etwas nicht stimmt", lehnte Nikki Frickel ab. „Dann müßtest du schon ein wenig informativer sein. Mit anderen Worten: Komm schon. Rücke ein paar Infos raus."
„Vertraut mir", bat Gesil. „Und Per-E-Kit! Und bitte, verfolgt mich nicht länger. Wir könnten euch mit einigen gewagten Manövern entkommen. Aber das wollen wir nicht. Wir möchten, daß ihr uns in Frieden ziehen laßt.
Könnt ihr das nicht verstehen?"
„Ehrlich gesagt, bin ich taub auf sämtlichen Ohren, wenn du so etwas von mir verlangst."
Gesil blickte Nikki Frickel an, und das Lächeln auf ihren
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