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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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an. Gegen eines der Tiere anzutreten, hätte er sich getraut - aber es gleich mit einem halben Dutzend aufzunehmen…
    Grabosc duckte sich so tief wie möglich.
    Außer den Wölfen gab es noch andere Wächter des Tempels - Riesenfledermäuse, die mit zusammengefalteten Schwingen auf dem steinernen Dach hockten und ab und zu krächzende Geräusche von sich gaben. Ihre dunklen Leiber hoben sich von dem Hintergrund so wenig ab, daß Grabosc ihre Zahl nicht abschätzen konnte.
    Er war dem Tempel jetzt auf dreißig Schritt nahegekommen. Bis jetzt schien man ihn nicht bemerkt zu haben.
    Die Tiere waren nicht allein. Durch die Lücken zwischen den riesigen Steinen konnte Grabosc Menschen sehen, die sich im Inneren des Druiden-Heiligtums aufhielten.
    Grabosc überlegte, wie er noch näher herankommen konnte, ohne den monströsen Wächtern aufzufallen.
    Es gab einen Weg, aber der war nicht ohne Risiko. Der von Grabosc aus gesehen linke Teil des Druiden-Bauwerks grenzte an ein morastiges Gebiet. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, sich von der Seite anzuschleichen. Dabei mußte Grabosc in jedem Fall in Kauf nehmen, daß er sich völlig verdreckte - und vielleicht doch gesehen wurde.
    Nach kurzem Zögern machte er sich auf den Weg. Er ging ein Stück zurück, dann verließ er den Trampelpfad.
    Der Boden war weich, Grabosc sank bis zu den Waden ein. Bei jedem Schritt gluckste und gluckerte es - ausgeschlossen, sich so heranzuschleichen. Es gab nur einen Ausweg.
    Grabosc legte sich flach auf den Boden. So wurde sein Gewicht auf eine größere Fläche verteilt, und er konnte nicht mehr so tief einsinken. Dafür zog er aber eine unübersehbar breite Spur durch den Morast, außerdem stand ihm das faulig riechende Wasser bis zum Mund, er konnte nur noch durch die Nase atmen.
    Grabosc robbte weiter. Meter um Meter kam er näher an den Tempel heran. Diese Fortbewegungsart war nicht nur übelriechend und dreckig, sie war auch mit einer gehörigen Kraftanstrengung verbunden. Grabosc mußte an sich halten, als er endlich am Ziel ankam und am liebsten einen tiefen Seufzer ausgestoßen hätte.
    Jetzt hatte er einen guten Überblick über das Innere des Druiden-Tempels.
    Als erstes sah er Ilona. Sie war gefesselt worden, an einen der rückwärtigen Steine des monolithischen Bauwerks. Ihre Augen flackerten unruhig hin und her, der Atem ging keuchend. Die Frau hatte fürchterliche Angst.
    Zwei Schritte entfernt erkannte Grabosc den Meister. Banjar hatte sich in eine dunkelrote Robe mit goldfarbenen Stickereien gehüllt, auf dem Kopf trug er eine Brokatmütze. Um den Hals trug er eine lange Kette, an deren Ende ein Amulett hing.
    Neben Banjar war Schulte zu sehen. Seine Augen funkelten vor Gier.
    „Was habt ihr mit mir vor?" stieß Ilona angsterfüllt hervor.
    Grabosc zog den Bogen näher an sich heran, nahm einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne.
    „Wir werden dir das ewige Leben verschaffen, mein Schatz", sagte Schulte; seine Stimme troff vor Hohn. Banjars Augen leuchteten in dunkler Glut. Das schummerige Licht - es kam von einem Holzkohlefeuer in einer Steinschale - trug noch dazu bei, seinen Zügen einen dämonischen Anstrich zu geben.
    „Ich glaube euch kein Wort", keuchte Ilona. Sie wand sich, aber alle ihre Bemühungen hatten keinen Erfolg.
    Banjar breitete die Hände aus. „Fangen wir an!"
    Grabosc wollte sich erheben und den Bogen spannen.
    Etwas Kaltes, Metallisches berührte seinen Hinterkopf. Er erstarrte. Er wußte nicht, was ihn da berührte, aber er hatte eine Ahnung - so fühlte sich der Lauf eines Revolvers an.
    „Steh auf, ganz langsam, und geh weiter", sagte eine Stimme. Grabosc erinnerte sich an diesen Klang. Seine Nackenhaare sträubten sich, über seinen Rücken liefen eisige Schauer, und seine Eingeweide schienen sich förmlich verknoten zu wollen.
    Folgsam richtete er sich auf. Der Druck in seinem Nacken blieb. Links und rechts hinter Grabosc wurde ein Hecheln hörbar, und Grabosc wußte auch, was das zu bedeuten hatte. Neben seinem Feind standen lauernd zwei der Wölfe. Selbst wenn Grabosc alles eingesetzt hätte, was er in der Selbstverteidigungsschulung gelernt hatte, und es ihm gelang, den Mann mit der Waffe zu überwinden - gegen die Wölfe hatte er keine Chance.
    Er machte zwei Schritte nach vorn und geriet in den Schein des Holzkohlefeuers. Schulte hörte das Schrittgeräusch, ebenso Banjar. Sie fuhren herum.
    Der furchtsame, fast eingeschüchterte Ausdruck, der beinahe augenblicklich auf

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