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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitertreiben und verlor den Kontakt zu Notkus und Myles. Sie suchte einen Datenstrom nach dem anderen ab, und manchmal redete sie sich ein, daß es einfach zuviel für sie war. Sie schaffte es nervlich nicht.
    Unsinn, korrigierte sie sich dann selbst. Dein Bewußtsein arbeitet im Überlichtbereich. Du mußt dich nur konzentrieren. Es kann nicht so schwer sein, einen Begriff wie GROSSE KATASTROPHE innerhalb einer tausendvierundzwanzigstelligen Übertragungsrate zu lokalisieren und zu entziffern. Besonders dann nicht, wenn sie von NATHAN durch eine lokale Programmänderung auf eine Sieben-Bit-Rate reduziert ist.
    Wie viele Tage und Wochen verstrichen, zählte sie nicht. Je länger sie sich im Mikrokosmos aufhielt, desto undeutlicher wurde ihr Zeitgefühl und verschwand schließlich ganz. Notkus und Myles erging es nicht anders.
    In die schweigende Suche hinein meldete sich NATHAN. „Es ist eine halbe Stunde vergangen. Ihr seid gut in dem Zeitplan, den ich ausgearbeitet habe.
    Werdet nicht hektisch!"
    „Das is au cht nöti", klang die verzerrte Stimme von Notkus in Enzas Bewußtsein auf. Wieder störten die Energiefelder die Übertragung der Gedankenimpulse. „Ich habe soeben etwas entdeckt. ELLERT/BASIS.
    Enza, Myles, kommt zu mir. Findet ihr mich?"
    Enza ließ von ihrer Beobachtung ab und hielt nach ihrem Mann Ausschau, nach diesem winzigen Energiefeld in dem großen Kosmos. Sie machte ihn aus, als sie mehreren Energiesträngen gefolgt war.
    Gemeinsam mit Myles erreichte sie ihn und betrachtete einen kleinen Datenstrom, der mit großer Geschwindigkeit zwischen den Energiefeldern entlangraste. „Ich kann nichts erkennen", meldete NATHAN. „Es trifft keine Information bei mir ein. Könnt ihr die Datengruppe verfolgen?"
    Sie versuchten es, und als sie über eine Stunde im Syntron zugebracht hatten, wußten sie, was los war.
    NATHAN sagte es ihnen, nachdem sie ihm den Weg des Datenstroms geschildert hatten. „Es ist die Adresse", sagte er. „Irgendein Befehl der Amimotuo hat sie auf eine Endlosschleife im Datenbus gelenkt und damit die Zuordnungsmöglichkeit ausgeschaltet. Geht davon aus, daß sich die Informationen in dem von mir vermuteten Speicherbereich befinden. Ihr müßt sie nur ausfindig machen."
    „Wir könnten versuchen, die Endlosschleife zu unterbrechen!" schlug Notkus vor. „Es würde nach Terrazeit sicher mehrere Stunden in Anspruch nehmen, und ihr wärt in Gefahr", meinte NATHAN. „Veränderungen des Energiegefüges im Datenbus können für euch tödlich sein!"
    Nach dem, was Enza erlebt hatte, fiel es ihnen nicht schwer, diesen Einwand zu akzeptieren. „Gut", meinte die Synergistikerin. „Wir suchen weiter!"
    Diesmal unterschlugen die hyperenergetischen Einflüsse ihre Worte ganz, und sie entfernte sich ein Stück und wiederholte die Gedanken.
    Sie nahmen die Suche wieder auf, und 73 Minuten nach ihrem Eindringen in den Syntron wurden sie endlich fündig. Sie machten den ›Wegweiser‹ aus und meldeten es an NATHAN. „Klinkt euch in die Information ein", teilte die Mondsyntronik mit. „Laßt euch treiben. Ich gebe jetzt den Datenbus frei!"
    Vom Erlöschen des zusätzlichen Feldes merkten sie nichts. Sie taten, was NATHAN verlangte, und sie spürten den Sog, der sie in den Speicher des Syntrons hineinriß
     
    10.
     
    Im Speicher selbst herrschte fast vollständige Ruhe. Die hyperenergetischen Felder bewegten sich nur, wenn sie einen Impuls erhielten. Die Lichterketten und Ballungen der Daten durchzogen den Mikrokosmos als reglose Strukturen unterschiedlicher Ausprägung. Myles schwebte zwischen ihnen hindurch und versuchte, einen Eindruck von der eigenen Geschwindigkeit zu bekommen. Sie nahm immer weiter ab, und er steuerte auf eines der Felder zu und wartete auf den Zusammenprall. Er wurde abgestoßen und eilte schneller werdend weiter. „Myles!" vernahm er einen Gedanken. Die folgenden Worte waren unverständlich. Im Speicher war die Kommunikation zusätzlich erschwert, und als sie es eine Weile probiert hatten, vernünftig miteinander Gedanken auszutauschen, gaben sie es auf. Sie wußten, worauf es ankam, und NATHAN hatte ihnen bereits gesagt, daß sie gut in der Zeit lagen.
    Dennoch hatte Myles Kantor ein ungutes Gefühl. Er spürte in sich eine Regung, die ihm vorgaukelte, daß er sich geistig bereits auf die Rückkehr einstellen sollte.
    Er drängte den Gedanken so weit wie möglich in den Hintergrund und begann mit der Suche.
    Zwei Begriffe nur waren es, die sie suchten, ELLERT und

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