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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pässe in Richtung der Ebene südlich des Gebirges. Aber sonst war von den Biestern nichts zu sehen."
    „Setz dich, Loydel, und trink einen", sagte Nikki Frickel. „Das ist eine gute Nachricht.
    Wenigstens brauchen wir nicht zu befürchten, daß die Crocobufs uns die Buden umrennen."
    Das erwies sich bald als die Fehlkalkulation des Jahres
     
    4.
     
    Eine Woche später begannen sie mit dem Austesten des Systems. Es gab ein paar Probleme, wie niemand es anders erwartet haben könnte. Aber ansonsten verlief die Sache reibungslos. Die Mehrzahl der Kontrollfunknetz-Satelliten reagierte positiv auf die Signale des Steuerelements. Die Umprogrammierung gelang. Die Satelliten begannen, Daten zu produzieren. Sie waren jetzt Ortungsgeräte und lieferten gestochen scharfe Bilder ihrer Umgebung. Sie arbeiteten vorläufig noch im herkömmlichen Ortungsfrequenzbereich. Die nächste Aufgabe des UBI-ES-Teams würde sein, die Geräte auf die für Wanderer charakteristische Streuemission zu kalibrieren.
    Die wenigen Probleme würden sich leicht beheben lassen. Am Abend dieses erfolgreichen Tages meldete Nikki Frickel über Fernfunkrelais zur Erde, daß 98 Prozent der im Einflußbereich des Steuerelements Quorda liegenden Satelliten einsatzbereit seien. Dann gönnte sie sich ein opulentes Abendessen, leerte mehrere Becher Wein auf das Andenken ihrer Freunde Wido Helfrich und Narktor und begab sich zufrieden zur Ruhe.
    Mitten in der Nacht fuhr sie in die Höhe, als eine Alarmpfeife gellte. Der Wein hatte ihr doch ein wenig zugesetzt. Sie brauchte ein paar Sekunden, um zu erkennen, wo sie war. Dann herrschte sie den Servo an: „Was ist los, verdammt noch mal?"
    „Fremdwesen greifen an", verlautete es aus dem Synthesizer des Servos. „Sie sind von den Bergen gekommen."
    „Bild und Ton!" schrie Nikki.
    Sie schrak zusammen, als wilder Lärm durch ihren kleinen Schlafraum brandete. Ein holographischer Kubus zeigte ihr die Ereignisse, die sich draußen im Talkessel abspielten. Die TABATINGA und die LORETO hatten sämtliche Außenscheinwerfer aufgeblendet. Der Kessel war taghell erleuchtet. In der Nähe der fünf Baracken quirlten die Leiber riesiger, fremdartiger Geschöpfe. Noch im Banne der Verwirrung, die der tiefe Schlaf hinterlassen hatte, brauchte Nikki ein paar Sekunden, bis sie die Kreaturen erkannte, von denen sie bisher nur verbale Beschreibungen erhalten hatte. Es waren Crocobufs. Loydel hatte recht: Sie sahen tatsächlich aus, als wären sie aus der Kreuzung eines Krokodils mit einem Büffel hervorgegangen.
    Entsetzt beobachtete Nikki, wie die Bestien sich formierten und gegen die am weitesten südlich liegende Baracke anstürmten. Dort war der größte Teil der Hyperfunkgeräte untergebracht. Die Crocobufs rannten mit gesenkten Schädeln gegen die Wände des Gebäudes. Man hörte es krachen. Noch hielt die aus soliden Fertigbauteilen bestehende Struktur dem Ansturm stand. Aber die Crocobufs zogen sich ein paar Dutzend Meter zurück und nahmen erneut Anlauf: Da konnte es nur noch kurze Zeit dauern, bis die Baracke in Trümmern lag.
    Nikki war längst aus dem Bett gesprungen. Das Anlegen des SERUNS nahm nur wenige Sekunden in Anspruch. Während sich die Hülle des Lebenserhaltungssystems um ihren Leib schloß, erteilte sie in aller Eile ihre Anweisungen. „Roboter raus. Sie sollen die Biester vertreiben. Ein Einsatzteam zu ihrer Unterstützung - los, Beeilung!"
    „Wen soll ich mit der Leitung des Einsatzteams beauftragen?" erkundigte sich der Servo mit der unberührten Gelassenheit, die syntronischen Geräten eigen ist. „Nimm irgendeinen, der in deiner Liste geeigneter Personen steht!" rief Nikki. „Nur mach schnell! Wenn wir den Crocobufs mehr als ein paar Minuten Zeit lassen, sind drei Tage Arbeit zum Teufel."
    „Ich veranlasse das Notwendige", kam die Antwort.
    Nikki Frickel war im Begriff, ihre Unterkunft zu verlassen, als sich der Interkom meldete. Die helle, durchdringende Stimme war unverkennbar. Ein Bildfeld materialisierte und zeigte Loydel Shvartz. Er war nur notdürftig bekleidet. „Ich bin in einer Minute draußen", trompetete er. „Habe mir fünf Mann organisiert, die mich begleiten."
    Nikki nahm zur Kenntnis, daß der Syntron aus der Liste geeigneter Personen Loydel Shvartz als Anführer des Einsatzteams ausgewählt hatte. Die Geschwindigkeit, mit der das geschehen war, befriedigte sie.
    Wodurch sie sich beunruhigt fühlte, war Loydels Aufmachung. „Du frierst dir weiß Gott was ab, wenn du in diesem

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