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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hineingezogen wird. Gott, das ist nicht zu fassen. Ich drehe noch durch, ich kann nicht mehr.«
    »Doch, Sie können.«
    Sie löste sich vom ihm. »Nein!«, schrie sie ihn an. »Nein, verdammt noch mal. Das ist die Hölle!« Sie schnappte nach Luft, wollte noch etwas sagen, was sie jedoch nicht mehr schaffte. Es war einfach zu viel für sie. Hätte Harry sie nicht festgehalten, wäre sie auf der Stelle zusammengebrochen. So aber blieb sie zitternd an ihn gelehnt stehen.
    Harry Stahl hatte sich einigermaßen wieder gefangen. Zwar war ihm leicht schwindlig, doch durch tiefes Durchatmen ging es ihm besser. Das Feuer in seinem Rücken war noch vorhanden, aber er ignorierte es. So leicht warf ihn nichts um.
    Er ließ die Polizistin los und bat sie, stehen zu bleiben.
    Stefanie nickte nur, zog die Nase hoch und wischte wenig später ihre Augen trocken.
    Harry blieb am Rand des Kraters stehen. Es war eine tiefe Leere, in die er schaute. Weder von Rico Appelt noch von seinem Freund John Sinclair war etwas zu sehen. Beide waren von der Dunkelheit verschluckt worden.
    Lebten sie noch?
    Bereits dieser Gedanke trieb ihm das Blut in den Kopf. Er trat noch näher an den Rand, um besser einen Blick in die Tiefe werfen zu können.
    Es hatte sich nichts verändert. Schon bald verlor sich das einsickernde Licht in der Dunkelheit.
    Stefanie Kirchner meldete sich. »Sehen Sie etwas?«
    Harry drehte sich langsam um. Sein Kopf schütteln war Antwort genug…
    ***
    Es hatte keinen Sinn mehr für mich gemacht, weiterhin nach meinem deutschen Freund zu rufen. Der Schrei wurde von dieser tintigen Schwärze aufgesogen.
    Es kam mir wie ein Hohn vor, dass das Ende des Seils immer noch um meinen Oberkörper geschlungen war. Es lud mich dazu ein, an ihm hochzuklettern. Da es mich etwas in meinen Bewegungen behinderte, löste ich den Knoten, nachdem ich diesen nach vorn auf meine Brust gedreht hatte.
    Aus diesem Trichter aus eigener Kraft herauszukommen war so gut wie unmöglich. Das packte ich nicht, denn ich war nicht Herkules.
    Allerdings war das obere Seilende immer noch an der Stoßstange des Trucks verknotet. Wenn ich an ihm zog, fiel es nicht herab, und das bedeutete einen kleinen Hoffnungsschimmer.
    Auch wenn ich Harrys Stimme nicht in meiner tiefschwarzen Umgebung gehört hätte, so hätte er mir durch eine Bewegung des Seils zumindest ein Zeichen geben können, doch leider musste ich auch darauf verzichten.
    Es blieb weiterhin stockfinster um mich herum, und aus dieser Finsternis hervor meldete sich auch niemand. Keine Stimme. Kein Wispern und Flüstern. Einmal hatte ich die Stimmen gehört, die mit denen von Menschen nichts zu tun hatten. Ich war darauf vorbereitet, dass sie sich wieder meldeten, nur ging mein Wunsch nicht in Erfüllung, sodass ich weiterhin mit offenen Augen in die Dunkelheit starrte, ohne etwas erkennen zu können.
    Warum hörte ich nichts mehr?
    Ich musste darüber nachdenken, denn irgendeinen Grund musste es geben. Und genau darüber zerbrach ich mir den Kopf. Eigentlich hätte ich ein Opfer dieser Dimension sein müssen, aber da fiel mir ein, dass etwas offen vor meiner Brust hing.
    Ja, das Kreuz!
    Ich zweifelte nicht daran, dass mein Talisman diese Wesen vertrieben hatte. Es waren Geister, es konnten Seelen sein, die sich in dieser Tiefe aufhielten, die so etwas wie eine Vorhölle für mich war.
    Dass ich eine gewisse Bewegungsfreiheit hatte, kam mir beinahe wie ein Hohn vor. Ich strich mit den Händen über die schrägen Wände hinweg und kam immer mehr zu der Überzeugung, dass mir keine andere Wahl blieb, als in die Höhe zu klettern. Fremde Hilfe konnte ich nicht holen.
    Hier unten funktionierte kein Handy. In dieser Tiefe war alles anders.
    Man verliert in der Dunkelheit schnell das Gefühl für die Zeit. Es kam mir schon wie eine kleine Ewigkeit vor, dass ich mich hier aufhielt. Das Kreuz war der einzige Lichtblick, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Es kämpfte gegen das an, was mich umgab, aber das war einfach zu wenig. Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr stieg die Wut in mir hoch. Es hatte mir noch nie gefallen, ein hilfloser Gefangener zu sein. Es musste einfach einen Ausweg geben.
    Das Kreuz?
    Ich konnte es aktivieren, und wahrscheinlich würde seine Kraft die Welt hier zerstören, die…
    Abrupt stoppten meine Gedanken. Ich hatte noch nichts gesehen oder gehört, aber mein Gefühl sagte mir, das sich in der Umgebung etwas veränderte.
    Etwas Fremdes war in meinen unmittelbaren Bereich

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