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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wartete, ahnte sie hingegen nicht.

    Die Übelkeit ließ allmählich nach. Der Trank, den Coco Zamis gebraut hatte, war von durchschlagender Wirkung gewesen. Seit vielen Jahren hatte sich Grabosc nicht mehr so schlapp und müde gefühlt wie in den letzten beiden Stunden. Er hatte sich hinlegen müssen, auch um von einer Welt, die sich vor seinen Augen unablässig zu drehen schien, nicht um den Verstand gebracht zu werden. Grabosc stand auf und zog sich an. Bevor er aufbrach, stärkte er sich mit einem Abendessen aus den Vorräten. Danach fühlte er sich wieder voll einsatzbereit.
    Den Bogen und die Pfeile verstaute Grabosc auf dem Rücksitz seines Wagens. Er hatte ein wenig mit der Waffe geübt - wenn er nahe genug an das Ziel herankam, hatte er gute Aussichten auf einen Treffer. Nahe genug bedeutete in diesem Fall eine Entfernung von knapp fünfundzwanzig Schritt. Grabosc fuhr los.
    In dem Augenblick, in dem er das Tor passierte, kam ihm ein Gedanke. Statt nach rechts abzubiegen, in Richtung auf den Druiden-Tempel, entschied er sich für links. Knapp zwei Kilometer vom Campgelände entfernt stand eine Kirche. Grabosc parkte den Wagen vor dem Portal und stieg aus. Er hatte Glück - die Kirche war offen, aber um diese Tageszeit nicht besucht. Grabosc stieß einen leisen Seufzer aus, als er entdeckte, wonach er gesucht hatte - ein Taufbecken mit Weihwasser darin.
    Die Glasflasche mit dem Sonnenschutzmittel darin hatte Grabosc vor der Kirche auslaufen lassen. Jetzt füllte er das Behältnis mit Weihwasser - angeblich war das eine gute Waffe gegen Vampire und andere Dämonen. Ungesehen konnte Grabosc zu seinem Wagen zurückkehren und losfahren. Unterwegs sah er auf die Uhr.
    Es ging auf Mitternacht zu. Der Himmel war - zum ersten Mal seit Graboscs Ankunft - wolkenverhangen. Mächtige Gewitterwolken zogen an der vollen Scheibe des Mondes vorbei. Vielleicht gab es in dieser Nacht noch ein Gewitter.
    Eine seltsame innere Unruhe hatte Grabosc erfaßt. Eine Weile suchte er auf der Skala des Autoradios nach einem Sender, aber die französischen Programme gefielen ihm nicht, und so schaltete er das Gerät wieder aus.
    „Teufel auch", murmelte Grabosc. „Ich glaube, ich habe Angst."
    Dies zu wissen, trug nicht gerade dazu bei, seine Stimmungslage zu verbessern. Immer wieder tastete er nach der Weihwasserflasche in der Brusttasche seiner Jacke, aber diese Berührung wirkte nur wenig beruhigend.
    Bei normalen Fahrten zum Druiden-Tempel war ihm die Strecke immer entsetzlich lang vorgekommen - jetzt schien die Straße förmlich geschrumpft zu sein.
    Grabosc erreichte den Platz, den Coco ihm genannt hatte und stellte dort sein Auto ab. Er sah auf die Uhr. Coco wollte in einer halben Stunde zu ihm stoßen.
    Das Warten zerrte an Graboscs Nerven. Untätig herumzusitzen war für ihn eine Qual, ganz besonders unter diesen Umständen. Er stieg aus.
    Der Himmel hatte sich noch mehr zugezogen. Nur selten war der Vollmond jetzt zu sehen. Grabosc schlug den Kragen seiner Jacke hoch, der kalte Wind in seinem Nacken ließ ihn schaudern.
    „Ach was, ich versuche es auf eigene Faust."
    Grabosc holte den Bogen aus dem Wagen und hängte sich den Köcher um. Wie Coco ihm empfohlen hatte, rieb er sich Gesicht und Hände mit Erde ein, damit sich die helle Haut nicht so stark von der Dunkelheit abhob. Ein wenig kam er sich vor wie ein Indianer auf dem Kriegspfad, und dieser Gedanke ließ ihn kurz schmunzeln.
    Auf Turnschuhen bewegte er sich vorwärts, ohne ein Geräusch zu machen. Seine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt, er konnte gut genug sehen, um Zweige auf dem Boden erkennen und über sie hinwegsteigen zu können.
    Er erreichte den üblichen Parkplatz. Ilonas Wagen stand dort. Grabosc legte die Hand auf die Kühlerhaube. Der Motor war lauwarm, der Wagen stand hier also schon recht lange.
    Grabosc schlich weiter.
    Er gab acht, daß er auf dem Pfad blieb und dort möglichst wenig Spuren hinterließ, daher kam er nur langsam voran. Ab und zu waren Laute zu hören, die dazu führten, daß sich seine Nackenhaare sträubten. Grabosc wußte zuerst nicht, worum es sich handelte, dann wurde es ihm klar - es war das schauerliche Heulen von Wölfen.
    Schließlich konnte er die Tiere sehen. Ein halbes Dutzend von ihnen sicherte den Druiden-Tempel gegen den Zutritt Unbefugter ab. Im selten erscheinenden Licht des Mondes konnte Grabosc die gefährlichen Reißer in den Fängen der Tiere aufblitzen sehen. Unwillkürlich hielt er den Atem

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