1521 - Die Streiter von Efrem
schimpfte Old Stuppy. „Oder so ähnlich. Wir haben keinen Brand beobachtet. Und auch keine Flüge von Coonamarra nach Echsenstadt. Der Kerl lügt!"
„Natürlich lügt er", besänftigte ihn Freder Masoviek. „Du brauchst dich nicht aufzuregen. Die Taktik der Echsen ist doch klar. Sie haben sehr behutsam begonnen, und jetzt werden sie immer frecher. Sie wollen uns provozieren und zum Abzug drängen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht."
„Wenn ich dazu etwas bemerken darf?" meldete sich die Stützpunkt-Syntronik. „Nur heraus mit der Sprache!"
„Ich vermute, daß hinter diesen eher harmlosen Manövern und Attacken etwas ganz anderes steckt. Es drängte sich schon früh der Verdacht auf, daß der gleichzeitige Einsatz der beiden Gleiterpulks dazu dienen sollte, etwas zu verschleiern. Die Zerstörungen sollten nur ablenken."
„Wovon?"
„Das werden wir wissen, wenn Elvira von der Erkundung zurück ist", vermutete der Syntron.
Ein Gleiter des Erkundungstrupps kehrte gegen Mittag in den Stützpunkt zurück. Den zweiten hatte Elvira vor Ort gelassen, um eventuell noch Maßnahmen ergreifen zu können. Was sie berichtete, bestätigte einen geäußerten Verdacht. Der nächtliche Einsatz der Topsider hatte dazu gedient, ein größeres Gelände mit Funkfeuern abzustecken. „Wenn man von Naporopam nach Coonamarra fliegt, braucht man kein Funkfeuer", überlegte Freder Masoviek laut. „Also dienen diese Bojen Raumschiffen, die neu nach Efrem kommen. Die Topsider planen eine zweite Besiedlung. Und die Trupps, die wir schon in Lizard-City beobachtet hatten, sollen das unterstützen. Damit ist auch bestätigt, daß die anderen Provokationen und die TV-Sendung dieser Oberechse Ragnan-Peto hauptsächlich dem Zweck dienten, uns von der geplanten Landung neuer Siedler abzulenken."
„So etwa habe ich das auch gefolgert", erklärte die Frau. „Und diese zweite Besiedlung gegen unseren Willen und in der Nähe von George Town muß den Konflikt auslösen, den sie wollen. Dann können sie mit ihren Kampftruppen erscheinen und uns mit Gewalt zu einem Frieden nach ihren Vorstellungen zwingen. Was können wir tun? Ich habe die Funkbojen unangetastet gelassen, denn ich wollte deiner Entscheidung, Freder, nicht vorgreifen."
„Das war richtig", antwortete der Chef der Faust von Efrem. „Wir haben nur wenige kampfstarke Kräfte, und die werden wir geschickt einsetzen. Die Echsen sollen ihr blaues Wunder erleben. Die Funkfeuer bleiben unangetastet. Der Gleiter soll heimkehren."
Die Anweisungen wurden sofort umgesetzt. Dann hockte sich Freder Masoviek mit seinen „Fingern" zusammen und unterbreitete ihnen seinen Plan.
Als alles abgeklärt war, verwandelte sich die bisherige Betriebsamkeit in Hektik. Es gab viel zu tun, und die Zeit war knapp.
*
Bei Einbruch der Dunkelheit wurde durch einen Funkbefehl der verborgene Transmitter auf der Insel Naporopam aktiviert. Dann schickte Freder Masoviek seinen Roboter Tenno und einen zweiten, bewaffneten Roboter aus dem Reservoir des Stützpunkts über die Strecke. Der Zielort lag nur knappe zehn Kilometer vom Südrand von Lizard-City entfernt. Obwohl der Transmitter in einer nur schwer zugänglichen Höhle versteckt worden war, mußte erst geprüft werden, ob nicht ein Zufall zu seiner Entdeckung geführt hatte.
Tenno kehrte schon wenige Minuten später zurück und berichtete, daß nichts Auffälliges zu beobachten sei.
Gemeinsam mit zwei weiteren bewaffneten Robotern der Faust von Efrem ließ er sich wieder abstrahlen. Bis zu einer genau festgelegten Zeit sollten die Roboter an den Südrand von Lizard-City vordringen.
Nach den Bildern aus dem Orbit hatten die Echsen dort ihren TV-Sender und eine Hyperfunkstation errichtet.
Falls etwas nicht klappen sollte, würde sich Tenno rechtzeitig über eine kodierte Funkverbindung mit dem Stützpunkt in Verbindung setzen.
Weitere Vorbereitungen wurden im Stützpunkt Felsnadel in Angriff genommen.
Dazu wurden alle verfügbaren Kräfte, Menschen wie Roboter, bis auf Old Stuppy, dem „Finger" Gregor Nivern und zwei Frauen, die in der Felsnadel verbleiben sollten, den gebildeten Gruppen zugeteilt. Freder Masoviek führte den einen Stoßtrupp, Elvira Mueterig den zweiten und Hank Blossom, auch ein „Finger" und eine draufgängerische Kämpfernatur, den dritten, der eine Eingreifreserve für die beiden anderen und ein Gegenschlag-Team bei neuen Provokationen der Topsider darstellte.
Die Frau erhielt die wichtigste Aufgabe, denn sie kannte
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