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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Grauens.
    Grabosc bäumte sich, auf, aber die Fesseln hielten.
    Vor seinen Augen begann Ilona sich zu verändern. Das Gesicht wurde hager und eingefallen, Falten waren zu sehen, deren Zahl sich rasch vergrößerte. Die Haut an ihrem Hals wurde spröde und fleckig - und Grabosc begriff, was er zu sehen bekam.
    Banjar saugte auf magischem Weg alle Lebenskraft aus dieser Frau heraus. Vor seinen Augen wurde Ilona langsam und unaufhaltsam zu einer Greisin. Die Haare wurden erst grau, dann schlohweiß, die Lippen dünn, unter den Augen wurden Ringe sichtbar. Die Hände verloren ihr Fleisch, der ganze Körper schien einzuschrumpfen.
    Grabosc wandte den Blick. Er fixierte Oliveyron. In dessen Zügen rührte sich nichts. Schulte - seine Hände wirkten seltsam weiß und blutleer - hatte noch immer einen gierigen Ausdruck in den Augen. Ilona hatte zu schreien aufgehört. Sie sackte zusammen. Die Kleider schlotterten um ihren Leib. Banjar schwankte ein wenig hin und her.
    „Genug", bestimmte Oliveyron.
    Banjar beendete das gräßliche Ritual. Er machte auf Grabosc einen ähnlichen Eindruck wie nach den Seminarsitzungen - förmlich aufgeladen.
    „Darf ich?" fragte Schulte und sah Oliveyron lauernd und furchtsam an.
    „Meinetwegen", sagte der Unheimliche ruhig.
    Schulte holte eine kleine Flasche mit einer rötlichen Flüssigkeit aus der Tasche seiner Jacke. Er ging zu der gefesselten Frau hinüber. Ilona hatte inzwischen ein Aussehen, das an eine ägyptische Mumie erinnerte - es erschien Grabosc fast als Wunder, daß die Frau überhaupt noch lebte. Langsam flößte Schulte der Frau den Trank ein.
    Die Wirkung war ebenso stark wie überraschend.
    Ilona begann sich zu erholen.
    Grabosc schüttelte den Kopf. Wie war das möglich - und wozu diente dieses schaurige Schauspiel? Ilonas Wangen füllten sich. Ihre Arme setzten wieder Fleisch und Muskeln an. Ihre Augen wurden klarer. Ein tiefer Seufzer war zu hören, als sie sich langsam wieder aufrichtete.
    Grabosc war fassungslos.
    Binnen weniger Minuten hatte Ilona wieder ihr altes Aussehen erhalten, sie war reizvoll wie zuvor - mit einer Ausnahme. Ihre Haare waren schlohweiß geblieben; es stand ihr ausnehmend gut, fand Grabosc.
    „Du siehst, du lebst noch", sagte Schulte mit boshafter Freude in der Stimme. „Aber dieses Leben ist nur geborgt, auf Zeit. Es stammt von uns, und wenn du weiterleben willst, dann wirst du jeden Befehl befolgen, den du bekommst. Du wirst tun, was man dir sagt."
    Schultes Stimme troff von Gier. Es war widerlich anzuhören. Ilona nickte nur schwach.
    Jetzt begriff Grabosc.
    Ilonas eigene Vitalkraft war ihr von Banjar abgezapft worden. Nun wurde sie nur noch von schwarzmagischen Tränken am Leben erhalten, die sie nur über Schulte oder Banjar oder Oliveyron bekommen konnte - und es war auszurechnen, daß sie bereit war, den Preis der Gefügigkeit zu bezahlen, um am Leben bleiben zu können. Vielleicht hatte sie dieses schauerliche Ritual nicht nur die Lebenskraft, sondern auch den Willen gekostet. Grabosc wußte es nicht.
    Ihm war nur eines klar - um jeden Preis mußte er verhindern, daß Coco ein ähnliches Schicksal widerfuhr.
    Er hatte den Wunsch noch nicht zu Ende gedacht, als von draußen ein Schrei zu hören war.
    Der Schrei einer Frau in höchster Not…

    Coco Zamis torkelte. Der Angriff hatte sie völlig unvorbereitet getroffen, weit entfernt von dem Druiden-Tempel. Als sie das heisere Fauchen hatte hören können, war es schon zu spät gewesen. Wie ein tödlicher Schatten war der Wolf auf sie zugesprungen, und der mächtige Tierschädel war mit unglaublicher Gewalt gegen Cocos Kopf geprallt.
    Sie hatte fast das Bewußtsein verloren. Ihr Schädel dröhnte, ihre Umwelt konnte sie nur verschwommen wahrnehmen. Vor allem aber - dieser Zusammenprall hatte ihre magische Kraft auf ein Minimum zusammenschrumpfen lassen.
    So blieb Coco Zamis nichts anderes übrig, als zu fliehen.
    Mühsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie wollte zu ihrem Auto zurück, um dort wieder zu sich zu kommen und ihre Kräfte zu erneuern.
    Die Wölfe aber ließen das nicht zu.
    Ihre Herren schienen den Tieren genaue Anweisungen gegeben zu haben, und die erfüllten sie. Immer wieder sah Coco eines der Tiere neben sich auftauchen, den Fang weit geöffnet, die mächtigen Zähne bleckend. Immer wieder schnappten die Tiere nach ihren Beinen, und wenn Coco die Bisse vermeiden wollte, mußte sie ausweichen.
    Sie war noch klar genug, um zu begreifen, daß man sie genau auf den

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