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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kinder boten uns etwas an zum Probieren. Wir wollten nicht ablehnen und aßen.
    Glenda lächelte. Ihr schmeckte es. Ich lächelte auch, allerdings verkrampft, denn mir war das Brot einfach zu fade. Ich hätte mir mehr Gewürze gewünscht, aber entsprechende Beläge, die den Geschmack verbesserten, wurden nicht verkauft.
    So gingen wir weiter und erreichten fast schon den Rand der Pferdewiese.
    Dort stand ein größeres Zelt, bei dem der Eingang zu beiden Seiten aufgeklappt war. Im Zelt selbst waren vier Männer dabei, ihre Rüstungen anzulegen, was nicht ohne Fluchen und Schimpfen abging. Wenn die schweren Dinger einmal saßen und die Gesichter unten den Helmen verschwunden waren, dann war es nicht einfach für die Leute, sich zu bewegen. Man konnte ihr Schreiten dann mit dem eines Roboters vergleichen.
    Einer war bereits fertig. Er hatte die Rüstung angelegt, sein Schwert gegurtet und den Helm aufgesetzt. Nur das Visier hatte er noch nicht geschlossen.
    Er kam auf uns zu und sah aus, als wollte er das Zelt verlassen.
    Wir machten ihm Platz.
    »Danke.«
    »Darf ich Sie etwas fragen?«, flötete Glenda.
    »Bitte, Mylady.«
    »Oh, wie vornehm.«
    »Pardon, schöne Frau, Ihr habt es hier mit einem Ritter zu tun.«
    »Das sehe ich jetzt auch.«
    »Kann ich Euch helfen?«
    »Ja.« Glenda lächelte. »Ist diese Rüstung nicht ein Problem? Ich meine, ist sie nicht zu schwer? Ich sehe ja, wie Sie sich darin bewegen. Das bereitet mir fast körperliche Pein.«
    »Nein, sie ist nicht zu schwer. Und sie wird mich im Kampf schützen, den ich bestehen muss.«
    »Wann wird das sein?«
    »Am Nachmittag, wenn die Sonne noch hoch steht.«
    »Dann dauert es ja nicht mehr lange.«
    »So ist es.«
    Ich hatte mich bisher aus dem Dialog herausgehalten und nur in das Gesicht geschaut, auf dessen Haut schon jetzt ein Schweißfilm lag. Der Mann konnte sich in der Rüstung einfach nicht wohl fühlen.
    »Gegen wen werden Sie denn kämpfen?«, erkundigte ich mich.
    »Es steht noch nicht fest. Hier muss das Los entscheiden. Aber es wird kein leichter Gegner werden.«
    »Kämpfen auch Frauen mit?«
    »Bitte?«
    »Ja, kann doch sein.«
    »Nein, hier nicht. Wie kommt Ihr darauf?«
    »Weil wir eine solche Frau suchen.«
    Jetzt war der gute Ritter baff. Er konnte zunächst mal nicht antworten, aber auch nicht seinen Kopf schütteln, das ließ der komische Helm nicht zu.
    »Die werdet Ihr hier nicht finden.« Er behielt seine gestelzte Sprache bei.
    »Darf ich sie Ihnen trotzdem beschreiben, denn ich weiß, dass sie eine gute Kämpferin mit dem Schwert ist, das sie perfekt zu führen weiß.«
    Er konnte es noch immer nicht glauben und fragte deshalb: »Die Frau?«
    »Ja.«
    »Ich kenne jeden hier, der mit einer Waffe umgehen kann. Eine Frau ist nicht dabei.« Er sprach jetzt normal.
    »Sie heißt Leonore«, sagte Glenda.
    Der Ritter stutzte.
    »Kennen Sie den Namen?«
    »Ja.«
    »Und woher?«
    »Sie hat uns besucht. Sie hat mit uns gesprochen, aber sie war nicht sehr freundlich.«
    »Warum nicht?«, fragte ich.
    »Sie wollte uns erzählen, was wir zu tun hätten. Und sie wollte auch kämpfen.«
    »Hatte sie ein Schwert bei sich?«
    »Ja, ich glaube. Sie ist dann gegangen, aber sie hat nicht so ausgesehen, wie Sie sie beschrieben haben.«
    »Wie sah sie dann aus?«
    »Das habe ich vergessen.«
    Wir glaubten nicht, dass der Ritter uns angelogen hatte. Jedenfalls wussten wir, dass eine Leonore hier bekannt war, und das hatte uns schon mal einen Schritt weiter gebracht.
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte Glenda, »dass sich Leonore hier versteckt hält.«
    »Wo denn?«
    »Vielleicht weiter vorn bei den Marktbeschickern.«
    »Meinst du, dass sie dort wohnt?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Aber hast du nicht die Wohnwagen und Wohnmobile auf dem Parkplatz gesehen?«
    »Habe ich, und du denkst dabei an ein Versteck?«
    »Genau.«
    Ich wiegte den Kopf. »Zeit haben wir. Dann könnten wir sie uns mal näher ansehen.«
    »Dafür bin ich auch.«
    Unser Ritter hatte inzwischen Besuch von seinen Freunden erhalten, die ebenfalls in Rüstungen steckten. Gemeinsam stolzierten sie zu einer freien Fläche, die wahrscheinlich ihr Kampf-oder Duellplatz war und auf dessen Boden kaum noch Gras wuchs.
    »Lass sie üben«, sagte Glenda. »Ich jedenfalls möchte nicht in den Rüstungen stecken.«
    »Ich auch nicht.«
    Wir gingen wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. In der kurzen Zeit hatte sich der Markt schon sehr bevölkert. Familien waren unterwegs und belagerten die

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