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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwinden. „Dann geht’s weiter."
    „Sag mir die Zeit, und ich stehe euch mit meiner Mannschaft zur Verfügung", sagte Tashu Morela. „Du ... und deine Mannschaft?" erkundigte sich Nikki verwundert.
    Jetzt fing auch Ruddy an zu lachen. „Auf diese Reaktion war ich gefaßt", meinte er. „Gutaussehende Frau, kann nicht viel dahinterstecken, wie?
    Ich sage dir, Nikki Frickel, du stehst der besten, sachverständigsten Syntronikerin diesseits des Milchstraßenzentrums gegenüber."
    „Ich bin beeindruckt", sagte Nikki, und das entsprach durchaus der Wahrheit. Zu Tashu gewandt, fuhr sie fort: „Wir nehmen eure Hilfe gerne in Anspruch. Meine Absicht war, mit den Arbeiten bei Sonnenaufgang weiterzumachen."
    „Wir sind zur Stelle", versprach Tashu. „Meine dreiundzwanzig Experten und ich. Wäre doch gelacht, wenn ..."
    Sie unterbrach sich mitten in der Rede. Von den Felsen herab drang ein eigenartiges Geräusch. Es hörte sich an wie fernes Donnergrollen, untermalt von einem Laut, wie ihn gewebtes Material verursacht, wenn es mit einem Ruck auseinandergerissen wird. Ruddy McInerny war herumgefahren und sah zu den Felsen hinauf. Sorge sprach aus seinem Blick. Auch Tashu wirkte erschrocken. „Was war das?" fragte Nikki. „Etwas, das ich mir nicht so recht erklären kann", antwortete Ruddy. „Der Brunftschrei eines Crocobufs."
     
    *
     
    Weitere Zwischenfälle ereigneten sich indes nicht. Der Crocobuf, den man da kurz vor Sonnenuntergang hatte schreien hören, mochte derselbe sein, den Loydel Shvartz mit seinem Kombistrahler in der vergangenen Nacht angeschossen und in die Flucht geschlagen hatte. Ob sich tatsächlich ein weiterer, weiblicher Crocobuf in der Nähe befand, dem die Begierde des Brünftigen galt, blieb dahingestellt. Es gab ja immer noch Ruddy McInernys Hypothese, daß es sich bei dem Tier um ein geistig gestörtes Exemplar handelte, das nicht wußte, wo es sich befand und was um es herum vorging.
    Bei Sonnenaufgang machten sich die Männer und Frauen des Frickelschen Sonderkommandos wieder an die Arbeit. Als Kymran über den Felshängen im Osten erschien, lag die Temperatur noch bei minus vierzig Grad, und der frostige Boden knirschte unter den Schritten der Terraner. Aber während die Zwergsonne in den blassen Himmel stieg, erwärmte sich die Luft relativ schnell.
    Tashu Morela und ihre Experten waren pünktlich zur Stelle. Nikki Frickel hatte beschlossen, ihnen die Installation der Pikocomputer ohne weitere Aufsicht zu überlassen. Sie traute Tashu. Sie hatte sich eingehend mit ihr unterhalten und war von ihrer Fachkenntnis überzeugt. Die Zeit, die somit frei geworden war, ließ sich nutzen, um früher als geplant den Hypertrop-Zapfer und die Antennen der Hyperfunkanlage aufzubauen.
    Die Arbeiten nahmen munter ihren Fortgang. Nikki Frickel rechnete damit, daß sie ihren Terminplan um mehrere Tage würden unterschreiten können. Der rasche Fortschritt wirkte sich motivierend auf die terranischen Techniker und Wissenschaftler aus, denen ohnehin nicht daran gelegen war, mehr Zeit als unbedingt notwendig auf dieser eiskalten Welt zu verbringen.
    Einer von denen, die wenig zu tun hatten, war Loydel Shvartz. Er war ein ausgezeichneter Astronaut, aber Kenntnisse, wie sie benötigt wurden, wenn man eine Vorrichtung installieren wollte, mit der sich das cantarische Kontrollfunknetz umfunktionieren ließ, besaß er nicht. Am Nachmittag kam er auf Nikki Frickel zu, die soeben die Funktionsfahigkeit einer Hyperfunkantenne überprüfte, und sprach im Tonfall eines, der sich beleidigt fühlte: „Ich habe eben erst vom Vorfall des vergangenen Abends erfahren. Ich meine, darüber hättest du mich früher aufklären können."
    Nikki Frickel hatte im Lauf der vergangen Stunden eine große Anzahl Detailinspektionen vorgenommen.
    Man mußte ihr glauben, als sie antwortete: „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst. Welchen Vorfall meinst du?"
    „Das Geschrei", sagte Loydel Shvartz. „Das Geschrei ...?" fragte Nikki, immer noch verständnislos. „Von dem Crocobuf oder wie immer sie das Ding nennen", drängte Loydel Shvartz voller Ungeduld. „Ach so!" Nikki fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Was ist damit?"
    „Du hast gehört, was Ruddy McInerny gesagt hat. Wenn die Biester mutiert sind, drängen sie vielleicht ins Tal zurück."
    „Ja ... und?"
    Loydel machte mit beiden Armen eine Geste, die den gesamten Talkessel umfaßte. „Du hast das Vieh nicht gesehen", sagte er. „Ich bin ihm

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