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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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scheint es."
    Er erhob sich und trat an den Kommandostand. „Was für Signale?"
    Killmert deutete auf einen Monitor.
    Ein regelmäßiges, gezacktes Peilzeichen lief ein; aus zwei Lichtjahren Entfernung. Die Impulse waren derart schwach, daß womöglich außer seiner Jacht niemand sie empfing. „Vom Rand der Wolke." Seine Augenbrauen gingen in die Höhe, eine Hand spielte mit dem Ohrring. „Hmm.
    Nun gut, Jon; wir nehmen Kurs auf die Stelle."
    „Meldung an die offiziellen Organe?"
    „Nein."
    Beau nahm wieder in seinem Sessel Platz. Mit einemmal hatte er Lystron vergessen. Das hier war wichtiger - vielleicht ein Geheimnis, aus dem er Gewinn schlagen konnte
     
    5.
     
    Mieka hat Angst Mieka hat Angst, die sie wahnsinnig macht Der Staub hüllte sie ein wie ein dicker, unzerreißbarer Mantel. Wirbelnde Arme, strampelnde Beine, aber keine Lücke. Sie spürte den Staub nicht einmal. Doch, sie wußte, daß er da war.
    Arme, Kleine. So jung und schon gestorben.
    Wenn sie nur diese Gedanken hätte abschalten können.
    Festes Material drückte ihre Haut, und an ihrer Brust hing ein mörderisches Gewicht. Mieka spürte, wie sie umhergewirbelt wurde. Die Arme schlugen gegen einen Widerstand; eine Nabelschnur führte aus ihrem Körper ins Dunkel.
    Mit einemmal riß sie die Augen auf.
    Mieka schrie gepeinigt. Ihre Stimme klang dumpf. „Ich bin überlastet", sprach eine entfernte Stimme. „Überlastet, überlastet."
    Sie hörte nicht darauf. Etwas in ihr war durchgedreht - es rotierte noch immer, machte ihr noch immer zu schaffen. Aber nun wußte sie es. Mieka wollte überleben, nicht nur körperlich, sondern auch mit dem Geist.
    Die Nabelschnur war eine Leine.
    Und der Staub ringsum wich nun beiseite. Den dicken, unzerreißbaren Mantel hatte sie sich nur eingebildet.
    Satt dessen erkannte die Arkonidin, daß sie in eine milchige weiße Sphäre eingehüllt war, die zwischen ihr und dem Staub stand.
    Die Realität brach mit Macht über sie herein.
    Mieka begriff, daß sie in der Provcon-Faust schwebte. Genauer: Im Staubmantel, der eine Barriere zwischen dem Innenraum und dem Rest des Universums bildete. Die AMATIL war explodiert.
    Wie aber kam es, daß sie noch am Leben war? Immer wieder legte sie sich mit wachsender Panik diese Frage vor. Am Leben, ja, aber wie lange? Sekunden, Minuten, oder bis der Energievorrat des SERUNS zur Neige ging ...
    Mieka schrie erneut.
    Diesmal war es ein guter Schrei. Er half mit, die Spannungen in ihr abzubauen.
    Teil eins der Frage ließ sich relativ einfach lösen. Im SERUN bot sie dem Staub lange nicht so viel Angriffsfläche, wie es ein Raumschiff tat. Außerdem versuchte sie nicht, den Bewegungen des Mantels entgegenzuwirken. Sie trieb lediglich dahin, war ein Partikel im großen Strom.
    Da vorn, was war das? Sie schrak zusammen und spürte plötzlich Schweiß auf der Stirn. Ihre Augen tränten vor Erregung, doch der SERUN trocknete mit einem Gebläse die Feuchtigkeit.
    Eine Struktur im Staub ... Oder? Nein, sie hatte sich getäuscht. Im Wirbel von Materie und Energie war für den Bruchteil einer Sekunde etwas entstanden, das einem Pilz ähnlich gesehen hatte. Und da war die Leine. Eine böse Ahnung erfaßte sie. Mieka überwand mühevoll die Starre, die jedes ihrer Glieder erfaßt hatte. Sie packte das dünne Material und zog mit aller Kraft gegen den scheinbar tonnenschweren Widerstand.
    Normalerweise hätte sie keine Chance gehabt, aber der Anzug unterstützte sie mit motorischen Hilfen. „Keine Angst, Kleine ...", machte sie sich selber Mut. „Es wird alles gut. Nur keine Angst." Das Gemurmel wirkte. Am anderen Ende der Leine erschien eine zweite milchig weiße Sphäre. Es war ein zweiter SERUN, ebenso wie sie in den anzugeigenen Prallschirm gehüllt. „Manurod!" schrie sie. Jetzt erinnerte sie sich wieder der letzten Sekunden. Mieka bemerkte, daß ihr Funkgerät nicht eingeschaltet war, und versuchte es noch einmal mit aktiviertem Mikrofon. „Ich bin’s!
    Antworte doch, Manu!"
    Im Funkgerät war nur Rauschen. Sie zerrte den schlaffen Körper ganz an sich heran und verkürzte die Halteleine so weit, daß sie nicht mehr durch Fliehkräfte auseinandergezerrt werden konnten. Das Gewicht an ihrer Brust nahm ab. Die Schutzschirme überlappten und verstärkten sich gegenseitig. „Manu! Antworte doch!" Noch immer nichts. Erst jetzt erkannte sie durch die Helmscheibe den kahlrasierten Kopf, die scheinbar brutalen Gesichtszüge. Der Kommandant war leichenblaß. Er zeigte keinerlei

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