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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächtlichen Impressionen und die seltsamen Formulierungen verdankte. Er wollte wissen, wie er Jahre vor der aktuellen Zeit zu diesen Aussagen gekommen war. Er mußte es einfach wissen.
    ES mußte es ihm sagen. ES mußte wissen, was mit ihm los war.
    War es möglich, hier in diesem Bereich des Hyperraums eine gedankliche Verbindung zu der Superintelligenz herzustellen?
    Irgendwie erschien es ihm zu unwahrscheinlich.
    Eine Informationskette tauchte auf, sie lautete ELLERT/TESTARE.
    Myles beschäftigte sich mit ihrem Inhalt und las einiges heraus. Auch Testare war ein Wesen ohne Körper, das von ES den Leib eines Barkoniden erhalten hatte. Zwei Geistwesen, die in der Lage waren, der Superintelligenz auf die Schliche zu kommen, waren in ein körperliches Gefängnis gesperrt worden. Sie hatten es sogar freiwillig angenommen.
    Wer hatte ihnen die Körper beschafft? War es wirklich ES gewesen?
    Ich muß mich auf den Weg machen! dachte Myles. Ich muß es wissen!
    Weiter zog er seinen Weg durch den Speicherbereich, weiter schweiften seine Gedanken durch die Unendlichkeit. Er erinnerte sich an seine erste, nächtliche Impression. Ja, hier im Mikrokosmos und mit seinen hypersensibilisierten Sinnen erinnerte er sich genau daran wie an alles andere in seinem Leben.
    Ich habe eine Bestimmung. Enza und Notkus, hört ihr mich? Mein Leben wird nie in normalen Bahnen verlaufen. Es wird nie so sein wie das eure. Ihr wißt es schon lange. Könnt ihr euch vorstellen, daß ich zu einem Bestandteil der Hamiller-Tube werden könnte? Rein theoretisch? Natürlich würde die Tube das nie zulassen.
    Eher würde sie mich vernichten.
    Enza, du hast mir erzählt, wie du damals auf Phoebe mit Anig Putar gesprochen hast. Du hast von der inneren Verwandtschaft zu ihm berichtet. Du hast sie gespürt, er hat sie auch gespürt. Kannst du dir vorstellen, daß es eine Bedeutung hatte? Ich glaube daran. Bereits damals hat mich ein Hauch der Unendlichkeit gestreift. Ja, so muß es gewesen sein.
    Wirst du mir wirklich helfen? Irgendwann in der Zukunft, wenn mein Körper nicht mehr mitmacht? Wenn er - stirbt? „Ja, du wirst es tun. Ich weiß es. Und wenn du es verbotenerweise tun müßtest!"
    Er zuckte zusammen, weil er ein Tasten in seinen Gedanken spürte. „Der Kontakt ist besser geworden", teilte NATHAN ihm mit. „Hast du jemals an deinen Eltern gezweifelt, Myles?"
    „Nein!" Hitze durchflutete den jungen Kantor. Er fühlte sich bei seinen innersten Gedanken ertappt. Im nächsten Augenblick aber vergaß er NATHAN und die Aufgabe, die sie sich im Innern der Syntronik gestellt hatten. Er nahm die Gedanken nicht mehr wahr, die auf ihn eindrangen. Alles um ihn herum war plötzlich in rotes Licht getaucht. Er sah einen Schatten über dem riesigen Schiff auftauchen und entdeckte die Gestalt, die durch eine der Schleusen in das Innere eilte. Weder Schiff noch Gestalt waren optisch wahrnehmbar. Nur Myles in seinem hyperenergetischen Zustand nahm sie wahr. „Myles!" riefen Enza und Notkus fast gleichzeitig. „Myles, was tust du? Bist du in Ordnung?"
    „Er träumt!" teilte NATHAN mit. „Sucht weiter. Laßt ihn. Er sendet wieder Steuerimpulse, die er unabsichtlich erzeugt. Ich zeichne sie auf."
     
    *
     
    Sie hatten noch knapp fünfundzwanzig Minuten bis zur Rückkehr. Obwohl es ungemein viel Zeit war, solange sie sich in dem Mikrokosmos aufhielten, wurde Notkus Kantor immer unruhiger. Die Zeit zerrann ihnen zwischen den Fingern. Sie suchten und kamen der Wahrheit dennoch nicht näher. Aus mehreren Richtungen arbeiteten Enza und er sich auf der temporalen Schiene an den Bereich heran, in dem die Informationen abgelegt sein mußten. Dennoch hatten sie sie bisher nicht gefunden.
    Irgendwann trafen sie sich an der Berührungsschicht zwischen zwei Dateien. Notkus nahm das zweite Feld wahr und mußte sich auf dem Umweg über den Metalysator Gewißheit verschaffen, daß es sich um Enza handelte. „Wir sollten NATHAN darauf vorbereiten, daß wir eine halbe Stunde länger im Syntron verbleiben werden als vorgesehen!" ließ er ihr seine Gedanken zukommen. Noch ehe sie antworten konnte, mischte sich die Mondsyntronik ein. „Ich kann das nicht verantworten. Ich werde keine Minute länger dulden. Ihr kehrt zurück, egal, ob ihr die Datei gefunden habt oder nicht. Wenn nicht, dann ist es durchaus möglich, zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Versuch zu wagen. Wenn ein paar Wochen vergangen sind und ihr euch erholt habt."
    „Wir werden die Informationen kriegen,

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