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1531 - Dschungeltod

1531 - Dschungeltod

Titel: 1531 - Dschungeltod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um den heißen Brei herum. »Es hat für mich den Eindruck, dass sich diese Person das Grundstück nicht zufällig ausgesucht hat. Die Täterin hat es ganz gezielt betreten. Demnach könnte sie einen Grund gehabt haben.«
    »Ja, so könnte man es sehen.«
    »Ich gehe davon aus. Deshalb wäre es gut, wenn man auch Mr Diaz Fragen stellt.«
    »Das werde ich.«
    »Dürfte ich dabei sein?«
    Der Chiefinspektor winkte ab. »Keine Sorge, ich kenne Ihre Kompetenzen, obwohl ich nicht davon überzeugt bin, dass dieser Fall Sie etwas angeht. Das ist allein meine Sache.«
    »Ohne Zweifel. Nur bin ich zufällig in den Fall hineingeraten. Ihnen ist ja sicher die Neugierde eines Polizisten nicht fremd.«
    »Da haben Sie recht.«
    Lange mussten wir nicht warten.
    Ramon Diaz kehrte zurück und nickte uns zu.
    »Ich habe alles vorbereitet.«
    »Gut, dann wollen wir mal.« Paul Clifton legte Ramon Diaz fürsorglich eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß, was Sie durchmachen, aber keine Sorge, das bekommen wir hin.«
    »Sicher. Aber ich kann es nicht begreifen. Meine Frau und ich hatten keinen Stress und…«
    »Sind Sie in der letzten Zeit bedroht worden?«, fragte ich.
    »Nein, auf keinen Fall. Weder bedroht noch erpresst. Ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, was diese Person von mir gewollt hat. Tut mir leid.«
    »Vielleicht sagt uns das Video mehr…«
    »Hören Sie, Mr Sinclair.« Diaz drehte sich zu mir um. »Ich stehe im diplomatischen Dienst und bin so etwas wie ein Stellvertretender Botschafter. Terroristen gibt es überall, deshalb auch die Leibwächter, aber glauben Sie, dass diese Taten von Terroristen verübt wurden? Ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist nicht ihre Art. Das passt einfach nicht zu ihnen, meine ich. Wirklich nicht.«
    »Wir werden ja sehen.«
    Das Büro lag im Erdgeschoss. Es war ein großer Raum, und wie nebenbei erfuhren wir, dass dieses Haus von der mexikanischen Regierung für das Ehepaar Diaz angemietet worden war. Es gab mehrere bequeme schmale Sessel, in denen wir Platz nehmen konnten.
    Eine Kassette lag bereits im Apparat, und Sekunden später flimmerten die ersten Bilder über den Bildschirm. Eine Uhrzeit lief unten mit. Die Aufnahmelänge betrug drei Stunden, und ich sprach von der Uhrzeit, die wichtig war. So ließ Diaz die Kassette vorlaufen. Er saß zwischen uns und atmete heftig. Auf seiner Stirn lagen zahlreiche Schweißperlen. Die Lippen hielt er geschlossen. Trotzdem zuckte sein Mund immer wieder, aber er öffnete ihn nicht.
    Und dann wurde es spannend. Die Kassette lief jetzt in einer normalen Geschwindigkeit weiter, und so sahen wir, dass plötzlich eine Gestalt erschien. Sie war noch recht weit entfernt. Es würde etwas dauern, bis sie in den helleren Bereich vor dem Haus geriet, und sie traf auch keinerlei Anstalten, ihm auszuweichen. Sie fühlte sich völlig sicher, und an ihren katzenartigen Bewegungen erkannten wir, dass sie anders war als ein normaler Mensch.
    »Das ist eine Frau!«, stieß Diaz keuchend hervor.
    »Stimmt«, sagte ich, »wundert Sie das?«
    »Ja, schon.«
    Die Frau ging weiter, und es war die, die ich gesehen hatte. Ihr Anblick überraschte mich nicht mehr, die Männer an meiner Seite schon. Selbst Paul Clifton musste scharf Luft holen, bevor er sich zu einem Kommentar hinreißen ließ.
    »Verdammt, wie sieht die denn aus?«
    »Fast nackt«, sagte ich.
    Diaz schüttelte nur den Kopf. Er hörte erst damit auf, als Clifton ihm eine Frage stellte.
    »Kennen Sie die Person?«
    »Nein - nein, wohl nicht.«
    Clifton blieb beim Thema. »Aber sicher sind Sie sich nicht - oder?«
    »Ach, hören Sie auf. Man erkennt viel zu wenig.«
    Das stimmte, und so schauten wir weiterhin zu, wie die Mörderin sich so offen dem Haus näherte. Sie hatte keine Angst. Zumindest war das nicht zu erkennen.
    Sie war gesehen worden. Plötzlich erschien der Bodyguard, den ich vor der Haustür gefunden hatte. Auf dem Film war nicht zu sehen gewesen, wie er das Haus verlassen hatte, aber er stand auf der Treppe, und er hatte die Frau auch entdeckt. Nur wollte er sie sich genauer anschauen und holte eine Taschenlampe hervor.
    Dass der Tod bereits unterwegs war, sah er zu spät. Das Messer mit der langen Klinge zischte zielsicher wie ein Schwert durch die Luft und schlug direkt in den Hals des Mannes ein.
    Er hatte keine Chance und war schon tot, bevor er rücklings auf den Boden fiel. Die Killerin huschte zu ihm hin und zog das Messer aus dem Hals.
    Danach stach sie noch zweimal zu.

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