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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht möglich", erklärte der Kontide. „Er versorgt die Geheimwelten der Topar vor allem mit Waffen, Syntrons und anderen High-Tech-Produkten, die im Guerillakrieg gebraucht werden. Ein ganz normaler Waffenhändler braucht eine Lizenz der Zerpat-Zentrale - und bevor er die bekommt, wird er so peinlich genau überprüft, daß Stalker nicht bestehen könnte."
    „Zerpat?" fragte Gesil. „Galaktischer Sicherheits-Ausschuß", erläuterte Per-E-Kit. „Neben der Reichsflotte eine der stärksten Säulen der Herrschaft des Bewahrers. Die Zerpat überwacht und bespitzelt die Völker Truillaus und hält sie durch Terror gefügig."
    Wieder eine wichtige Information! dachte Gesil zufrieden.
    Doch sie wollte mehr wissen. „Welcher Art sind die verschiedenen Völker Truillaus?" bohrte sie nach. „Stalker sagte schon etwas über die genetische Nivellierung der Völker. Ist sie tatsächlich umfassend?"
    „Soweit wir wissen, ja", antwortete Per-E-Kit. „Alle Intelligenzen wurden gentechnisch in die gleiche Form gepreßt, obwohl sie von zahllosen völlig unterschiedlich aussehenden Arten abstammen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen."
    „Das ist ein ungeheuerliches Verbrechen!" entfuhr es Gesil. „Jetzt bin ich sicher, daß hinter dem Bewahrer nur Monos' Vater stecken kann."
    „Die Nivellierung bietet auch zahlreiche Vorteile", meinte Per-E-Kit. „Ich wäre nicht dafür, sie nach dem Sturz des Tyrannen rückgängig zu machen. Alles ist seit langem auf die jetzige Erscheinungsform eingestellt, von der Architektur angefangen bis zum Transportwesen und der Versorgung."
    Gesil zuckte die Schultern. Wenn die Völker Truillaus sich mit ihrer jetzigen Erscheinungsform abfanden, war es nicht ihre Sache, sie umzustimmen. Was nach einem Sturz des Tyrannen wurde, war wieder etwas ganz anderes. „Gehört Stalker eigentlich auch zu euch Topar?" kam sie zu dem von ihr angeschnittenen Thema zurück. „Ist er Mitglied der Organisation?"
    „Er ist ein Mitarbeiter", antwortete der Kontide. „Wir nahmen ihn in die Organisation als Mitglied auf. Aber dann wollte er ungebunden und nach eigenem Ermessen entscheiden und handeln, um uns optimal von Nutzen zu sein. Wahrscheinlich ist das auch besser so. Kein Kontide könnte der Organisation so wirksame Hilfe leisten wie er. Allerdings läßt er sich alles auch optimal bezahlen."
    Das sieht ihm ähnlich! dachte Gesil amüsiert.
    Sie wollte das Thema weiterverfolgen, aber da bremsten die drei Luxusgleiter ab und sanken bis dicht über die Zufahrtsschneise zur Koordinationszentrale herab, die mitten durch einen Park verlief.
    Durch die transparente Kanzelwölbung sah Rhodans Frau drei Wesen dicht am Schneisenrand stehen.
    Zwei von ihnen glichen großen schwarzbraunen Wollknäueln, und ihre rosigen Gesichter wurden von kurzen Rüsseln geziert und ähnelten den Gesichtern terranischer Hängebauchschweine.
    Sie erinnerten Gesil an Wesen, die sie schon einmal kennengelernt hatte - in einer anderen Zeit und in einer anderen Galaxis.
    Doch bevor sie darüber nachdenken konnte, hatte sie begriffen, daß das dritte Wesen, das an der Schneise stand, eigentlich nicht auf eine Welt in Truillau gehörte, Im ersten Moment war ihr das nicht klargeworden, weil sie früher fast immer und überall mit Intelligenzen dieser Erscheinungsform zusammengewesen war.
    Jetzt fuhr ihr die Erkenntnis der Unerhörtheit dieser Beobachtung wie ein elektrischer Schlag durch den Körper.
    Sie drückte ihr Gesicht gegen die Kanzelwölbung, um mehr von dem Wesen zu erkennen, das zweifellos humanoid war. Doch sie wurde enttäuscht, denn die Details wurden von einer schneeweißen Kutte und einer ebensolchen Kapuze weitgehend verhüllt. Nur ein winziges Stück Gesicht war flüchtig erkennbar. So richtig sah Gesil eigentlich nur die großen und dunklen Augen - und ihr war, als suchten sie den Blickkontakt mit ihr.
    Doch das mochte eine optische Täuschung sein. Zudem schwebten die Gleiter Sekunden später in die Einfahrt der Tiefgarage unter dem Koordinationszentrum. „Wer war das?" wandte sie sich an Per-E-Kit. „Wer war was?" schrillte das Fladenwesen ungnädig. Anscheinend war es in wichtigen Überlegungen gestört worden. „Ein humanoides Wesen", erklärte Gesil, obwohl sie sich denken konnte, daß der Kontide ihr nichts darüber sagen konnte, da er das Wesen offenkundig nicht gesehen hatte. „Es trug eine weiße Kutte mit weißer Kapuze und hätte ein Mensch sein können,"
    „Ich weiß nichts davon", erwiderte Per-E-Kit.

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