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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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untersuchen müssen. Momentan haben wir noch nicht die Zeit dafür gehabt.«
    »Können wir den Toten sehen?«
    »Ja, wenn Sie wollen. Dagegen habe ich nichts. Aber wundern Sie sich nicht über ihn.«
    »Warum?«
    Der Mediziner suchte nach den richtigen Worten und meinte schließlich: »Er sieht ein wenig verändert aus.«
    »Aha, und wie?«
    »Ich kann es nur schwerlich beschreiben und habe auch meine Probleme damit. Ich würde nicht von einem normalen Toten sprechen. Also von einem Menschen, der friedlich eingeschlafen ist. Das auf keinen Fall. Irgendetwas hat ihn gepackt und für sein Ableben gesorgt.«
    »Dann wird es Zeit, dass wir uns ihn ansehen«, sagte Harry.
    »Ja, kommen Sie mit.«
    Wir mussten nicht in eine der Etagen hochfahren, sondern konnten im unteren Bereich bleiben. Wir ließen Dr. Lorenz vorgehen, blieben aber selbst dicht zusammen, sodass wir uns flüsternd unterhalten konnten.
    »Da ist was faul, John. Sogar oberfaul, das sagt mit meine Nase. Der Arzt steht selbst vor einem Rätsel, und ich sage dir, dass nur einer das Rätsel auflösen kann.«
    »Ja, unser Freund, das Phantom.«
    »Richtig.«
    Wir mussten in einen schmalen Flur einbiegen. Rechts und links sahen wir die Türen, die zu den Krankenzimmern führten. Wir sahen auch, dass sich hier der älteste Teil des Gebäudes befand und in diesem Bereich die Patienten untergebracht waren, denen es sehr schlecht ging oder die so schwer erkrankt waren, dass sie unter Beobachtung stehen mussten.
    »Und trotzdem starb Herr Schwarzer«, stellte Harry fest.
    Dr. Lorenz blieb vor einer Tür stehen. »Ja, er ist tatsächlich gestorben, und wir wissen den Grund nicht. Das macht mich so verdammt wütend. Zudem komme ich mir hilflos vor. Für einen Arzt ist das schlimm, denn der Patient war schließlich kein kranker Mensch in unserem Sinne.«
    »Sie sagen es.«
    Dr. Lorenz hob die Schultern, um noch mal seine Hilflosigkeit anzudeuten.
    Dann öffnete er die Tür. Schon beim ersten Blick erkannten wir, dass in dem recht schmalen Zimmer zwei Betten hintereinander standen.
    Nur eines war belegt.
    »Wir sind noch nicht dazu gekommen, den Toten aus dem Bett zu holen«, erklärte der Arzt und machte Platz, indem er zur Seite trat und uns den Weg zum Bett freigab.
    Ja, in ihm lag ein Mann.
    Wir hatten den LKW-Fahrer Max Schwarzer noch nie zuvor gesehen, aber so, wie er jetzt aussah, war er bestimmt nicht durchs Leben gegangen. Äußere Verletzungen sahen wir nicht, aber die Haut in seinem Gesicht und auch an seinen Händen sah aus wie von blauer Tinte oder einem blauschwarzen Schatten Übergossen…
    ***
    »Genau dieser Anblick ist unser Problem«, erklärte der Arzt.
    Wir hielten uns zunächst mit einem Kommentar zurück und starrten nur den Toten an, dessen Augen noch niemand geschlossen hatte. Sie standen weit offen, und als ich mich weiter über das Gesicht beugte, da glaubte ich zu erkennen, dass der Schrecken, den er in den letzten Sekunden seines Lebens erlebt hatte, sich dort festgefressen hatte.
    Ich berührte die Haut. Sie war nicht kalt und auch nicht warm. Aber sie war trotzdem nicht normal, denn diese bläuliche Farbe passte einfach nicht dazu.
    Für uns stand fest, dass das Phantom zugeschlagen hatte. Es war dabei, seine Spuren zu löschen, und wir mussten auch damit rechnen, dass er etwas hinterlassen hatte. Dieser Gedanke durchzuckte mich, denn ich hatte da meine Erfahrungen sammeln können. Nur behielt ich ihn für mich. Ich wollte vor allen Dingen Dr. Lorenz nicht verunsichern.
    Ich richtete mich wieder auf und sah Harrys fragenden Blick auf mich gerichtet.
    »Sorry, Harry, hier können wir wohl nichts mehr tun.«
    Er nickte und wandte sich an Dr. Lorenz. »Haben Sie denn keine medizinische Erklärung für das Aussehen des Toten?«
    Der Arzt schaute gegen die weiß getünchte Wand und schüttelte den Kopf. »Nein, das haben wir nicht. Wir haben ihn so gefunden. Bei einem Routinegang. Wir standen und stehen vor einem Rätsel. Vielleicht ergibt sich etwas bei der Obduktion.«
    »Sie kennen demnach nicht den Grund?«
    »So ist es.« Der Arzt wies auf den Toten. »Ich kann Ihnen beiden nicht sagen, warum sich die Haut so verändert hat. Da gibt es einfach keine Diagnose.«
    Auch wir wussten sie nicht. Mich ließ der Gedanke nicht los, wie dieser Höllenbote ausgesehen hatte. Eine dunkle, bläuliche Gestalt, deren Farbe sich auf dem Körper des Toten abzeichnete. Demnach war er mit dieser Unperson in Kontakt gekommen und war von ihr umgebracht worden.

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