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1519 - Das Symbol der Taube

Titel: 1519 - Das Symbol der Taube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissen und ohne mein Zellschwingungsmuster die Daten abzurufen, ist so gut wie tot.
    Gewissensbisse verspüre ich nicht. Wer mir etwas stehlen will, ist ein Dieb. Und er hat auch den Tod verdient, wenn er in meinen geheimsten Gedanken schnüffeln will. Alaska ...
    Alaska Saedelaere ist mein Problem. Ich vergesse nie die Jahrhunderte der Qual. Mein Dasein als Cappinfragment: Sterben. Untergang in einem Meer, aus Irrlichtern, dahintreiben und manchmal emporgespült werden in eine furchtbare Wirklichkeit.
    Ja, nun werden mir diese Gedanken wieder schmerzlich bewußt. Ich darf nie wieder so enden, und wenn die einzige Alternative der Tod sein sollte. Aber Alaska will mich genau an diesen Punkt zurücktreiben. Natürlich kenne ich nicht den Weg, den er gefunden hat oder vielleicht noch sucht. Doch eines weiß ich nun sicher ...
    Der ehemalige Maskenmann will das Rad der Zeit zurückdrehen. Das ist meine geheimste Angst, meine realste Befürchtung. Er will mich zurücktransferieren in diesen Zustand endloser Qual.
    Ich werde nicht zusehen, bis es soweit ist.
    Nie wieder werde ich als strahlender Klumpen sein Gesicht bedecken. EINTRAGUNG ENDE.
     
    *
     
    Testare übernahm die Koordinierung der Reparaturarbeiten im Triebwerkssektor. In der folgenden Woche war der Syntron sein einziger Gesprächspartner. Ellert kümmerte sich um die Außenhülle und periphere Aggregate, Alaskas Aufgabe waren in erster Linie die Zentrale und die Steuerungseinrichtungen.
    Natürlich, dachte der Cappin, das Schwierigste blieb an ihm hängen.
    Aber auf der anderen Seite war er froh deswegen.
    Hier, in den Maschinendecks, hatte er Zeit zum Nachdenken.
    Den Hauptteil seiner Kraft nahm jedoch die Organisation der Roboter in Anspruch. Zunächst ließ er die beschädigten Blöcke markieren, dann erarbeitete er mit dem Syntron die Reihenfolge der Reparatur.
    Wenige Stunden später war die QUEBRADA komplett manövrierunfähig. Der Treffer hatte ein Chaos hinterlassen - und nun wurde ein geplantes Durcheinander daraus.
    Einige intakte Aggregate ließ der Cappin demontieren, um Platz zu schaffen. Der Syntron vermutete Schäden in den Hauptenergiewandlern, was sich lediglich bei komplettem Ausbau nachweisen ließ. Also mußten die Wandler zerlegt und durchgemessen werden.
    Die anderen Arbeiten liefen indessen weiter.
    Zweimal versuchte Alaska, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Aber der Cappin schaltete jedesmal den Syntron zwischen. Er wollte mit seinen Verdachtsmomenten eine Weile allein sein.
    Es war, als wühle etwas in ihm, als stiegen aus seinem Unterbewußtsein die Gedanken fast automatisch auf.
    Welch eine Aussicht, in Zukunft als Cappinfragment weiterzuexistieren ... Nein, er würde dagegen kämpfen.
    Und zwar mit allem, was er hatte. Doch was half es, hier unten Versteck zu spielen ?- Währenddessen hatte Alaska Saedelaere Gelegenheit, seine Pläne auszufeilen.
    Testare brauchte Handlungsmöglichkeiten. Er wollte in die Offensive gehen, sobald die Absichten des anderen feststanden.
    Am sechsten Tag kam ihm die Idee. Eigentlich war es ein Beinahe-Unfall, der seine Gedanken in die richtige Richtung lenkte. Die Roboter bereiteten den Umbau eines Energieverteilers vor. Da dieser jedoch leicht angeschlagen war, barg die Aktion ein ziemliches Risiko.
    Im ungünstigsten Fall konnte viel Energie frei werden - das Gerät enthielt einen möglicherweise gefüllten Speicher. Also entschied Testare, vor dem Umbau ringsum Paratronschirme aufzustellen. Die Arbeiten überwachte er von außen.
    Zwei Roboter begannen im Innern des Feldes. Und Testare rückte immer näher. Bald sah er das durchsichtige, leicht schimmernde Feld nicht mehr. Sein Glück war, daß ein weiterer Robot ihn plötzlich an der Schulter riß.
    Das rettete ihm das Leben. Der Cappin segelte drei Meter weit rückwärts gegen die nächste Wand.
    Zornig und mit schmerzendem Oberkörper kam er auf die Beine. „Warum hast du das gemacht?" schrie er.
    Der Roboter antwortete: „Es war notwendig. Du hattest dich bis auf fünf Zentimeter dem Feld genähert. Damit war die kritische Distanz unterschritten." Testare lief ein Schauer über die Haut. Er schaute aufatmend dorthin, wo gerade der Verteiler ausgebaut wurde. Für eine ungeschützte Person bedeutete der Kontakt mit einem Paratronschirm den Tod. Das Feld strahlte alles, was ihm zu nahe kam, in den Hyperraum ab.
    Wie leicht konnte ein Unfall passieren ...
    Was, wenn Alaska jetzt vorbeikäme? Vielleicht würde er den Schirm nicht einmal bemerken.
    Ganz

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