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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er nahe daran war, einen Lachanfall zu bekommen.
    Er zog es vor, sich zurückzuziehen.
    Ivy hatte es sich auf seinem Bett bequem gemacht. Er hatte ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen, als er sie so sah. „Dieser Bursche hat dir die Show gestohlen", sagte er leise, während er sie vorsichtig aufhob und zu ihrer eigenen Schlafstelle trug. „Aber das hat nichts zu sagen. Morgen werde ich wieder mehr Zeit für dich haben.
    Ich verspreche es dir ganz fest."
    Sie hörte ihn nicht. Sie zwitscherte nur leise im Traum und zog sich die Decke über das Gesicht.
    Er war zu aufgeregt, um einschlafen zu können, Xans unerwartete Wandlung hatte ihn völlig überrumpelt. Er fand keine Erklärung für das, was heute geschehen war. In seinem Verstand ging es drunter und drüber.
    Wo lag der Fehler?
    Was hatte er übersehen?
    Aber so intensiv er auch darüber nachdachte - er kam zu keinem Ergebnis.
    Spät in der Nacht verließ er die Station und trat ins Freie hinaus.
    Auf dem Planeten Punam wurde es niemals richtig dunkel. Der Himmel war wolkenlos und voller Sterne.
    Dancing Tree legte sich ins Gras und blickte zu den unzähligen fremden Sonnen hinauf.
    In dieser Nacht dauerte es sehr lange, bis er sich endlich entspannen konnte.
    Er ließ seine Gedanken kommen und gehen, ohne einen davon festzuhalten. Immer wieder erschienen vor seinem inneren Auge zwei Bilder: Xan, der urplötzlich im Wald vor ihm gestanden hatte, und Dam, der dem Punamer etwas hinhielt - irgendeines dieser Spielzeuge, denen der andere so große Bedeutung beimaß.
    Er wußte nicht, was er mit diesen beiden Bildern anfangen sollte. Ihm war nur eines klar: Irgend etwas ging hier nicht mit rechten Dingen 201.
    Etwas berührte Dancing Trees rechte Schulter. Er erschrak so heftig, daß es ihm nur unter Aufbietung all seiner Willenskraft gelang, eine heftige Reaktion zu vermeiden.
    Er drehte den Kopf zur Seite und sah eine massige, dunkle Gestalt. „Xan?"
    Eine riesige, haarige Hand legte sich auf sein Gesicht.
    Dancing Tree verschlug es vor Schreck den Atem. Für einen Augenblick war er wie gelähmt.
    Der zweite Fehler an diesem Tag, schoß es ihm durch den Kopf. Mir scheint, ich werde langsam alt!
    Gewiß - er war schon oft nachts hier draußen gewesen. Es war völlig ungefährlich. In dieser Gegend gab es keine nächtlichen Jäger, die groß genug gewesen wären, sich mit einem Menschen anzulegen.
    Außerdem mieden die Tiere diese Lichtung, weil sie die fremden Gerüche scheuten.
    Und die Punamer wagten sich während der Dunkelheit niemals aus ihren Schlafnestern heraus - das war eine Tatsache.
    Aber seit achtzehn Stunden war hier nichts mehr normal, und daran hätte er denken müssen.
    Die Hand hob sich. Dancing Tree bekam wieder Luft, „Ruuhig!" sagte Xan.
    Dancing Tree schloß für einen Moment die Augen.
    Das mußte ein Traum sein.
    Ja, natürlich: Er war so überdreht, daß der Punamer ihn bis in den Schlaf hinein verfolgte. „Ruuhig, alter Bursche."
    Die Laute klangen seltsam, und die Stimme war tief, rauh und kehlig. Zwischen den einzelnen Silben lagen lange Pausen.
    Aber es waren unverkennbar Wörter in Interkosmo.
    Was für ein verrückter Traum! dachte Dancing Tree. „Guut gemacht, Xan!"
    Die Stimme klang ruhig. Es lag keine Wut darin. Auch kein Triumph.
    Nur tiefe Trauer.
    Dancing Tree richtete sich auf. Ganz langsam und sehr vorsichtig tat er das. Aber bevor er auf die Füße kommen konnte, legte sich Xans haarige Pranke auf seine rechte Schulter und drückte ihn wieder zu Boden. „Wird nichts tun!" sagte die tiefe, kehlige Stimme.
    Dancing Tree fühlte nasses Gras unter den Händen. Er konnte den Punamer riechen - beileibe kein Gestank, sondern einfach nur ein tierhafter Geruch, warm und lebendig.
    Das war kein Traum. „Xan!" sagte er leise.
    Das Echo kam sofort „Guut gemacht!"
    „Oh, ja!" flüsterte Dancing Tree. „Das hast du wirklich gut gemacht, alter Bursche. Falls du die Absicht hattest, mich zu überraschen, so ist dir das gelungen."
    „Oooh, jaaa!"
    Langsam jetzt! dachte der Terraner. Verdammt, reiß dich zusammen und erledige deinen Job - dazu bist du ja schließlich hier!
    Das Problem bestand darin, daß er es noch immer nicht begreifen konnte, aber das war etwas, womit er sich wahrhaftig noch oft und lange genug beschäftigen konnte - später.
    Für den Augenblick blieb ihm nichts anderes übrig, als die Tatsachen zu akzeptieren. Es wurde höchste Zeit, daß er damit anfing. „Xan!"
    „Jaaa."
    „Was ist geschehen?"
    Eine

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