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1513 - Rendezvous auf Jimmerin

Titel: 1513 - Rendezvous auf Jimmerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Befehlen dirigieren. Die Syntronik reagierte auf alle Anweisungen.
    Unter der Lederhaut gluckste und blubberte es, als schichte der Kontide seine gesamte Körperflüssigkeit um. „Ich verstehe", rief Per-E-Kit. „Du willst mehr über mich wissen, bevor du dich mir anvertraust."
    „Kannst du Gedanken lesen?"
    „Zum Glück nicht", antwortete das amorphe Wesen. „Ich stelle es mir schrecklich vor, ständig durch die unqualifizierten Gedanken und Gefühle anderer abgelenkt zu werden."
    „Laß uns nicht darüber reden, sondern über dich", schlug sie vor. „Du hast recht. Wenn wir starten, befinde ich mich ganz in deiner Hand. Deshalb möchte ich vor dem Start etwas mehr von dir wissen."
    „Also gut. In meinem Schutzanzug gibt es einen Holo-Projektor. Mit seiner Hilfe werde ich dir einen kleinen Einblick in meine Lebensgeschichte geben. Wir beginnen mit Aufnahmen vom Schwebetanz der Kontiden in meiner Heimat. Du wirst eine traumhafte Landschaft sehen, eine Landschaft von unvergleichlicher Schönheit."
    „Schwebetanz?" fragte sie. „Wie darf ich das verstehen?"
    „Die Kontiden schweben mit Hilfe von Gravo-Paks", erläuterte er. „Doch darüber solltest du dir keine Gedanken machen. Du brauchst nicht zu wissen, wie es funktioniert. Genieße einfach nur die Schönheit der Darstellung. Du wirst beeindruckt sein." Sie lehnte sich im Sessel zurück. „Okay, Per-E-Kit", sagte sie. „Ich bin gespannt."
    „Ich entblöße meine Seele vor dir", zitierte der Kontide aus einem altarkonidischen Gedicht. „Danach wird nichts mehr so sein, wie es einmal war."
    Die Holografie baute sich auf. Dezente Musik klang aus den Lautsprechern der Zentrale.
    Gesil glaubte, in einen Traum zu versinken.
    Minuten später hauchte sie einige Worte in das Mikrophon ihres Funkgeräts. Es waren die Worte, die Nikki Frickel und Loydel Shvartz aufhorchen ließen. „Es ist so unglaublich, so wunderbar ...!"
     
    *
     
    Nikki Frickel klopfte gegen ihr Armbandkombi. „Spinnt die Alte?" fragte sie. „Wieso quasselt sie nicht weiter?"
    Sie blickte Loydel Shvartz kopfschüttelnd an. Sie befanden sich auf einer weithin übersichtlichen Ebene am Rand der Stadt Anitantra. Von hier waren die letzten Signale des Pulsgebers von Gesil gekommen. „Keine Spur von ihr", stellte Loydel Shvartz zum wiederholten Male fest. „Die erscheint auch nicht plötzlich, wenn du das immer wieder sagst", kritisierte Nikki Frickel.
    Ihre Stirn krauste sich. „Verdammt noch mal, warum finden wir nicht wenigstens den Pulsgeber, wenn sie schon nicht hier ist?"
    „Was fragst du mich das?" fauchte er zurück. Temperamentvoll warf er die Arme in die Höhe und ließ sie dann schlaff herabfallen. „Ich weiß auch nicht, was in sie gefahren ist."
    „Es ist so unglaublich, so wunderbar ...", äffte Nikki die letzten Worte Gesils nach. „Was zum Teufel ist in sie gefahren? Was ist so wunderbar, daß sie meint, nicht mehr mit uns reden zu müssen? Wieso bricht sie die Kontakte ab?"
    Sie warf Loydel Shvartz einen bösen Blick zu und hielt ihn dadurch davon ab, etwas auf ihre Worte zu erwidern. Was ihr ganz recht war. Sie wollte gar nichts hören.
    Shvartz setzte sich in den Gleiter, mit dem sie gekommen waren. Er war ein kleiner, stämmig gebauter Mann mit kurzgeschorenen, krausen Haaren über dem grobgeschnittenen Gesicht. Der Hyperphysiker hob erneut die Arme, um sie dann auf die Schenkel herabfallen zu lassen. „Mist!"
    „Du hast recht. Mehr ist dazu wirklich nicht zu sagen", stimmte Nikki Frickel zu. „Diese glucksende, blubbernde Lederwurst! Ich habe ihr von Anfang an nicht getraut."
    Es hielt ihn nicht auf dem Sitz. Er stieg aus und entfernte sich einige Schritte von dem Gleiter. Er blickte auf die weite Grasebene hinaus. „Ob Gesil wieder entführt worden ist?" fragte Nikki. „Keine Ahnung!" Er drehte sich zu ihr um. „Sie muß hiergewesen sein", stellte die Pilotin fest „Auf jeden Fall sind die letzten Signale des Pulsgebers aus dieser Gegend gekommen. Also war sie entweder hier, oder irgend jemand hat ihren Pulsgeber in diesen Bereich gebracht und hier ausgeschaltet."
    „Das werden wir nie herausfinden", entgegnete er. „Das Ding ist so klein wie ein Stecknadelkopf. Es sieht aus wie ein Samenkorn. Selbst hundert Roboter würden es nicht aus dem Gras herausklauben."
    „Wir können nur hoffen, daß Gesil nicht schon wieder entführt worden ist", sagte Nikki Frickel. „Ich fürchte, dieses blöde Lederei hat sich in ihr Vertrauen geschlichen, und dann, als

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