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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verwandelte sich in ein Heulen, das uns umtoste.
    Wir hatten keine Chance, etwas dagegen zu unternehmen, und das war auch nicht nötig, denn uns schützte das Licht. Von meinem Kreuz ging immer noch diese wahnsinnige Kraft aus, die erst enden würde, wenn sich die Dinge in ihrem Sinne gerichtet hatten.
    Das Licht veränderte sich. Es zog sich zusammen und verdichtete sich.
    Dabei verwandelte es sich in eine Spirale, die alles an sich zog. Die Teile der Geistwesen wurden völlig aufgelöst, und einen Moment später erwischte auch uns dieses Phänomen.
    Ich hörte Ricos Schreie. Ich spürte seine Hände an mir, die wirklich wie eine Klammer waren, sodass ihr harter Griff mir Schmerzen zufügte, und dann schoss etwas in die Höhe und riss uns mit.
    Ob das tatsächlich so war, wusste ich nicht. Jedenfalls hatte ich das Gefühl. Ich wusste nicht mehr, wo ich mich befand. Es gab keinen Halt mehr unter meinen Füßen. Ich wurde einfach weggerissen und verließ mich darauf, dass uns das Licht in seinen Armen hielt und nicht die Finsternis.
    Wir trieben weg.
    Wir schössen in die Höhe.
    Die Welt um uns herum veränderte sich laufend, obwohl das kaum möglich war, weil wir vom Licht umgeben waren.
    Schlagartig war es vorbei!
    Plötzlich befand sich wieder der harte Boden unter unseren Füßen. Wir atmeten die normale Luft ein, hörten zuerst den Schrei einer Frau und sahen dann, wo wir uns befanden.
    Vor uns stand der Truck.
    Wir sahen auch das daran befestigte Seil und zwei Menschen, die nicht glauben konnten, was sie sahen…
    ***
    Harry Stahl hob in einer hilflos anmutenden Geste die Schultern. Er wollte etwas sagen und hatte den Mund bereits geöffnet, aber kein Wort drang über seine Lippen. Die Überraschung hatte ihm die Stimme verschlagen.
    Nicht weit von ihm entfernt stand Stefanie Kirchner. Sie wollte wohl nicht glauben, was sie sah, denn sie hielt beide Hände vor ihr Gesicht gepresst und atmete durch die Lücke zwischen ihren Handballen.
    Rico reagierte als Erster, auch wenn er nicht sprach. Er fing an zu lachen. Er hatte seinen Mund geöffnet, und das Gelächter wurde tief in seiner Kehle geboren.
    Ich hob meine rechte Hand, und das brach den Damm zwischen Harry und mir.
    Er fragte mich: »Wie kommt ihr hierher?«
    Ich deutete über meine Schultern. »Das Licht meines Kreuzes hat uns aus diesem verdammten Loch befreit.«
    »Loch?«, fragte Harry.
    »Ja!«
    Harry lachte. »Dann tu dir selbst den Gefallen und dreh dich mal um.«
    Ich ahnte schon, was ich zu sehen bekommen würde, aber ich folgte seinem Ratschlag. Wo sich die Öffnung des Kraters befand, wusste ich, doch als ich hinschaute, war nichts mehr zu sehen. Es gab kein Loch mehr, aber es gab noch das Seil, an dem ich in die Tiefe gerutscht war.
    »Alles klar?«, wollte Harry wissen.
    »Ich denke schon.«
    »Wunderbar. Dann kannst du mir alles erklären, nehme ich an.«
    »Ich denke schon.« Während der Antwort hatte ich mich umgedreht.
    Rico stand nicht mehr neben mir. Er war zu seiner Kollegin gelaufen, und beide hielten sich umarmt. Er sprach auf sie ein, nur was er sagte, das war für mich nicht zu verstehen. Er musste erst mit sich selbst ins Reine kommen und das verkraften, was ihm widerfahren war. Er hatte etwas erlebt, was den Menschen normalerweise verschlossen blieb, und so etwas ließ eben seine Spuren zurück.
    Harry hob die Schultern. »Wir haben nicht mehr gedacht, dass es gut ausgehen würde. Hast du dein Kreuz aktiviert?«
    »Was sonst. Manche würden das dort unten als Hölle bezeichnen. Aber so weit möchte ich nicht gehen. Ich denke da eher an eine Vorhölle, in die wir geraten sind.«
    »Und?«
    »Ich denke, man war bereit, uns zu holen. Die Bewohner waren scharf auf Menschen, was immer sie auch mit ihnen vorhatten. Uns bekamen sie zum Glück nicht.«
    Harry flüsterte: »Aber dieses geflügelte Phantom hat Rico doch in den Trichter geworfen. Er hätte zerschmettert auf dem Grund liegen müssen, doch jetzt steht er vor mir, und ich sehe auch keine Verletzung an ihm. Das ist es, was ich nicht verstehen kann.«
    »Wenn du in den Krater hineingesprungen wärst, wäre es dir nicht anders ergangen. Der Krater ist zwar tief, doch über dem Grund gibt es eine Veränderung.«
    »Welche?«
    »Du fällst in eine Schwärze, die sehr ungewöhnlich ist. Ich kenne sie praktisch aus dem Reich des Spuks. Der Beginn der Schwärze ist gleichzeitig der Eingang in eine andere Dimension, die sich dort unten ausgebreitet hat. Ich habe sie durch das Kreuz

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