1521 - Die Streiter von Efrem
Infrarot-Optik ausgestattet, die im Weitwinkelverfahren sowohl Coonamarra als auch Naporopam erfassen konnte. Sämtliche Bilddaten wurden direkt in den Felsnadel-Stützpunkt übertragen und permanent von zwei Mitgliedern der Organisation und dem Syntron ausgewertet.
Dieses direkte Auswerteverfahren wurde nun auch auf den ersten Satelliten angewendet.
Zwei Tage und Nächte blieb alles ruhig, und in George Town begann man schon, den Vorfall zu vergessen.
Im Felsnadel-Stützpunkt schlugen aber in der dritten Nacht die Alarmglocken an. Freder Masoviek war sofort auf den Beinen und eilte hinunter in die Zentrale. Zwei Frauen und zwei Männer versahen hier den Dienst.
Auch Old Stuppy und die anderen Mitglieder der Faust waren dann bald zur Stelle.
Die Daten der Satelliten ergaben ein klares Bild.
Insgesamt waren acht Gleiter von Lizard-City aufgebrochen. Sie bildeten zwei Pulks von je vier Fahrzeugen.
Der eine Trupp flog wiederum in exakt nördlicher Richtung, der andere in westlicher am Äquator entlang. Nun zeigte es sich, daß es richtig gewesen war, den zweiten Satelliten zu starten, denn dieser allein erfaßte mit den Infrarot-Ortern die Topsider.
Der Nordpulk schwenkte nach einem Flug von 600 Kilometern nach Westen um und hielt damit auf ein Gebiet zu, das nördlich von George Town lag und in dem die terranischen Siedler viele Kleindörfer und Einzelsiedlungen, sowie Plantagen und Felder angelegt hatten.
Fast zur gleichen Zeit drehte der Westpulk nach Norden ab. Seine Zielrichtung wies fast genau auf George Town selbst hin. Erst bei einer genaueren Auswertung ergab sich, daß bei Beihaltung des Kurses die Stadt nur knapp verfehlt werden würde.
Diese vier Gleiter erreichte Coonamarra zuerst. Sie landeten 30 Kilometer ostwärts von George Town in einem unbesiedelten Gebiet. Was sie dort unternahmen, ließ sich nicht feststellen, aber als sie kurz darauf wieder starteten und in direktem Flug Lizard-City ansteuerten, erstrahlten aus dem betreffenden Gebiet mehrere schwache Energieechos. Freder Masovieks Leute vermuteten, daß die Echsenwesen Generatoren oder etwas Ähnliches zurückgelassen hatten. „Ich vermute", meldete die Stützpunkt-Syntronik, „daß hier die neue Siedlung entstehen soll."
„Das wäre eine bodenlose Frechheit", erklärte Elvira Mueterig, eine der fünf „Finger" der Faust von Efrem. „Direkt auf Coonamarra, und wenige Kilometer neben George Town. Das gibt Ärger."
„Abwarten", versuchte sie der Reptilienjäger zu besänftigen, aber auch in ihm brodelte es.
Sie konzentrierten sich auf den anderen Pulk, der etliche Kilometer nördlich von George Town stoppte. Die Spezialisten dirigierten in aller Eile den ersten Satelliten so um, daß er von hier Bilder übertragen konnte. Zum Glück riß die Wolkendecke auf, so daß der Weg für die optischen Sensoren frei war.
Den Frauen und Männern im Stützpunkt stockte der Atem.
Die Gleiter flogen in einer Viererkette über die Getreidefelder und Gemüseplantagen. Sie versengten mit ihren Buggeschützen die reife Ernte. Mehrere Schuppen und Hütten mit landwirtschaftlichen Geräten wurden in gleicher Manier vernichtet.
Die ganze Aktion währte keine zehn Minuten, dann drehten die Fahrzeuge nach Norden ab, um in einer weiten Schleife Kurs Lizard-City zu nehmen.
Eine Weile herrschte Stille im Felsnadel-Stützpunkt. Dann nahm Freder Masoviek mehrere Schaltungen an den Kommunikationssystemen vor. Es dauerte zwei oder drei Minuten, bis alle angerufenen Stellen innerhalb und außerhalb des Stützpunkts ihre Empfangsbereitschaft gemeldet hatten. „Hier spricht die Faust von Efrem", erklärte der Mann mit klarer Stimme. „Phase 2-Delta."
Nur die Eingeweihten hörten diese Worte. Und jeder von ihnen wußte, was sie bedeuteten: Der Kampf gegen die Topsider hatte begonnen!
In einer gesonderten Meldung informierte Freder Masoviek den Ratspräsidenten. Er schilderte ihm die Beobachtungen und forderte ihn auf, unverzüglich von Terra Hilfe zu fordern. „Die werden wir nach Lage der Dinge nicht bekommen", antwortete Noran Kostemy. „Dann", sagte der Führer der Faust verächtlich, „sollen uns der Erste Terraner und Perry Rhodan und alle anderen den Buckel runterrutschen! Wir werden es diesen Echsen schon selbst zeigen!"
*
Auf Terra schrieb man den 7. August 1170.
Keine dreißig Stunden waren seit dem Zeitpunkt vergangen, an dem Perry Rhodan seine Bitte um Hilfe per Hyperfunk an die Linguiden gerichtet hatte. Der Terraner wollte
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