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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dateien lagen in einer Übertragungsrate von 1024 Bits vor. Hastig begannen sie mit dem Ablesen, und in dieser Zeit vergaßen sie vollkommen, daß sie zu dritt waren. Myles hing noch immer als blinkendes Energiefeld über ihnen, und sein Bewußtsein rührte sich nicht. „Schneller!" stieß Enza irgendwann hervor. „Wieviel Uhr ist es?"
    „Noch sieben Minuten Standardzeit", teilte NATHAN mit. „Es reicht aus. Arbeitet sorgfältig.
    Zuviel hängt von der richtigen Übertragung ab!"
    „Nullnulleinseins, Leerzeile, einsnulleins", fuhr Notkus fort. „Enza, sei ruhig!"
    Seine Sinne wurden magisch von den Lichterketten der Datei angezogen. Es fiel ihm nicht schwer, den in sich verschlungenen Ketten zu folgen, die einen spiralig in sich verwickelten Kugelhaufen bildeten.
    Sein Bewußtsein arbeitete unter höchster Konzentration, dennoch schien die Zeit rasend schnell zu vergehen. Notkus kämpfte gegen sie an, lediglich die ausbleibenden Meldungen NATHANS beruhigten ihn.
    Fieberhaft versuchte er sich gegen jeden Einfluß von außen abzuschotten. Enza gab ein einziges Mal einen Kommentar ab. Ihre Datei war kleiner, sie näherte sich rascher dem Ende ihrer Arbeit. „Mach du weiter!" ließ Notkus sie über den Metalysator wissen. „Ich kümmere mich um Myles!"
    Er übertrug bis zum Ende eines Zahlenmusters und entfernte sich. Er ließ sich zu seinem Sohn hinübertreiben, der noch immer blinkend zwischen den hyperenergetischen Steuerfeldern hing. Er umkreiste ihn ein paarmal. „Myles, hörst du mich?" fragte er. Das Energiefeld bewegte sich und driftete ein Stück auf ihn zu. „Myles!" sagte Notkus eindringlich. „Hilf uns wenigstens in diesem letzten Abschnitt unserer Arbeit. Wir müssen zurückkehren, Myles!" -. Enza war mit ihrer Datei fertig und übertrug den Rest der ELLERT-Datei.
    Noch immer meldete NATHAN sich nicht, und sein Schweigen machte die Synergistikerin im Unterschied zu ihrem Partner nervös. „Was ist?" stöhnte sie zwischendurch. „Schneller!" meldete sich NATHAN. „Ihr habt noch eine Minute!"
    Notkus faßte einen Entschluß. Er fixierte Myles und bewegte sich auf ihn zu. Er rammte sein Feld. Grelle Blitze zuckten auf, der Kontakt stellte sich innerhalb des Speicherbereichs völlig anders dar als im Datenbus. Myles’ Energiefeld geriet in Bewegung und eilte von den beiden Dateien weg. Das Blinken seines Schutzfelds hörte auf, und nach kurzer Zeit klang eine leise Frage in den Bewußtseinen von Enza und Notkus auf. „Mutter, Vater?"
    „Wir sind da. Los, komm. Du mußt uns den kürzesten Weg zur Cantaro-Datei zeigen. Du kennst ihn!"
    Enza übertrug noch immer. Sie unterbrach und forderte die beiden Männer auf, sich zu entfernen.
    Notkus lehnte ab. Er würde nicht ohne sie gehen. „Macht euch auf den Weg!" drängte NATHAN. „In dreißig Sekunden wird die Cantaro-Datei abgerufen. Bis dahin müßt ihr euch eingeklinkt haben!" Enza ließ sich nicht beirren. Notkus trieb an Myles vorbei, und der junge Kantor flüsterte weiter. „Es ist die Unendlichkeit. Sie läßt mich nicht mehr los. Hört ihr? Sie wird mich nie mehr loslassen!"
    „Dies ist ein Syntron!" schrie Notkus und rammte erneut das Energiefeld seines Sohnes. „Du befindest dich in einem winzigen technischen Gebilde! Komm endlich zu dir, Myles!"
    „Geht, kehrt zurück. Laßt mich hier!" lautete die Antwort. Enza stieß einen lautlosen Schrei des Schmerzes aus - und übertrug weiter die Binärketten. Myles näherte sich ihr und blieb taumelnd in ihrer Nähe hängen. Notkus bekam mit, daß sein Sohn das Ende der Datei identifizierte und mit der Übertragung von hinten begann. Er las den Kode verkehrt herum ab, und NATHAN speicherte auch dies.
    Enza stockte plötzlich und brach ab. Sie raste auf Myles zu. „Komm, hilf mir, Notkus!" riefen ihre Gedanken.
    Gemeinsam nahmen sie Myles in die Mitte und rasten mit ihm davon. Myles übertrug noch immer, und als sie die Dateien längst aus ihren Sinnen verloren hatten, sprudelte der Junge noch immer die Bitfolge hervor.
    Irgendwann brach er plötzlich ab. „Ende!" ächzte er. „Ihr habt noch zehn Sekunden!" teilte NATHAN mit. „Myles!" schrie Enza. „Wo ist die Cantaro-Datei?"
    Myles änderte die Richtung und eilte quer durch den Speicherbereich. Er beachtete die bunten Felder nicht und schoß einfach durch sie hindurch. Enza und Notkus folgten ihm, so schnell es ging. Dennoch kam es ihnen vor, als seien sie Stunden oder Tage unterwegs. In dem Reich der beinahe vollkommenen Reglosigkeit

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