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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stände. Nur der Schmied hatte eine Pause eingelegt.
    Er stand vor seiner offenen Schmiede und trank Wasser aus einer Kunststoffflasche. Bekleidet war er mit einer Hose und einer langen Lederschürze, die unter dem Kinn begann und erst an seinen Füßen endete. Ein Hemd trug er nicht. Dafür hatte er zwei breite Lederbänder um seine Handgelenke gewickelt.
    Er merkte, dass wir stehen geblieben waren, ließ die Flasche sinken und sagte: »Ich habe im Moment Pause. Kommt später wieder. Da könntet Ihr sogar mithämmern.«
    »Vielleicht wollen wir das gar nicht.«
    »Ach, nicht?«
    Ich nickte.
    »Was dann?«
    »Wir hätten da ein paar Fragen.«
    Der Schmied verzog das Gesicht. »Das ist schlecht«, sagte er, »denn ich bin kein Auskunftsbüro.«
    »Ist uns schon klar, Mister. Es sind auch keine schlimmen Fragen, wenn ich das so sagen darf. Es geht uns um eine Frau, die wir suchen.«
    »Warum?«
    »Das wollen wir Ihnen erklären.«
    »Ich reiße niemanden rein. Wenn Ihr von der Kontrolle seid, verzieht Euch.« Er sprach wie alle diese altertümliche Sprache. Das gehörte wohl zu diesen Märkten.
    »Nein, nein, das sind wir nicht. Es geht hier schon alles mit rechten Dingen zu, glauben Sie mir.«
    Er zeigte sich kompromissbereit und fragte: »Hat die Frau auch einen Namen?«
    Ich nickte. »Sie heißt Leonore.«
    Der Schmied überlegte. Dabei fuhr er mit den Fingern durch sein wuscheliges Haar, und es sah aus, als wollte er Läuse auf der Kopfhaut knacken.
    »Den Namen habe ich schon mal gehört.«
    »Wann?«, fragte Glenda.
    »Vor Kurzem.«
    »Also hier.«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Mann, Ihr könnt fragen.« Der Schmied schüttelte den Kopf, und dabei bewegte sich auch sein grauer Bart. »Es war hier auf dem Platz. Sie kam und zeigte mir ihr Schwert. Sie trug ein Kostüm, aber es passte nicht so recht zu ihrer Waffe, versteht Ihr? Es war nicht das Kostüm eines Ritters. Trotzdem besaß sie das Schwert, um das ich mich kümmern sollte.«
    »Inwiefern?«, fragte ich.
    »Ich sollte es untersuchen.« Er rieb seine kräftige Nase, die von roten Äderchen durchzogen war.
    »Warum sollten Sie es untersuchen?«
    »Ach, sie wollte wissen, ob es noch in Ordnung war.«
    »Und? War es das?«
    Der Schmied lachte. »Das fragt Ihr? Das Schwert war eine Wucht. Eine Schau. Ich habe einen Blick dafür. Und es war keine neue Waffe, sondern eine historische.«
    »Das wissen Sie genau?«
    Er starrte mich an, und jetzt ließ er sein mittelalterliches Gequatsche sein. »Mister, dafür habe ich einen Blick. Ich habe das Schwert geprüft und kam zu diesem Ergebnis.«
    »Das ist ja toll.«
    »Ich kenne keinen, der eine historische Waffe besitzt. Die Schwerter, die hier zum Einsatz kommen, sind alle neu, aber auch nicht zu verachten, denn einige von ihnen habe ich hergestellt. Nur glänzen meine Augen natürlich, wenn ich eine solche Waffe sehe.«
    »Haben Sie länger mit der Frau gesprochen?«
    »Das habe ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Was hat sie denn gesagt?«
    »Kaum etwas. Sie war sehr schweigsam. Ich habe sie dann gefragt, woher sie gekommen ist und wo sie wohnt.«
    »Was antwortete sie?«
    »Sie würde schon in der Nähe leben, das träfe wohl zu. Aber das war auch alles.«
    Glenda lächelte ihn an. »Wo kann man denn hier in der Nähe leben?«
    »In einem der Kaffs.« Er winkte ab. »Ich kenne mich hier nicht aus. Ich komme aus Dover, aber wenn ich recht darüber nachdenke, ist diese Frau kein Landei gewesen. Die hatte Pep, sie kam mit verdammt cool vor, und ich muss sagen, dass sie schon etwas Besonders war.« Er senkte den Blick. »Wenn ich recht darüber nachdenke, hat sie schon einen Hinweis auf ihren Wohnort gegeben.«
    »In einem der Wagen?«, fragte Glenda.
    »Nein, nein, da hausen meist nur die Händler. Ich habe mir eine Bude im nächsten Ort gemietet, denn ich will mich vernünftig duschen können. Außerdem kann ich mir einen Wohnwagen nicht leisten.«
    »Und diese Leonore?«
    »Sie sprach von einem Haus.«
    »In der Nähe?«
    »Muss wohl sein. Und sie sagte auch, dass sie froh darüber wäre, es wiedergefunden zu haben, denn sie fühlte sich irgendwie benachteiligt. Zumindest hatte ich den Eindruck. Sie kam mir vor wie jemand, der lange etwas gesucht hat nun froh ist, es gefunden zu haben.«
    »Wissen Sie noch etwas?«
    »Nein, aber das Haus ist nicht weit weg. Und sie tat so, als würde es ihr gehören.«
    »Danke für die Auskünfte.«
    »War doch nicht schlimm. Ich wünschte, Ihr würdet noch mal bei mir

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