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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getan?" Es war ein alter Mann. Er hatte ein müdes, eingefallenes Gesicht.
    Aus seinen Augen schlug Atlan die nackte Verzweiflung entgegen. „Sollte ich zulassen, daß du Selbstmord begehst?" Der Unsterbliche legte ihm die Hände an die Schultern.
    Der Alte senkte den Kopf und wich seinen Blicken aus. Seine Schultern zuckten. „Es wäre besser gewesen", sagte er mühsam. „Diese Teufel haben meine Tochter über die Felswand gestoßen.
    Sie war meine einzige Hoffnung. Das Leben hat keinen Sinn mehr für mich."
    „Da bin ich ganz anderer Meinung als du", hallte Maynti Herkrols Stimme aus den Außenlautsprechern des Beiboots. „Es sieht ganz so aus, als hätte ein anderer deine Tochter auf die gleiche Weise gerettet wie wir dich!"
    Sie stieg aus der Schleuse. Lässig deutete sie mit dem Daumen über die Schulter zurück. „An deiner Stelle würde ich mal auf der anderen Seite unseres schönen Raumschiffs nachsehen", empfahl sie ihm. „Da drüben ist nämlich eine Arkonidin. Und die ist verdammt jung. Sie hat sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit dir. Könnte deine Tochter sein."
    Der Alte stand zitternd auf der Stelle. Er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. „Ich glaube es nicht", flüsterte er. „Ich habe noch nie im Leben Glück gehabt. Warum sollte ich es ausgerechnet jetzt haben? Zwei Wunder so kurz nacheinander gibt es nicht."
    Doch dann kam eine zierliche Gestalt um den Bug des Raumers herum. Sie hatte ungemein kurze, silbern schimmernde Haare. „Vater!"
    Atlan stützte den Alten, der sich plötzlich nicht mehr aus eigener Kraft auf den Beinen halten konnte.
    Die junge Frau lief lachend herbei. „Ich weiß nicht, warum, aber die in dem muschelförmigen Raumschiff haben mich mit dem gleichen Trick abgefangen, mit dem man dich eben gerettet hat", sprudelte es aus ihr hervor. Sie umarmte ihren Vater und drückte ihn fest an sich.
    Atlan gab Maynti Herkrol einen Wink. Er ging mit ihr zur Seite. „Wir wollen die beiden allein lassen, bis sie sich erholt haben", sagte er. 7. „Nicht zu fassen", staune die blonde Frau. „Gesil hat das junge Ding gerettet, und wir haben ihren Vater vor einer Dummheit bewahrt. Er hat nicht gewußt, daß sie den Sturz überlebt hat, und wollte seinem Leben ein Ende machen."
    Nahezu eine halbe Stunde verstrich, bis der alte Arkonide und seine Tochter sich so weit gefangen hatten, daß sie mit Atlan und Maynti Herkrol reden konnten, ohne in Tränen auszubrechen. Sie stellten sich ihren Rettern vor. „Wir haben unglaubliches Glück gehabt", sagte Crisa Varen. „Wenn ihr ein paar Sekunden später gekommen wäret ... Ich mag nicht daran denken."
    „Ich muß euch leider stören", meldete sich die Syntronik über Außenlautsprecher. Die Stimme hallte von den Felsen wider und rief ein vielfaches Echo hervor. „Eine Meldung vor der KARMINA."
    Maynti Herkrol wollte in die Zentrale gehen, doch Atlan hielt sie zurück. „Laß nur, ich übernehme das", sagte er, und mit einem flüchtigen Lächeln wies er auf Crisa und ihren Vater. „Ich glaube ohnehin, daß du als Frau hier wichtiger bist als im Raumer."
    Er eilte zum Raumschiff zurück. Als er die Zentrale erreichte, sah er das Gesicht von Aaron Silverman auf den Monitoren. „Wir haben das muschelförmige Raumschiff geortet, das von Curinam aus gestartet ist", teilte die KARMINA mit. „Und wir haben auch das kurze Gespräch gehört, das du mit Gesil gehabt hast."
    Atlan blickte ihn befremdet an. „Ist das der Grund für die ganze Aufregung?" fragte er. „Natürlich nicht", erwiderte Silverman. „Als das Raumschiff Gesils den Planeten verließ und in den Weltraum vorstieß, hat sie ein weiteres Funkgespräch geführt. Dieses Mal mit einem Raumschiff, das sich weit außerhalb des Sonnensystems befindet. Wir haben es geortet. Es zog sich jedoch schon nach kurzer Zeit wieder zurück, als sich ihm mehrere Topsider-Einheiten näherten. Offenbar lag eine militärische Auseinandersetzung im Bereich des Möglichen, und der Unbekannte wollte ihr ausweichen."
    „Ich möchte das Funkgespräch hören", sagte Atlan. „Ich überspiele es dir", versprach Silverman. „Es ist kodiert. Unsere Syntronik konnte es bisher nicht entziffern, aber vielleicht gelingt es dir."
    Das Funkgespräch kam, und Atlan hörte es sich an.
    Er verstand kein einziges Wort. Das Gespräch war kodiert und wurde zudem in einer fremden Sprache geführt.
    Die Syntronik konnte aus ihr einige Begriffe übersetzen, wobei sie nur Annäherungswerte in der Bedeutung der

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