1513 - Rendezvous auf Jimmerin
ihnen gar deutlich überlegen sind."
„Das können wir immer noch", erwiderte der Arkonide. Das Beiboot hatte eine weite Ebene erreicht, die im Norden und Süden durch ausgedehnte Seen begrenzt wurde. Auf einer alleinstehenden Anhöhe erhoben sich die Anlagen des Hyperfunksenders mit ihren auffallend kurzen Antennen.
Kreisförmig um die Anlagen herum standen Landungsboote der Topsider mit allzu augenfällig ausgefahrenen Energiekanonen, die alle auf den Sender gerichtet waren. Zwischen ihnen bewegten sich mehrere hundert Topsider. Sie waren dabei, Notunterkünfte für die Landungstruppen zu errichten.
Etwa zwei Kilometer von der Anhöhe entfernt war der schimmernde Energiekäfig zu erkennen, in dem Dutzende von Arkonide gefangengehalten wurden.
Atlan flog direkt auf den Sender zu und landete unmittelbar vor dem Haupteingang auf einem für Gleiter vorgesehenen Parkplatz. Das Beiboot der KARMINA füllte ihn bis in den letzten Winkel aus.
Einige Topsider, die sich darauf aufgehalten hatten, wichen fluchtartig zur Seite aus.
Als der Arkonide das Schleusenschott öffnete, sah er sich etwa fünfzig Topsidern gegenüber, die ihn mit angeschlagenen Kombistrahlern erwarteten. Die Projektionsfelder der Energiewaffen flimmerten - ein unübersehbares Zeichen dafür, daß sie jeden Moment schießen konnten.
Atlan ignorierte die Echsenwesen vor dem Beiboot. Er stieg aus der Schleuse und schob einen der Soldaten mit lässiger Bewegung zur Seite, um zu einem hochgewachsenen Offizier zu gehen, der im Eingang zum Sender stand. Der Mann trug eine hautenge Uniform und einen großen, gelben Schutzhelm.
In diesen Sekunden dachte der Arkonide daran, daß die KARMINA bei ihrem Eindringen in das Senagoss-System nahezu ununterbrochen Hilferufe der Arkoniden von Curinam empfangen hatte. In den Berichten über die Invasion der Topsider war auch die Rede davon, daß es bei der Besetzung einer Transmitterstation zu Schießereien gekommen war. Dabei hatte es auf beiden Seiten mehrere Tote gegeben.
Verhindert hatten die Arkoniden von Curinam die Besetzung der Station dennoch nicht. Die Topsider hatten sich schließlich durchgesetzt und den Widerstand gebrochen.
Derartiges Blutvergießen wollte Atlan auf jeden Fall verhindern. „Wer führt hier das Kommando?" fragte er. „Das geht dich nichts an", erwiderte der Offizier. Er gab den anderen einen befehlenden Wink. „Führt ihn auf die andere Seite des Senders und zerstrahlt ihn."
Zwei Topsider packten den Arkoniden am Arm. „Du weißt nicht, mit wem du redest", sagte der Unsterbliche. „Ich muß mit dem Kommandanten reden. Er weiß, wer Atlan ist."
Der Offizier zuckte zusammen, und die Hände lösten sich von den Armen des Arkoniden. „Atlan? Du bist Atlan?"
„Wer ist der Kommandant?" Der Arkonide tat nach wie vor, als habe er nicht bemerkt, welchen hohen Rang der Offizier einnahm. Ihm kam es darauf an, ihn fühlen zu lassen, daß er ihn auf gar keinen Fall als gleichrangig anerkannte. „Ich bin der Kommandant", antwortete der Offizier. Er trat dicht an Atlan heran und blickte ihm in die Augen. „Mein Name ist Krerg-Greonk. Was hast du mir zu sagen?"
„Ihr haltet euch widerrechtlich auf diesem Planeten auf. Aus allen Teilen von Curinam sind Beschwerden bei mir eingetroffen. Bildet ihr euch wirklich ein, ihr könnt einen Planeten besetzen, der in vielen Jahrzehnten harter Arbeit von anderen erschlossen worden ist?"
Krerk-Greonk schien belustigt zu sein. Ein eigenartiges Knarren drang aus seiner Kehle.
Er deutete auf das Beiboot der KARMINA. „Bist du mit dieser Rettungseinheit gekommen, um uns das zu sagen?" höhnte er. „Muß ich mit einem Schlachtschiff kommen, um euch zu beeindrucken?" fragte der Arkonide. „Kein Problem.
Ich kann es jederzeit herrufen, allerdings bin ich davon ausgegangen, daß ich mit vernunftbegabten Wesen zu reden habe, denen ich nicht erst meine Macht demonstrieren muß."
„Das wäre aber besser gewesen", erklärte der Topsider belustigt. „Reden kann man viel ..."
Aus einem der Landungsboote kam ein Funkoffizier. „Bitte, erlauben Sie mir, Ihnen eine Meldung zu machen", sagte er mit betont lauter Stimme und nahm die militärische Haltung eines Untergebenen ein. „Melde!" befahl Krerk-Greonk. „Im Äquatorbereich ist ein großes Raumschiff gelandet", teilte der Funkoffizier mit. „Das Objekt ist muschelförmig. Es ist den dort vorhandenen Kräften überlegen. Unsere Einheiten haben das Gebiet geräumt."
Er übergab einen beschrifteten
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