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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entstand Bewegung. Eine der Lichterketten begann sich zu bewegen. Es war die Cantaro-Datei. „Schnell!" vernahmen sie die Warnung NATHANS.
    Sie eilten auf die Datei zu und klinkten sich in das Energieniveau ein. Sie klammerten sich mit ihrem ganzen Bewußtsein daran fest. „Myles!" schrie Enza. „Myles!"
    „Er ist irgendwo hinter uns!" versuchte Notkus sie zu beruhigen. „Kannst du ihn ausmachen? Er hat sich noch vor uns eingefädelt!"
    Enza gelang es nicht, das Feld ihres Sohnes zu erkennen.
    Da aber klang erneut NATHANS Stimme auf. „Ich identifiziere drei Fremdkörper im Binärkode der Datei. Ihr seid auf dem Rückweg!"
    „Wieviel Zeit haben wir noch?"
    „Eine gute Minute Standardzeit bis zur endgültigen Rückkehr. Es wird reichen!"
    Der Speicherbereich jagte mit beängstigender Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Vor ihnen entstand ein spiralförmiges Lichtgebilde, vergleichbar dem Lichtertanz in einem Schwerkraftstrudel. Sie rasten auf ihn zu, durch ihn hindurch und fanden sich mitten in wogenden und sich bewegenden Hyperenergien.
    Sie sahen die in alle Richtungen strebenden Informationsketten. „Klinkt euch aus!" befahl NATHAN. „Fünfzehn Sekunden bis zum Leuchtfeuer. Achtung, es lodert in eurer Bewegungsrichtung!"
    Sie sahen es. Dort war der Symmunikator. Dort befand sich die Schnittstelle. Wenn sie sie erst einmal geschafft hatten, waren sie draußen aus dem Mikrokosmos. Dann befanden sie sich bereits im Metalysator!
    Myles überholte die beiden, stumm und scheinbar ziellos.
    Ohne sich zu verständigen, folgten die Eltern ihm und nahmen ihn erneut in die Mitte.
     
    *
     
    Er träumte. Und wie er träumte. Alles in ihm war Musik. Mitten in seinem Aufenthalt im Speicherbereich des Syntrons waren diese unendlich sanften Klänge wieder in ihm aufgeklungen, hatten ihn die Weisen aus dem Jenseits in ihren Bann geschlagen. Er wußte, daß sie nicht real waren, daß sie einem künstlichen Bereich entstammen.
    Und doch lauschte er ihnen mit aller Inbrunst, die er aufzubringen in der Lage war.
    Myles Kantor atmete die Luft des Jenseits und der Unendlichkeit ein, und er achtete nicht auf die plötzliche Aggressivität der hyperenergetischen Felder, die ihnen auf den „Leib" rückten, ohne ihnen jemals wirklich gefährlich werden zu können. Denn sie kehrten auf einer Eins-Phase zum Symmunikator zurück, sie stellten gewissermaßen die energiereicheren Informationspartikel im Binärkode dar, ohne ihm wirklich anzugehören.
    Sie bewegten sich lediglich auf einem der beiden Energieniveaus des Informationsflusses. „Myles!"
    Enza und Notkus riefen erneut nach ihm.
    Er lächelte still in sich hinein. Und Enza dachte: „Mein Gott, er wird doch hoffentlich keinen geistigen Schaden davongetragen haben!"
    Notkus beruhigte sie. Gemeinsam trieben sie auf das Leuchtfeuer zu, ließen sich von seinen Kräften einfangen und in das Zentrum hineinreißen. Irgendwo in diesem Meer aus Licht und Energie befand sich die Schnittstelle, der Übergang vom Mikrokosmos in den Makrokosmos. Wie beim Herweg würden sie vom Übergang selbst recht wenig mitbekommen. Er vollzog sich in einem Zeitraum, den ihre Sinne trotz der Hypersensibilisierung nicht wahrnahmen.
    Die drei Felder rückten enger zusammen. Enza und Notkus berührten sich, und für einen kurzen Augenblick entstand eine elektrische Spannung zwischen ihnen, die durch ihre Bewußtseine rieselte.
    Sie lachten beide befreit auf und schoben sich noch näher an ihren Sohn heran.
    Der Horizont hatte sich über ihnen geschlossen. Sie hingen in einem endlosen weißen Raum, und im nächsten Augenblick wurden sie auseinandergerissen und in eine Kette gezwungen.
    Sie wollten einen Ruf ausstoßen, aber die Kommunikation brach zusammen. Nur ein unverständliches Murmeln drang bis zu ihnen vor.
    Es war soweit. Der Übergang in den Metalysator stand unmittelbar bevor.
    Myles träumte noch immer. Würde er jemals wieder erwachen?
    Enza zuckte zusammen.
    Ein Schrei klang auf. Es war ein Hilfeschrei, schlimmer und lauter, als sie ihn jemals von sich gegeben hatte.
    O nein! Nur das nicht! schrie ihr Bewußtsein auf. Sie wollte sterben bei der Qual, die sie empfand. Ihr Bewußtsein wäre sicherlich erloschen, wenn nicht in diesem Augenblick die Macht des Vergessens nach ihr gegriffen hätte. Absolute Dunkelheit hüllte ihr Bewußtsein ein und lahmte es
     
    11.
     
    Perry Rhodan nahm die Meldung Kelamar Tessons ohne besondere Spannung entgegen. Die Linguiden auf den neun Planeten bemühten sich

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