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1516 - Totenlichter

1516 - Totenlichter

Titel: 1516 - Totenlichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte es nicht sein, aber der Regen hatte ihn feucht gemacht. Beim Hinabsteigen waren sie schon ausgerutscht, und das konnte sich leicht wiederholen.
    Keiner schaute sich um. Die Lampen hielten sie noch fest. Durch die heftigen Bewegungen zuckten die Strahlen hin und her und malten so etwas wie ein Schnittmuster in die Luft.
    Sie wollten weg, nur weg. Der Boden war wie ein Monster mit langen Greifarmen, die sie umschlungen hielten. Die Augen hielten sie weit geöffnet, und sie kämpften sich hoch.
    Es gab kein Buschwerk, an dem sie sich festklammern konnten. Nur hohes Gras bedeckte den Hang, und wenn sie dessen Halme umschlossen, rutschten die Hände sofort wieder ab.
    Aber sie konnten sich nicht ausruhen. Sie liefen auf Händen und Füßen.
    Der Hang entpuppte sich als eine seifige schiefe Ebene, die sie immer wieder hinab in die Tiefe zerren wollte.
    Und der Verfolger war hinter ihnen. Er gab nicht auf. Sie hörten ihn keuchen, manchmal auch knurren wie ein menschliches Monster, das sich um seine Beute betrogen sah.
    Es war ein Kampf, und den standen sie durch. Den mussten sie einfach gewinnen. Aber die Tücke des Objekts ließ sich nicht so leicht überwinden.
    Die Hälfte hatten sie hinter sich, als es passierte. Florian, der eine halbe Körperlänge zurückgeblieben war, wollte zu seinem Freund aufholen. In gebückter Haltung griff er nach vorn, weil er mit den Händen eine Stütze suchte, und machte dabei einen sehr langen Schritt.
    Zu lang!
    Er rutschte weg, fiel auf den Bauch und glitt ein Stück nach unten. Das Entsetzen lähmte ihn. Er war nicht mal fähig, einen Schrei auszustoßen, und so bemerkte Moritz nichts.
    Dafür der Verfolger.
    Dessen Hand griff genau in dem Moment zu, als der Junge sein linkes Bein anziehen wollte. Er schaffte es bis zur Hälfte, da wurde er festgehalten.
    Es war plötzlich alles anders. In seinem Kopf befand sich eine Leere, und erst als er das scharfe Lachen vernahm, wusste er, was mit ihm geschehen war Der Mörder hielt ihn fest!
    Was sich in seinem Kopf abspielte, wusste er nicht. Aber in ihm erwachte ein Instinkt. Er wehrte sich automatisch, und es gelang ihm, sich auf den Rücken zu drehen, obwohl jemand sein linkes Bein festhielt.
    Das andere Bein war noch frei.
    Er zog es an und trat einfach zu.
    Ein Fluch, ein halber Schrei, ein dumpfer Aufprall - das alles trat zusammen ein. Der Junge hatte nicht genau hingeschaut, aber er wusste, dass er das Gesicht oder zumindest den Hals des Verfolgers getroffen hattet, und der war ein Mensch, der ebenfalls Schmerzen verspürte.
    Florian trat noch mal zu.
    Erneut traf sein Fuß auf einen Widerstand, und noch mal hörte er den Fluch und den Schmerzensschrei.
    Der dritte Tritt!
    Und der brachte Florian den Erfolg, den er haben wollte. Der Griff um seinen linken Knöchel lockerte sich und war einen Herzschlag später ganz verschwunden.
    Florian war frei!
    Er begriff das nicht gleich, seine Reaktion folgte einer Automatik, und er fühlte sich in den folgenden Sekunden mehr wie ein riesiges Insekt, das sich nur auf allen vieren bewegen konnte und nun der Hang hoch kroch.
    Florian kämpfte verbissen. Er hörte sich keuchen und auch leise schreien, doch er gab nicht auf. Er musste es durchstehen, bis das Ende des Hangs erreicht war.
    Und dann waren die helfenden Hände da. Sein Freund Moritz hatte den Hang bereits hinter sich gebracht. Er umfasste Florians Handgelenke und zerrte ihn in die Höhe.
    »Komm, komm, los…«
    Florian krabbelte hoch, ließ auch die letzte kleine Steigung hinter sich und blieb auf dem ebenen Waldboden liegen. Er konnte nicht mehr, wobei ihn die Angst mehr ausgelaugt hatte als die körperliche Anstrengung.
    Moritz stand neben ihm. Er schaute über seinen liegenden Freund hinweg den Hang hinab. An dessen Ende sah er die Bewegungen der Schattengestalt.
    Zunächst dachte er, dass der Mörder sie erneut verfolgen würde, dann jedoch fiel ihm etwas Bestimmtes auf. Es war die andere Haltung und zugleich die Bewegungen, die ihm so seltsam vorkamen. Die Gestalt ging leicht gebückt und dabei in Schlangenlinien. Eine Hand hielt sie gegen ihr Gesicht gepresst. Die Kapuze war ihr vom Kopf gerutscht, doch erkennen konnte Moritz nichts.
    Das war jetzt nicht wichtig. Er musste sich um seinen Freund kümmern, dem es zum Glück wieder besser ging.
    Florian kniete bereits neben ihm im Gras. Seine Lampe hielt er weiterhin fest, wie auch Moritz die seine nicht losgelassen hatte.
    Florian sah verschmiert aus. Selbst in seinem Gesicht

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