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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darüber, daß die Crocobufs einigermaßen intelligent sind. Sie hatten damals begriffen, daß sie uns nicht in die Quere kommen durften, ohne dabei Schaden zu nehmen. Sie hatten das Tal geräumt. Man kann sich natürlich nicht mit ihnen unterhalten. Aber wir hatten eine Art stillschweigendes Abkommen, daß uns das Tal gehört und ihnen der Rest des Planeten. Das erschien uns fair. Wir hatten ihnen nur einen winzigen Teil ihres Lebensbereichs genommen. Außerdem sind wir nicht für immer hier - Gott bewahre! Wenn wir wieder abziehen, können die Crocobufs ins Tal zurückkehren."
    „Wo liegt das Problem? Weswegen machst du dir Sorgen?" fragte Nikki Frickel. „Ich kann nicht verstehen, warum die Crocobufs plötzlich wieder im Tal auftauchen", antwortete Ruddy McInerny. „Sie sind schlau genug, um zu wissen, daß sie sich damit Kummer einhandeln. Die Verhaltensweise ist für sie völlig untypisch."
    „Es sieht so aus, als wäre es Loydel gelungen, das Biest aus dem Tal zu vertreiben", sagte Nikki. „Viele Sorgen braucht ihr euch also nicht zu machen."
    „Du verstehst mich nicht", wehrte Ruddy McInerny ab. „Wir kennen uns, wie du sagst, mit den Crocobufs aus.
    Kein Crocobuf - so, wie wir ihn kennen - würde aus eigenem Antrieb ins Tal zurückkehren. Wir haben also mehrere Möglichkeiten der Erklärung. Entweder wurde der Bursche, dem Loydel begegnete, gegen seinen Willen über die Berge getrieben. Oder es handelt sich um ein geistesgestörtes Exemplar, das für seine Handlungen nicht verantwortlich ist. Dann gibt es aber noch eine dritte Deutung, und die macht mir wirklich zu schaffen."
    „Mach mich nicht neugierig", warnte Nikki Frickel. „Die Natur dieses Planeten hat in den vergangen Jahrtausenden eine Menge Anpassungsarbeit zu leisten gehabt", erklärte Ruddy McInerny bereitwillig. „Die Bäume, die hier wachsen, gehören anderen Spezies an als die, die vor zehntausend Jahren auf den Berghängen und in der Ebene wuchsen. Durch eine Reihe selektiver Mutationen hat sich die Pflanzenwelt den neuen Klimaverhältnissen angepaßt. Der Fauna ist es nicht anders ergangen. Die Natur sorgt für ihre Geschöpfe. Wenn die äußeren Bedingungen sich ändern, bewirkt sie Veränderungen des Erbguts, so daß Pflanzen und Tiere entstehen, die sich in der neuen Umwelt zurechtfinden und in ihr überleben können. Der Prozeß der Mutationen ist vorläufig noch nicht abgeschlossen.
    Jedes Jahr entstehen neue Arten. Es ist möglich, daß es sich bei dem Crocobuf, mit dem Loydel sich angelegt hat, um einen Mutanten handelt. Und wenn die Crocobufs anfangen zu mutieren, dann kann es sein, daß wir uns mit demselben Problem, das wir vor sechzehn Jahren gelöst zu haben glaubten, noch einmal herumschlagen müssen. Das ist keine angenehme Aussicht. Uns liegt nichts daran, eingeborene Geschöpfe zu töten. Aber die Crocobufs lassen uns, wenn sie in ihre frühere Aggressivität zurückfallen, keine andere Wahl."
    Nikki Frickel nickte. „Ich verstehe deine Sorgen", sagte sie. „Wir selbst haben kein Interesse daran, uns mit den Krokodil-Büffeln anzulegen. Aber es gibt keinen besseren Ort für die Einrichtung des Steuerelements als diesen Talkessel. Es geht um wichtige Dinge, wie du weißt. Wenn uns die Crocobufs, wie ihr sie nennt, in den Weg kommen, werden wir versuchen, sie auf behutsame Art und Weise zu vertreiben. Wenn es ihnen aber an Einsicht mangelt ..."
    Sie beendete den Satz nicht, sondern streckte die Arme zur Seite und spreizte die Hände zu einer sprechenden Geste. „Wir sind auf eurer Seite", versicherte Ruddy McInerny. „Vielleicht läßt sich ein Überwachungsprogramm ausarbeiten, mit dem wir die Crocobufs in Schach halten können. Ich werde mit Moses Shelman darüber reden.
    Er hat bis auf den heutigen Tag immer noch die besten Ideen."
    „Tu das", forderte Nikki Frickel ihn auf. Dann trennte sie die Verbindung. „Ich versteh’ das nicht", maulte Loydel Shvartz. „Du hättest das Vieh sehen sollen - wie es über mich herfiel und sich anschickte, mich zu verschlingen. Dann hättest du keine umweltschützerischen Bedenken mehr." Nikki Frickel sah ihren Stellvertretenden Kommandanten und Zweiten Piloten lange und nachdenklich an. Schließlich sagte sie: „Loydel, ich weiß, daß du Schmerzen leidest und der Zorn dir in der Seele wühlt, weil du dem Tier nicht hast zeigen können, wer der Stärkere ist. Ich werde dich auch auf der Stelle zur Medo-Station schicken, damit man sich um deine Verletzungen kümmert. Aber

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