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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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manchmal, Loydel, frage ich mich, ob das Universum nicht besser dran wäre, wenn du von einem Crocobuf verschlungen würdest."
    Loydel Shvartz erhob sich lachend. „Danke", rief er. „Ich brauchte diesen Zuspruch. Er zeigt mir, daß du mich immer noch liebst.
    Und eines Tages ..."
    Er drohte mit dem Zeigefinger, dann entschwand er zur Tür hinaus.
     
    *
     
    Die Arbeiten begannen bei Sonnenaufgang. Es war so bitter kalt draußen, daß sie SERUNS tragen mußten.
    Zuerst wurden die Gebäude errichtet, in denen die Komponenten des Steuerelements untergebracht werden sollten. Das war keine Schwierigkeit. Solche Dinge konnte man den Robotern überlassen. Es mußte nur ab und zu mal einer nachsehen, daß hier auch programmgemäß gearbeitet wurde. Es handelte sich bei den Robotern um vergleichsweise primitive Geräte, die über keine nennenswerte Eigenintelligenz verfügten, sondern in erster Linie auf die Programme angewiesen waren, mit denen man sie geladen hatte.
    Das Errichten der Gebäude - fünf waren es insgesamt - nahm die Hälfte des Tages in Anspruch, Danach ging es an die Installation der Maschinen, die die Energieversorgung wahrnahmen. In dieser Hinsicht waren die Gebäude autark. Jedes besaß seinen eigenen Gravitraf-Speicher, Später, d.h. in ein paar Tagen, war an den Bau eines gepulsten Hypertrop-Zapfers gedacht. Vorläufig wurden die Speicher mit Energie aus den Vorräten der beiden Raumschiffe gefüllt.
    Danach wurde es rasch warm im Innern der barackenähnlichen Bauten. Jetzt gingen die Techniker und Wissenschaftler ans Werk. Die Computer wurden eingebaut, die Projektoren der Sichtgeräte, die Meß- und Nachweisinstrumente, die Hyperfunkanlagen, die die von der Anlage erzeugten Kontroll- und Steuersignale an die Satelliten des Kontrollfunknetzes weiterzuleiten hatten. Es wurde mit Eifer, ja sogar mit Begeisterung gearbeitet. Das hatte nicht nur damit zu tun, daß jeder genau wußte, er werde diese unwirtliche Welt um so schneller wieder verlassen können, je rascher das Projekt zu Ende geführt war. Es steckte auch eine ganze Menge wissenschaftlichtechnischer Ehrgeiz dahinter. Die Menschen, die hier am Werk waren, wußten, daß sie Pionierarbeit leisteten. Die Funktion des von Monos eingerichteten Kontrollfunknetzes war früher gewesen, die Cantaro in Schach zu halten: ihnen den Tod zu bringen, wenn sie Monos’ Befehle nicht befolgten, und das Leben zu verweigern, wenn sie sich aus dem Machtbereich des Tyrannen zu entfernen versuchten. Das Todesnetz, wie es von manchem genannt wurde; sollte jetzt einer friedlichen Verwendung zugeführt werden: der Suche nach dem Überwesen ES. Die Technik der Cantaro, die in weiten Zügen von dem überlegenen technischen Wissen des Tyrannen Monos geprägt war, hatten die Fachleute inzwischen zu verstehen gelernt.
    Aber es gab doch immer noch Einzelheiten, mit denen sie nicht vertraut waren. Wenn ihnen das Vorhaben gelang - ihnen und den mehr als eintausend anderen Spezialistengruppen, die in der Weite der Milchstraße unterwegs waren -, dann hatten sie etwas vollbracht, das guten Anspruch darauf hatte, in den Annalen der terranischen Menschheit zu stehen.
    Als der Tag sich dem Ende zuneigte, erschien Ruddy McInerny mit Tashu Morela auf der Szene.
    Nikki Frickel hatte gerade eine der Baracken inspiziert und ging den beiden entgegen, als sie den Gleiter landen sah. Nikki trug einen SERUN, dessen Innenheizung auf vollen Touren arbeitete. Ruddy und Tashu waren dagegen verhältnismäßig leicht bekleidet. Offenbar gewöhnte man sich nach längerem Aufenthalt an Quordas bittere Kälte.
    Die beiden Besucher sahen sich um. Anerkennung war aus ihren Mienen zu lesen. „Ihr habt binnen eines Tages Erstaunliches geleistet", sagte Ruddy McInerny.
    Nikki Frickel war eine, die nie so recht wußte, was sie mit Lob anfangen sollte. Ein wenig verlegen antwortete sie: „Die Roboter haben uns geholfen. Und vor allen Dingen läßt es die verdammte Kälte gar nicht zu, daß man gemächlich arbeitet. Man muß sich sputen, sonst vereist einem der ... Na, ihr wißt schon."
    Tashu Morela lachte. „Seid ihr soweit, daß mit dem Einbau der distribuierten Computerelemente begonnen werden kann?" fragte sie. „Es ist alles bereitgestellt", sagte Nikki. „Die Kontrollrechner sind an Ort und Stelle. Wir werden jetzt ein paar Stunden Pause machen." Nikki blickte in den fahlblauen Himmel hinauf, dorthin, wo Kymrans winziger, greller Lichtpunkt sich soeben anschickte, hinter den Bergen zu

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