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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er sich neben mich gestellt hätte«, murmelte er.
    »Da ich nicht Ihr Todfeind bin, möchte ich Sie bitten, sich an mir festzuhalten.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Klammern Sie sich einfach an mir fest.«
    »Und dann?«
    »Tun Sie es.«
    Rico war noch immer unsicher. Er schien immer noch Schwierigkeiten zu haben, sich an diese ungeheuerliche Situation zu gewöhnen. Er hatte mich nach seinem Sturz schon mal angefasst, jetzt griff er fester zu, da er wusste, wo ich stand, und legte beide Hände auf meine linke Schulter.
    »Ist das okay so?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Ich werde etwas unternehmen, was Ihnen ungewöhnlich vorkommen wird und Sie vielleicht nicht begreifen können. Ich möchte Sie nur bitten, sich auf mich zu verlassen und daran zu denken, dass auch die Hölle nicht allmächtig ist.«
    Plötzlich kicherte er. Es klang nicht echt, doch es hörte sich an, als sei er ein wenig erleichtert.
    »Alles klar, Rico?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Passen Sie auf und denken Sie daran, dass nichts grundlos geschieht, was ich hier in die Wege leite.«
    »Gut.«
    Ich musste mich konzentrieren. Welche Macht uns auch immer umgab, ich setzte vollstes Vertrauen in meinen Talisman. Ich war der Sohn des Lichts. Mir war das Kreuz überlassen worden, und das Licht tötet die Dunkelheit. Das hat sich seit Beginn der Zeiten nicht geändert und würde sich auch niemals ändern.
    Es war nicht einfach, alle schlimmen Befürchtungen zur Seite zu schieben, aber ich befand mich nicht das erste Mal in einer Situation, in der ich nur einen Ausweg sah, um aus ihr befreit zu werden.
    Ich musste die gesamte Macht des Kreuzes mobilisieren, um dieser Umgebung zu entkommen und dem, was sich in ihr versteckt hielt.
    Das Kreuz musste durch die Formel aktiviert werden. Ich musste die lateinischen Worte aussprechen.
    Noch ein tiefer Atemzug, dann war ich bereit.
    »Terra pestem teneto, salus hic maneto!«
    Das war die Formel, die meinem Kreuz galt, und ich betete, dass es mich nicht im Stich lassen würde…
    ***
    Es ließ mich nicht im Stich!
    Etwas geschah, was mich nicht überraschte, weil ich darauf gesetzt hatte, aber Rico erlebte eine große Überraschung.
    Das Licht war da!
    Hell, wunderbar und strahlend. Es gab keine Stelle mehr, die von ihm nicht ausgeleuchtet wurde. Wer in dieses Licht schaute, so wie ich und Rico, der musste den Eindruck haben, dass es sich nach seinem Entstehen in unserer Umgebung manifestiert hatte. Es stand in der Luft, und das Kreuz war der Mittelpunkt.
    Es hatte die tiefe Finsternis zerstört und zeigte uns, dass wir uns tatsächlich nicht allein in dieser Umgebung aufhielten.
    In den Lichtwänden erschienen geisterhafte Gestalten, die unheimlich aussahen. Es waren körperlose Wesen. Gebilde mit entstellten Angstgesichtern, die in der Dunkelheit ihr geisterhaftes Dasein gefristet hatten. Sie alle strömten etwas ungemein Negatives aus. Sie brachten die Todesfurcht zu den Menschen. Sie waren oder konnten diejenigen sein, die auf die Seelen der Gestorbenen lauerten, um sie in die Hölle oder wohin auch immer zu zerren.
    Aber es gab die Gegenkraft, und die schlug voll zu. Wir sahen die Gestalten, die uns nichts taten. Sie lauerten im Hintergrund und konnten sich zu keinem Angriff entschließen, denn sie hielten sich in einer feindlichen Umgebung auf.
    Das Licht des Kreuzes nahm ihnen die Kraft.
    Man spricht oft von stummen Schreien, hier konnte ich sie erleben, denn die Gestalten hielten ihre Mäuler offen und sie sahen aus, als würden sie schreien, aber es war nichts zu hören.
    Stumme Schreie, die eine Qual ausdrückten, und die malte sich auf den Fratzen ab. Es waren Geister, die wussten, dass sie nicht mehr lange zu existieren hatten, und die jetzt die Qualen erlebten, die sie anderen Menschen hatten zufügen wollen.
    Wer immer sich hinter diesen Wesen verbergen mochte, meine Waffe war stärker.
    Und das bekamen sie zu spüren. Ich wusste nicht, wie lange sich dieses Bild noch halten würde, denn die Zeit spielte keine Rolle mehr. Hier ging es um andere Dinge, um Sein oder um das Sterben. Und was immer diese Welt zusammengehalten hatte, starb.
    Es zerriss die Geister!
    Was immer durch geheimnisvolle Kräfte zusammengehalten worden war, verlor jegliche Festigkeit, und es fegten nur noch einzelne Teile durch das Licht, bevor sie verschwanden.
    Gleichzeitig entstand ein Rauschen, als hielten sich um uns herum zahlreiche Gestalten auf, die wie ein Sturmwind über uns hinweg fegten.
    Dieses Rauschen

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