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1515 - Das Geheimnis der Nakken

Titel: 1515 - Das Geheimnis der Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ja." Versonnen starrte der Mann aus dem Fenster der Blockhütte, die er in der Nähe des Haupteingangs zu den unterirdischen Anlagen gebaut hatte. „Was steht heute auf dem Plan?"
    „Die Werkstatt-500", antwortete Tante Betty.
    Die Bezeichnung, so erinnerte sich Nobby Sipebo, war kurz nach dem Ausschalten Monos’ geprägt worden, denn in dieser langgestreckten Fabrikationshalle mit zahllosen Labors und Fertigungsräumen für Mikromodule war 1146 die Spezialmaske des Vario-500 hergestellt worden, in der Anson Argyris als Perry Rhodan zum Treffen mit Monos gegangen und umgekommen war.
    Der Trakt ragte zu gut vier Fünfteln in den Berg, und er gehörte nicht zum eigentlichen Zentralbereich des früheren Stützpunkts. Nobby konnte ihn in einem bequemen halbstündigen Fußmarsch erreichen.
    Das Wetter an diesem Tag war vielversprechend. Er winkte Tante Betty, und gemeinsam verließen beide die Blockhütte.
    Der Hausroboter würde während der Abwesenheit die notwendigen Aufräumarbeiten erledigen.
    Der einsame Mann war sich sicher, als er mit gemächlichen Schritten den nächsten Hang erklomm, daß dieser Tag so gleichmäßig verlaufen würde wie alle anderen zuvor. Ein Kurier oder eine Hyperfunkanfrage waren in den nächsten drei Wochen nicht zu erwarten. Es war alles ruhig auf Heleios.
    Er schritt vor sich hin und genoß die Ruhe der Natur an diesem Morgen, bis hinter einem Waldstück der Eingang zur Werkstatt-500 sichtbar wurde.
    Tante Betty glitt lautlos wenige Meter vor ihm in Kopfhöhe voraus. Es war schon verwunderlich, als sie plötzlich stoppte und Nobby Sipebo ihren Kopf zuwandte und ihn anstarrte. „Was hast du?" fragte der Mann. „Ich empfange gleichzeitig zwei verschiedene Informationen", teilte der syntronische Wurm mit seiner weiblichen Stimme mit. „Und beide haben wohl nichts miteinander zu tun."
    „Ein Scherz, Betty? Was du sagst, ist kaum vorstellbar."
    „Kein Scherz."
    Da ahnte Nobby Sipebo, daß dieser Tag und vielleicht auch ein paar weitere Tage anders verlaufen würden, als er es erwartet hatte.
     
    *
     
    „Die erste Meldung kommt vom Mond Alkaios. Absender ist eine unabhängige Kontrollkomponente. Die zentrale Steuereinheit der Hypersender ist ausgefallen. Das Reservesystem kann aus unbekannten Gründen die Funktion nicht übernehmen. Die Instandsetzungssysteme können nicht in den Raum der Steuereinheit gelangen, aus welchen Gründen auch immer. Praktisch bedeutet das, daß du im Augenblick keine Hyperfunknachricht über eine Entfernung von mehr als zwei Lichtjahren absetzen kannst, denn weiter reichen die kleinen Sendeanlagen nicht."
    „Das ist ja unglaublich", meinte Nobby Sipebo. „Da muß der Zahn der Zeit am Werk gewesen sein. Oder gibt es andere Gründe für diese Störung? Wurden Raumschiffe beobachtet?"
    „Ich halte Rückfrage", teilte Tante Betty mit. „Nein." Der Stützpunktverwalter beantwortete seine Frage selbst. „Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich es längst erfahren."
    Das bestätigte der syntronische Wurm. Es lag auch an keiner Stelle der Überwachungssysteme eine Meldung vor. „Und die andere Nachricht?" fragte Sipebo. „Es nähert sich ein Raumschiff, das den Namen QUEBRADA trägt. Ein solches Schiff ist weder mir noch einer der Syntroniken, mit denen ich Verbindung aufgenommen habe, bekannt. Die Besatzung besteht aus vier Personen, und alle vier haben hochkarätige Namen."
    „Spann mich nicht auf die Folter, Wurm!"
    „So sollst du mich nicht nennen", beschwerte sich Tante Betty. „Es handelt sich um Alaska Saedelaere, Testare. Ernst Ellert und Sato Ambush."
    „Du sollst nicht scherzen, Wurm, auch wenn ich dich kränke."
    „Ich scherze nicht. Da naht tatsächlich der gute alte Sato. Vielleicht will er nach dem Rechten sehen."
    „Sato Ambush?" Nobby Sipebo legte die Stirn in Falten. „Das sieht eher nach Arbeit aus. Kannst du eine Bildsprechverbindung herstellen, Wurm?"
    „Sofort, Unmensch."
    Eines der „Ohren" glättete sich und bildete einen kleinen Bildschirm. Ein ebenfalls von Tante Betty gesteuertes Energiefeld erzeugte eine Heißluftlinse, die den Schirm auf zehnfache Abmessungen vergrößerte.
    Der Kopf von Sato Ambush wurde sichtbar.
    Die Begrüßung fiel knapp aus, auch wenn sich die beiden Männer lange Zeit nicht gesehen hatten. „Ich brauche meine früheren Laborräume." Der Pararealist kam sofort zur Sache. „Meine Freunde und ich müssen eine dringende Untersuchung durchführen, bei der wir nicht gestört werden

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