Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weiter, aber sie hatten noch keinen durchschlagenden Erfolg erzielt.
    Der Terraner verabredete mit dem Friedensstifter, daß dieser ihn nur dann nochmals persönlich sprechen würde, wenn sich etwas Entscheidendes getan hatte. Danach kehrte Perry von dem kleinen Kommunikationsraum in die Halle zurück.
    Sofort spürte er die Unruhe, die ihm entgegenschlug. Die Leuchtanzeigen am Metalysator blinkten und wirbelten in sinnverwirrendem Rhythmus.
    Ich komme gerade im rechten Augenblick, dachte er.
    Die Syntrons gaben akustische Meldungen von sich, und der Terraner erkannte, daß etwas nicht so war wie es sein sollte.
    Die beiden Koordinatoren, die zusammen mit NATHAN das Experiment betreuten, hoben leicht die Köpfe, als sie ihn bemerkten. Er öffnete den Mund zu einer Frage, aber sie winkten ab. Also schwieg Perry und verfolgte aufmerksam, was sich tat. „Der Rückkehrvorgang ist eingeleitet", klang NATHANS Stimme auf. „Die Bewußtseine haben den Mikrokosmos verlassen und manifestieren sich im Metalysator!"
    Wieso dann diese Unruhe? Rhodan eilte mit raschen Schritten zu dem Sockel in der Mitte und beobachtete die Anzeigen der Meßgeräte, die die Körperwerte der drei Liegenden wiedergaben.
    Zwei meldeten steigenden Pulsschlag und Blutdruck. Das Enzephalometer registrierte einen sprunghaften Anstieg der neuronischen Tätigkeit der Gehirne.
    Beim dritten Körper blieben die Anzeigen auf dem Stand der künstlichen Hibernation, in der er sich seit zwei Stunden befand.
    Rhodan schaltete sofort. „Wiederbelebung einleiten!" rief er. Die Automaten reagierten umgehend. Sie verabreichten dem Körper stimulierende Injektionen und unterstützten damit das Bemühen seines Bewußtseins, in die stoffliche Hülle zurückzukehren. Für ein paar Sekunden hatten sie Erfolg, dann jedoch sanken die Werte schlagartig unter die des Hibernationszustands zurück. „An alle", teilte die Mondsyntronik mit. „Die Bemühungen sind leider zwecklos. Es gelingt nicht, den Körper zu halten!"
    „Was ist geschehen?" rief Rhodan. „Ein Bewußtsein ist nicht in seinen Körper zurückgekehrt. Es hat den Übergang vom Mikrokosmos in den Metalysator nicht vollzogen!"
    „Hast du Kontakt zu ihm?"
    „Nein, Perry. Es tut mir leid. Eines der Mikrostrukturfelder verzeichnet einen Energiezuwachs."
    Rhodan wußte, was die Syntronik damit sagen wollte. Er senkte den Kopf.
    Die Körperwerte der beiden anderen Terraner hatten sich stabilisiert. Sie lagen auf dem ursprünglichen Niveau, und Perry beugte sich über sie. „Sie befinden sich in einem Zustand starker Erschöpfung", klang die Stimme eines der Wissenschaftler auf. „Bei den Tests hat er zwischen einer halben und einer ganzen Stunde gedauert. Jetzt müssen wir mit einer mehrstündigen Bewußtlosigkeit rechnen."
    Ein hoher, anhaltender Pfeifton trieb Rhodan das Wasser in die Augen. Er trat an die linke Liege und legte die Hand auf die Stirn des Körpers. Sie war eiskalt. „Es darf nicht sein!" flüsterte der ehemalige Aktivatorträger. „Es darf kein Leben verlorengehen.
    NATHAN, lokalisiere das Bewußtsein!"
    „Perry!" antwortete die Mondsyntronik leise. „Du weißt, daß es keinen Zweck hat. Das Bewußtsein existiert nicht mehr. Die energetische Verbindung zum Körper ist gerissen. Der Körper stirbt ab. Er blieb nur solange am Leben, wie auch das Bewußtsein existierte. Du weißt selbst, daß es eines der großen Geheimnisse ist, hinter das die Wissenschaft bisher nicht gestiegen ist."
    „Es darf nicht sein!" beharrte Rhodan. Gleichzeitig klang die Stimme des Syntrons auf, der den Metalysator steuerte. „Wiederbelebungsversuche sind nicht mehr möglich", eröffnete er. „Der Körper hat aufgehört, meßbare Funktionen zu erzeugen. Das Gehirn befindet sich bereits im Absterben!"
    Perry tastete hinter sich nach einem Stuhl, und die Servoautomatik projizierte hastig einen Sessel, in den er sich sinken ließ. Er schloß die Augen und preßte die Lippen aufeinander. Sein Atem ging rasselnd, und er schüttelte immer wieder den Kopf.
    Er hatte gehofft, daß es gutgehen würde. Er hatte den Synergistikern vertraut, die von der Ungefährlichkeit des Experiments überzeugt gewesen waren.
    Sie hatten sich alle getäuscht.
    Ich hätte es nicht zulassen dürfen! redete er sich ein und wußte gleichzeitig, daß er den Toten nicht ins Leben zurückrufen konnte.
    Im letzten Augenblick war es geschehen. Die Bewußtseine hatten sich bereits auf dem Rückweg in ihre Körper befunden. Was hatte dazu

Weitere Kostenlose Bücher