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1533 - Ende der Sonnenzeit

Titel: 1533 - Ende der Sonnenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empfangen", berichtete sie. „Er kommt von einer vollautomatisierten Funkanlage auf einer nur wenige Lichtjahre entfernten Welt. Es handelt sich um Sorbat, den einzigen Planeten der Sonne Caruba."
    Reginald Bull fühlte sich augenblicklich an die wichtigste Aufgabe erinnert, die ihm vielleicht jemals in seinem Leben gestellt worden war. Er sollte eine Spur von ES, der verschollenen Superintelligenz, finden. Aber nicht nur er war mit dieser Aufgabe betraut worden. Überall in der Milchstraße waren terranische Einheiten unterwegs, um nach ES zu suchen.
    Bisher aber war es nicht gelungen, eine Spur von der Superintelligenz oder von dem Kunstplaneten Wanderer aufzunehmen.
    Man hoffte, durch das zu Ortungssystemen umfunktionierte Kontrollfunknetz der Cantaro Hinweise auf den Verbleib von ES aufspüren zu können, doch bis jetzt hatte sich noch kein Erfolg abgezeichnet.
    Hatte die Meldung der jungen Frau irgendeine Bedeutung für die Suche nach ES? Konnte sich hinter dem erwähnten Notruf ein Zeichen von ES verbergen, mit dem die Superintelligenz auf sich aufmerksam machen wollte?
    Bully war entschlossen, alle Möglichkeiten auszuloten.
    Er wollte den Weg finden, der früher oder später zu ES führte. „Kannst du mir noch etwas mehr über Sorbat sagen?" fragte er sie. Er erhob sich aus dem Sessel, in dem er gesessen hatte, um ihr zu verstehen zu geben, daß er ihre Meldung als wichtig ansah und daß es ihm darauf ankam, weitere Informationen zu erhalten. „Ich möchte alles wissen", erklärte er. „Auch Details, die dir vielleicht unwichtig scheinen."
    „Selbstverständlich", erwiderte sie. „Deshalb bin ich hier. Sorbat ist eine Protektoratswelt, die vor neun Jahrhunderten von Terranern besiedelt worden ist. Nach den vorliegenden Informationen haben die Kolonisten im Verlauf der Kosmischen Katastrophe einen großen Teil ihres Wissens verloren und sind der Primitivität verfallen. Sie befinden sich etwa auf dem gleichen Niveau wie die Rarapetsch, die planetare Intelligenz, lurchähnliche Wesen. Es mögen Unterschiede bestehen, aber aus unserer Sicht sind sie nicht gravierend."
    „Ich verstehe", entgegnete Bully. „Da es sich um Abkömmlinge von Terranern handelt, sind wir natürlich für sie verantwortlich. Dabei spielt keine Rolle, wie primitiv sie in der Zwischenzeit geworden sind.
    Wir müssen uns um sie kümmern. Und wir müssen klären, was es mit dem Notruf auf sich hat. Vielleicht haben die Kolonisten damit zu tun."
    Er warf seinem Frühstück einen kurzen Blick zu, verspürte jedoch keine Lust, noch mehr zu sich zu nehmen. „Wie lautet der Notruf?" fragte er. „Der Hyperfunksender teilt mit dem üblichen Kode mit, daß Störungen vorliegen, die er aus eigener Kraft nicht bewältigen kann", antwortete sie. „Er bittet um Hilfe."
    „Ich muß es genauer wissen", betonte Bully geduldig. „Wie lautet der Kode?"
    Sie hob den linken Arm, an dem sie ihren Multichron trug, und sagte fordernd: „Den Kode!" Über dem winzigen Monitor baute sich eine holographische Projektion des Kodes auf.
    Er lautete: „L: D-R-3-1-V-9-S-R-O-7-P-P-5-S."
    „Das genügt schon", sagte Bully. „Hast du den Kode verglichen? Stimmt er mit dem überein, unter dem dieser Sender eingestuft ist?"
    „Er ist in Ordnung", betonte sie. „Du hast völlig recht", triumphierte er. „In dem Kode sind die Zahlen 1-9 - 7 - 5 enthalten. 1975!
    Das Jahr, in dem wir Wanderer zum erstenmal betreten haben! Die CIMARRON fliegt nach Sorbat, die anderen Raumschiffe bleiben im Verband und gehen ihrer Arbeit nach wie bisher."
    Zusammen mit der jungen Frau verließ er die Messe und eilte in die Zentrale, um die weiteren Teile des Notrufs auszuwerten. Er erfuhr, daß der Hypersender von Sorbat sich selbst als gefährdet ansah. Er teilte mit, daß er nähere Auskünfte nicht geben könne. „Es handelt sich um eine für bestimmte Zwecke programmierte Anlage mit geringer Intelligenz", erläuterte die junge Frau.
    Bully nickte, nachdem er den Notruf noch einmal gelesen hatte. „Irgend jemand will dem Hyperfunkkomplex an den Kragen", erkannte er. „Entweder sind es die Siedler oder die eingeborenen Rarapetsch. Wir werden das herausfinden. Ich bin sicher, daß uns jemand einen Tip geben will. Vielleicht sogar ES selbst. Was ist mit den Eingeborenen?"
    „Die Syntronik berichtet dazu nur wenig", erwiderte sie. „Die Rarapetsch sind lurch- oder salamanderähnliche Geschöpfe, deren Zivilisationsstufe sich nicht genau definieren läßt. Es dürften jedoch

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