Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
keinen Grund. Einen Eindringling sah ich nicht, und dennoch kam es mir vor, als wäre ich nicht allein in der Wohnung.
    Dieses Gefühl nahm ich durchaus ernst. Es wäre nicht die erste Heimsuchung in meinen eigenen vier Wänden gewesen, denn hier war ich schon öfter überrascht worden.
    Die Flasche nahm ich mit an mein Bett, denn ich wusste, dass irgendwann in der Nacht der Nachdurst kommen würde.
    Als ich die Tür zum Schlafzimmer aufstieß, war der Raum leer, und trotzdem spürte ich, dass nicht alles so war wie gewohnt.
    Es konnte durchaus an der Helligkeit liegen, die mir schon ein wenig ungewöhnlich vorkam. Sie drang durch das Fenster herein, und das nahm ich unter die Lupe.
    Nein, dahinter schwebte niemand und leuchtete mit einer Taschenlampe ins Zimmer. Außerdem hatte sich der Schein ausgebreitet und erfasste die gesamte Fläche des Fenstervierecks.
    Für mich kam nur eine Lösung infrage. Das musste das Licht des Mondes sein, das sich eben auf dieses Viereck konzentrierte und es so ungewöhnlich aussehen ließ.
    Ich war schon leicht beunruhigt und ging näher an die Scheibe heran.
    Nein, es war nicht wie im Wohnzimmer. Der Mond schickte keinen Schein gegen das Glas. Dennoch war das Viereck heller als alles andere in diesem Raum.
    Einige Minuten wartete ich ab. In dieser Zeit passierte nichts, nur der hellere Schein blieb, und dem wollte ich dann doch auf den Grund gehen und öffnete das Fenster.
    Um den Mond von hier aus zu sehen, musste ich den Kopf ein wenig schräg legen. Ich sah den Kreis, aber er konnte nichts mit dem Licht zu tun haben, in dem ich stand.
    Und es war bei mir deutlich zu merken. Ich glaubte, dass mich irgendetwas berührte, wobei ich keinen Druck spürte, sondern nur einen leichten Hauch, der wie ein Streicheln über meine Haut glitt und selbst meinen Nacken nicht ausließ.
    Das war schon mehr als ungewöhnlich, aber das Kribbeln stammte nicht von der Berührung. Das produzierte mein Inneres selbst, denn jetzt merkte ich, dass ein kühler Schauer meinen Körper umfasst hielt, und das konnte nicht vom Wetter herrühren.
    Was war hier los?
    Übersinnliche Erscheinungen waren mir nicht fremd. Auch hier nahm ich sie hin, aber mich ärgerte schon, dass ich den Grund nicht herausfinden konnte. So gelangte ich zu dem Schluss, dass irgendetwas, das mit dem ungewöhnlichen Licht hier am Fenster zu tun hatte, Kontakt mit mir aufnehmen wollte.
    Ich schloss es und dachte daran, weshalb ich das Schlafzimmer überhaupt betreten hatte. Ich wollte mich ins Bett legen und schlafen, was ich jetzt auch tat.
    Wenn mich irgendein Phänomen besuchen wollte, hatte es ab jetzt die besten Chancen.
    Ich lag auf dem Rücken, schielte allerdings zum Fenster hin, um eine Veränderung sofort zu bemerken.
    Es tat sich nichts.
    Das seltsame Licht blieb, ohne dass ich den Ursprung erkannt hätte.
    Kühle und Wärme wechselten sich in meinem Körper ab, aber meine Augen wurden nicht schwer. Es fiel mir sogar leicht, wach zu bleiben.
    Und es passierte wirklich etwas.
    Ich konnte nicht sagen, woher es gekommen war, aber in der Nähe der Tür entstand eine Bewegung, die gleichzeitig mit dem Erscheinen eines hellen Phänomens verbunden war. Dieses Phänomen nahm sehr bald Gestalt an, und ich traute meinen Augen nicht, als ich eine fast nackte und mir völlig unbekannte Frau vor mir sah…
    ***
    Woher sie gekommen war, hatte ich nicht gesehen. Ich konnte mir auch keinen Grund für ihr Erscheinen vorstellen, aber dass sich dieser Fremdkörper in meinem Zimmer befand, daran gab es nichts zu rütteln, und ich hielt in einer ersten Reaktion den Atem an.
    Nichts war zu hören. Kein Schaben, kein Rascheln. Die nur mit dem Hüfttuch bekleidete Frau war völlig lautlos erschienen. Ebenso lautlos, wie sich das Mondlicht fortbewegte.
    Ohne es bewusst zu wollen, hatte ich es mit der Erscheinung in Verbindung gebracht, denn wenn ich genau hinschaute, dann schimmerte die Haut der Frau in einem Farbton, der dem des Mondlichts ähnelte. Dieses Schimmern sah ich auch in den Augen der für mich noch Namenlosen.
    Sie trug auch ein Schmuckstück. Unter ihrem Hals schimmerte eine kreisrunde Plakette, die man durchaus als Mond bezeichnen konnte.
    Da passte einiges zusammen, und trotzdem war für mich alles ein großes Rätsel.
    Die Besucherin hatte die Tür nicht öffnen müssen, sie war einfach hereingeschwebt, und auch jetzt, als sie sich nach vorn bewegte, hörte ich kein Geräusch. Sie schien den Boden kaum zu berühren und schwebte

Weitere Kostenlose Bücher