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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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betrat. Nur sah er jetzt normal aus. Keine Veränderung, kein Gesicht, das sich dort zeigte.
    Wenig später stand ich unter der Dusche und hatte das Gefühl, die Probleme wegspülen zu können. Stattdessen erwischte mich etwas anderes. Eine tiefe Müdigkeit, die meine Augendeckel hatte schwer werden lassen. Die Gedanken an den neuen Fall waren vertrieben worden. Ich saß nur wenige Sekunden auf der Bettkante. Dann ließ ich mich nach hinten und zur Seite fallen, wobei mir die Augen zufielen und ich in einen tiefen Schlaf sank…
    Es war wirklich wie ein Wegrutschen in einen Abgrund gewesen. Ob er ein Ende gehabt hatte oder ich in eine bodenlose Tiefe geglitten war, das wusste ich nicht.
    Es war auch egal, aber es war nicht egal, als ich plötzlich aus dem Schlaf gerissen wurde. Als hätte man mir einen Tritt verpasst, der mich zurück ins Bewusstsein katapultierte, und meine Augen öffneten sich mit einer blitzschnellen Bewegung.
    Ich lag im Bett. Ich lag völlig ruhig, starrte gegen die Decke und war einfach hellwach.
    Einige Sekunden ließ ich verstreichen, bevor ich auf die Uhr schaute und erkannte, dass die dritte Morgenstunde bereits einige Minuten alt war.
    Ich hatte mich vor Mitternacht hingelegt und zumindest ein paar Stunden geschlafen.
    Ich lauschte meinem Herzschlag und versuchte, den Grund meines Wachseins herauszufinden. Den musste es einfach geben, für mich kam keine andere Möglichkeit infrage, und jetzt wartete ich darauf, dass etwas passierte.
    Es war nicht völlig finster im Zimmer. Man konnte zwar nicht von einem Nachtlicht sprechen, aber die Fenster waren von meinem Bett aus gut sichtbar. Sie zeichneten sich als Vierecke ab, die mit einer grauen Masse gefüllt waren.
    Karina Grischin und Wladimir Golenkow schliefen zwar in der gleichen Wohnung, aber schon ein Stück von mir entfernt. Ich glaubte nicht, dass sie mich geweckt hatten. Außerdem stand niemand auf der Schwelle einer offenen Tür.
    Ich richtete mich langsam auf und stellte fest, dass mein Rücken in Schweiß gebadet war, als hätte ich irgendwelche Albträume erlebt, an die ich mich aber nicht erinnern konnte.
    Ich blieb zunächst sitzen und schaute in die graue Dunkelheit hinein, was mir auch nichts brachte. Niemand bewegte sich in meiner Nähe, kein Schatten, und ich ging allmählich davon aus, dass ich mir selbst etwas einbildete.
    Bis ich das Geräusch über mir hörte!
    Zuerst hielt ich es für eine Einbildung, denn ich sah auch keine Bewegung an der Decke, aber die ungewöhnlichen Laute blieben bestehen, und wenn ich es richtig deutete, dann war es ein Kratzen, das mich geweckt hatte.
    Aber nicht unter der Decke, sondern auf ihr. Und die befand sich in der nächsten Etage, in der angeblich keiner wohnte.
    Das zog ich jetzt in Zweifel.
    An Müdigkeit war nicht mehr zu denken. Ich war hellwach und stand wie auf dem Sprung. Was ich hörte, war undefinierbar, aber wer immer dort war, er blieb nicht an einem Fleck stehen. Er oder es bewegte sich von einer Seite zur anderen.
    Ich wollte es jetzt wissen und zog mich an. Meinen Freunden gab ich über mein Vorhaben nicht Bescheid, und ich konnte nur hoffen, dass die Tür zur Wohnung nicht verschlossen war.
    Auf Zehenspitzen schlich ich in den Flur. Auch hier hatte die Finsternis zwar gewonnen, aber stockfinster war es nicht. Durch das Fenster sickerte eine gewisse Helligkeit, die sich auf dem kalten Gestein der Treppenstufen verlor.
    Ich stieg die Treppe hoch und bemühte mich, möglichst kein Geräusch zu verursachen. Die Kühle des Hauses tat mir gut, und als ich vor der Wohnungstür stand, hatte sich mein Herzschlag auch wieder beruhigt.
    War die Tür offen oder nicht?
    Ich schaute auf die gebogene Klinke und wollte sie schon nach unten drücken, als ich hinter mir und von unten her Karinas Stimme hörte.
    »Du musst dir erst keine große Mühe geben, John, den Schlüssel habe ich.«
    Mein Erschrecken hielt sich in Grenzen. Ich drehte mich um und sah Karina in der Dunkelheit die Treppe heraufkommen. Sie wirkte dabei wie ein Gespenst.
    Ich stellte nicht die Frage, woher sie wohl kam und ob sie auch etwas gehört hatte, eine Erklärung wollte ich ihr überlassen, und die erfolgte auch prompt.
    »Denk nicht, dass ich dich beobachtet habe«, flüsterte sie, »ich bin nur wach geworden, weil ich über der Decke die seltsamen Geräusche gehört habe.«
    »Dann haben wir das Gleiche vernommen.«
    »Super. Und jetzt?«
    »Werden wir nachschauen.«
    »Hast du keine Idee?«
    Sie schüttelte den

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