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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Otku, iu da?" lautete die Antwort. Die Übertragung war gestört, und Myles wünschte sich, daß wenigstens einer von ihnen Telepath wäre.
    Die Frage wurde wiederholt, diesmal deutlicher. „Notkus, bist du das?"
    Auf der Eins-Phase bereitete es Myles kein Problem, die farbigen Energiehüllen zu durchdringen und bis zu dem Wirbel vorzustoßen. Seitlich nahm er einen weiteren Fremdkörper wahr, der dasselbe Ziel hatte. „Vater!" durchzuckte es den jungen Kantor. „Myles, versuche, so nahe wie möglich an Enza und mich heranzukommen. Wir müssen versuchen, Enzas Feld zu beschleunigen."
    „Ja, Notkus!" erwiderte er und hielt auf das gefangene Energiepotential zu. Er spürte die Nähe des Vaters, und er hatte den Eindruck von zunehmender Wärme. Myles verlor die Struktur des 5-D-Feldes jedoch aus den Augen, je näher sie sich kamen. Nur das Ziel blieb, und er fixierte sich darauf.
    Der Zusammenprall äußerte sich in einer Schmerzwelle, die ihn durchraste. Auch Notkus schrie auf. Die beiden Bewußtseine wurden davongeschleudert, blieben aber auf ihrem Energieniveau. Enzas Feld wurde aus dem Wirbel hinauskatapultiert und verschwand im Kosmos.
    Hätte Myles einen Körper gehabt, so hätte er jetzt geschwitzt. Er richtete seine Gedanken auf einen der Datenströme und ließ sich mitreißen. Er folgte dem Bewußtsein seiner Mutter lind wartete, bis sich sein Weg soweit stabilisiert hatte, daß er eingreifen konnte. Er näherte sich behutsam, erzeugte erneut einen Abstoßeffekt zweier gleichartiger Felder und bugsierte Enza auf diese Weise auf eine Eins-Phase. „Ich bin es, Myles", dachte er. „Notkus ist in der Nähe!"
    „Danke, ihr beiden", kam es als Seufzer zurück. „Was sagt NATHAN, ist mein Energiefeld noch verwendbar?"
    „Es gibt keinerlei Problem mit dem Feld. Es ist stabil", meldete die Mondsyntronik. „Ihr kennt den Kode des Pfades, dem ihr folgen müßt. Sucht ihn. Das zusätzliche Energiefeld wird euch solange unterstützen."
    Myles bestätigte, und der Metalysator leitete ihm die Antwort seiner Eltern zu. Das Bewußtsein des jungen Kantor jubilierte. Die weiteren Worte NATHANS nahm er kaum in sich auf. Seine Gedanken weilten irgendwo anders.
    Der Mikrokosmos des Syntrons ist so unvorstellbar schön, freute er sich. Um wieviel schöner muß das wirkliche Universum sein. Ich verstehe Ernst Ellert, daß es ihn immer wieder in die Unendlichkeit gezogen hat.
    Ungeahnte Wärme durchflutete sein Bewußtsein.
    Enza und Notkus. Sie wußten, was in ihm schlummerte. Sie wollten ihm helfen. Wenn sein Körper eines Tages nicht mehr mitmachen wollte, würden sie es tun.
    Bis dahin wollten sie die Entwicklung des Metalysators abgeschlossen haben. „Vater, Mutter!" gab er seine Gedanken an den Metalysator weiter. „Ich liebe euch beide!"
     
    *
     
    Die Suche war schwierig. Sie hatten sich eingeprägt, nach welchem Bit-Muster sie Ausschau halten mußten.
    Inzwischen hatten sich ihre Bewußtseine auch daran gewöhnt, daß die Informationsketten aus hellen und dunklen Lichtpunkten bestanden. In dem bunten Farbengewirr der hyperenergetischen Felder wirkten sie auf sie wie Schwarz-Weiß-Malerei. Dem menschlichen Geschmack entsprechend empfanden sie die Datenströme als störend in dem Regenbogenmeer.
    Alles befand sich in Bewegung. Die Wegweiser bewegten sich mit den zu steuernden Dateninformationen vorwärts und lenkten sie in die gewünschte Richtung. Von den Adressen kamen gleichzeitig Rückmeldungen, die umgehend ausgewertet wurden.
    Unruhig wanderten die Bewußtseine der drei Menschen durch den Mikrokosmos. Ihre Konzentration nahm beständig zu, sie vergaßen die farbigen Felder, die sich ihnen einprägten, als handle es sich um leuchtende Blasen. 10001111010010100111110100111010-0111000101 10010111000001101010010000011010011 1010100101001010011111010000100100-010001000101.
    So lautete das Bit-Muster für GROSSE KATASTROPHE.
    Unter normalen Umständen wäre ein menschliches Bewußtsein von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Mit den um ein Vielfaches geschärften Sinnen und dem erhöhten Reaktionsvermögen mußte es gelingen.
    Trotzdem verstrich eine lange Zeit, ohne daß sie fündig wurden. „NATHAN, wir kommen nicht vorwärts", meldete Enza schließlich. „Kannst du uns keinen Hinweis geben, wie es schneller geht?"
    „Tut mir leid, Enza", kam die Antwort der Mondsyntronik. „Könnte ich es, hätte ich euch bereits an die betreffende Stelle gelotst!"
    „Schon gut!" murmelte sie. Sie ließ sich

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