1522 - Metalyse
geführt? Leichtsinn?
NATHAN berichtete ihm über die letzte halbe Stunde und den Kampf der drei um die Informationen. Sie hatten bis zuletzt ausgeharrt und buchstäblich die letzte Sekunde aufgezehrt. „Er ist in dem Bewußtsein gestorben, der Menschheit einen wichtigen Dienst erwiesen zu haben", endete NATHAN.
Für Perry war es kein Trost. Er dachte an die beiden anderen, die noch immer reglos auf den Liegen ruhten.
Wußten sie es? Hatten sie es bemerkt? Hatten sie versucht, ihm zu helfen?
Die Informationen, die gefunden worden waren, interessierten Rhodan im Augenblick überhaupt nicht. Er hatte nur Augen für die Medoroboter, die die drei Liegen umgaben und sich um die beiden Bewußtlosen und den Toten kümmerten. „Gib mir eine Verbindung mit HQ-Hanse", sagte er mit brüchiger Stimme.
Das Freizeichen kam, und er verlangte Tiff und Homer. Er hatte Glück und erreichte sie bei einer Besprechung.
Mit matter Stimme berichtete er von dem Unglück auf Luna. Homer G. Adams und Julian Tifflor reagierten ebenso niedergeschlagen wie er selbst. „Wir werden für die Hinterbliebenen tun, was wir können", sagte Tiff schließlich. „Was wird aus Enza werden? Sie haben sich so wunderbar ergänzt. Gut, Myles ist ein fähiger junger Mann. Er kann seinen Vater ersetzen. Aber wird Enza ohne ihren Partner jemals wieder synergetisch arbeiten können?"
„Ich glaube nicht, daß das im Augenblick ein Thema ist", tadelte Perry. „Warten wir erst einmal ab, bis die beiden aus der Bewußtlosigkeit erwachen. Tiff, richte bitte einen der Medo-Bungalows am See her. Ich möchte mich, wenn ich Zeit finde, so oft wie möglich um die beiden kümmern."
„Wir werden dich dabei unterstützen. Michael kommt gerade. Er wird das mit dem Bungalow erledigen."
„Grüße meinen Sohn von mir!" antwortete Perry und ließ die Verbindung abschalten.
Er erhob sich und trat zu den Medorobotern. Er nahm am Fußende der Liegen Aufstellung und blickte in die Gesichter von Enza Mansoor und Myles Kantor. Sie hatten sich gerötet und wirkten frisch.
Myles Kantor, der junge Mann, der etwas in sich trug, was er nicht erfassen konnte. Würde es noch da sein, oder hatte er es bei seiner Bewußtseinsreise verloren?
Rhodan ahnte, daß die Antwort nicht so einfach sein würde. Im Gegenteil, es drängte ihn zu erfahren, was die zwei Stunden körperloser Existenz in Myles ausgelöst und bewirkt hatten.
Irgendwann würde er ihn danach fragen.
Irgendwann in der Zukunft.
Dann, wenn er über den Tod und den Verlust des Vaters hinweggekommen war.
Und wie war es mit ihm? Wie wurde er damit fertig, wieder einmal in steter Regelmäßigkeit vor Augen geführt zu bekommen, wie unberechenbar das Schicksal doch war, dem er so oft getrotzt hatte?
Er wußte, daß auch ihm eines Tages die Stunde schlagen würde. Und was machte es für einen Unterschied, ob man mit 80 starb oder mit 2800? „Perry!" NATHAN riß ihn aus einen Gedanken. „Es hat keinen Sinn mehr, noch etwas zu tun.
Wirst du das Team begleiten?"
„Ja!"
Er wandte sich an die Techniker. Sie würden den Rücktransport der Anlage in die Labors auf Terra übernehmen. Rhodan selbst wollte die beiden Bewußtlosen und den toten Notkus Kantor begleiten.
Dann entschied sich der Terraner jedoch anders. „Die Metalysator-Anlage bleibt hier unter Verschluß", bestimmte er. „NATHAN, du übernimmst die Verantwortung, daß dieses Gerät nicht mehr in Betrieb genommen wird. Am besten wäre es, es sofort zu vernichten umd die Pläne auch."
„Du vergißt, daß es für einen völlig anderen Zweck gebaut wurde als für den, zu dem es eingesetzt wurde!" erinnerte ihn die Mondsyntronik. „Willst du Enza verbieten, es nochmals zu benutzen?"
„Ja!" entgegnete Rhodan. „Das will ich!"
„Und Myles?"
Darauf gab Perry Rhodan keine Antwort.
*
Gespannt warteten die Verantwortlichen auf Terra das Ergebnis der Untersuchung ab. Die Daten, die dem Metalysator eingespeist worden waren, wurden von NATHAN untersucht und verarbeitet. Als er sich schließlich meldete, waren über vier Stunden vergangen. „Erinnert euch an jenen Zeitpunkt, als Ernst Ellert unmittelbar vor dem Ausbruch der Großen Katastrophe mit der Amimotuo ins Solsystem kam und den Erdmond anflog", begann die Mondsyntronik. „Er überbrachte eine Botschaft, und die Daten, die ich aus dem Kristall herauslesen konnte, beinhalteten in Kurzform, daß Terra und die Menschheit in Gefahr waren."
„Wir erinnern uns!" fiel Bully ein. „Ohne uns und
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