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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anzeichen von Leben. „Pikosyn!" sagte sie. „Ich höre."
    „Nimm Kontakt mit dem Piko des anderen Anzugs auf. Frage ihn, wie der Zustand des Passagiers ist!"
    Eine Sekunde verging. Schon gab der integrierte Computer Antwort: „Kommandant Manurod ist durch die Explosion der AMATIL schwer verletzt worden. Es handelt sich um innere Blutungen und Schädigungen der Hirnrinde. Sein Piko hat ihn in künstliches Koma versetzt. Er bedarf dringen der Hilfe einer Medostation."
    Mieka sah sich verzweifelt um. Wo sollte sie hier im Staub eine Medostation hernehmen?
    Erstmals warf sie einen Blick auf ihren Armbandorter. Nichts - wie erwartet.
    Dennoch stellte sie ihr Funkgerät auf höchste Leistung. „Dies ist ein Hilferuf!" sagte sie. „Wer mich hört, soll sich melden! Ich sende Peilsignale!"
    Natürlich blieb alles still im Empfanger, bis auf das Rauschen.
     
    *
     
    Eine Stunde später geschah das, womit sie nie und nimmer gerechnet hätte.
    Mieka hatte mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie war sicher gewesen, daß ihr und Manurod nur noch ein schneller Tod blieb. Irgendwann würde der Staub sie erwischen. Die SERUNS arbeiteten mit ständiger, dabei steigender Überlast. Eine halbe Stunde noch, schätzte sie, wenn nicht ein Staubwirbel sie erfaßte und zermalmte.
    Mieka fuhr herum.
    Da war wieder eine Kontur im Staub. Es handelte sich um einen ovalen Körper von drei Metern Höhe, zehn Meter lang und halb so breit. Bis sie verstand, dauerte es ein paar Sekunden.
    Das dort vorn war eine Rettungslinse. Die AMATIL hatte kurz vor der Explosion alles ausgestoßen, was Schiffbrüchigen nützen konnte.
    Trieb die Linse steuerlos umher? So wie sie?
    Aber nein! Immer wieder traten kurz die Triebwerke in Tätigkeit. Also war jemand an Bord - jemand, der dieselbe Strategie des Sich-Treiben-Lassens gefunden hatte.
    Das Boot wirbelte um die eigene Achse. Dann wieder stockte es, von einem entgegengesetzten Wirbel gepackt, und wurde herumgerissen. Auf diese Weise war das Rendezvousmanöver keine leichte Sache.
    Mieka schwenkte aufgeregt die Arme. Drüben glomm als Antwort ein paarmal eine Lampe auf.
    Ob etwas anderes als das Peilsignal per Funk durchkam, wußte sie nicht.
    Zehn Minuten später erreichte das Boot die beiden SERUNS. Der Schutzschirm lag eng an der Wandung, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Nur kurze Zeit entstand eine Öffnung, dann befanden sie sich innerhalb.
    Ein Luk stand offen.
    Mieka wuchtete sich und Manurods schlaffen Körper hinein. Zwei Arme halfen von innen kräftig nach. Sie schaltete zunächst ihren Schutzschirm aus; dann reagierte auch der Pikosyn in Manurods Anzug.
    Das Schleusenschott schloß sich automatisch. Mit fliegenden Fingern faßte sie Manurod unter den Armen und zog ihn hoch. Der fremden Gestalt schenkte sie kaum Beachtung. „Schnell zum Medotank!" rief sie. „Er brauchte Hilfe."
    „Das hat keinen ..."
    Mieka hörte nicht.
    Sie zerrte den kahlköpfigen Mann durch die Schleuse in den Innenraum der Rettungslinse - und stand plötzlich wie erstarrt. Dort, wo Medotank und Kombiküche hätte sein sollen, befanden sich nur Trümmer und ein Metallblock von zwei mal zwei Metern. „Ein Antriebsaggregat", sprach die fremde Stimme von vorhin. „Es hat sich losgerissen und ist durch die Wand gekracht. Wer ist der Verletzte?"
    Mieka legte den Körper sacht nieder.
    Erst jetzt drehte sie sich um und sah das andere Gesicht mit vollem Bewußtsein. Es handelte sich um eine blonde Frau mit rotgeschminktem Mund, die sie nicht besonders gut kannte. Ihr Name war Sammite. „Der Kommandant", gab sie matt zur Antwort. „Es ist Manurod. Er liegt im Koma."
    „Tut mir leid, Mieka. Wir können ihm nicht helfen; nur hoffen, daß er durchhält. Aber wofür?
    Wir sterben sowieso bald."
    „Bist du ... die einzige Überlebende?"
    „Die einzige hier im Boot", gab Sammite mit kratziger Stimme zurück. Sie trat an Mieka vorbei zu einem der Notsessel und ließ sich dort nieder. Manurod schenkte sie keinen Blick. „Zusammen sind wir also drei."
    Ein Ächzen durchlief die Linse.
    Die Energieversorgung flackerte kurz; im Schutzschirm entstanden gezackte Risse. Doch Mieka sah durch die Fenster, daß sich der Zustand stabilisierte. „Hast du versucht, die Linse zu lenken?"
    „Bist du verrückt?" Sammite richtete sich empört im Sessel auf. „Das ist das einzige, was wir keinesfalls tun dürfen."
    Aber die Energieleistung machte sofort wieder einer Art gelähmter Lethargie Platz. Mieka hatte sie ganz anders in

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