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1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal.
    Trotzdem wollte ich nicht so recht daran glauben, und es brachte mich auch nicht weiter, wenn ich auf der Stelle stehen blieb und meinen eigenen Gedanken nachging. Ich musste etwas unternehmen.
    Mein Ziel stand fest.
    Es war die Gestalt mit dem blutenden Knochengesicht. Für mich war sie so etwas wie ein Anführer. Sie hatte das Sagen, ihr folgte man. Was sich an dunklen Gestalten in meiner Nähe befand, das konnte ich erst mal abhaken.
    Befand ich mich tatsächlich in einer anderen Zeit?
    Es war mehr als schwer für mich, das zu glauben. Es sah alles so normal aus. Es hatte sich nichts in meiner Umgebung verändert, und noch etwas kam hinzu.
    Ich hörte nichts.
    Dabei war ich nicht scharf darauf, fremde Stimmen zu vernehmen und darauf zu lauern, was sie alles sagten. Es war nur eine befremdliche Stille, die mich umgab. Kein Laut, nichts Fremdes oder auch Natürliches wie das leise Säuseln des Windes. Es blieb alles unter dem Mantel des Schweigens verborgen.
    Ich suchte nach etwas, das mir den Beweis dafür brachte, in einer anderen Zeit zu sein. Auch wenn Kerzen im Freien standen, gab ihr Feuer immer Wärme ab, und so ging ich zu den ersten dicken Kerzen hin, die auf einem Stein standen.
    Bereits in ihrer Nähe stellte ich fest, dass etwas nicht stimmte. Ich hätte eine gewisse Wärme spüren müssen, und genau die war nicht zu fühlen.
    Mich wehte nichts an, es blieb alles völlig normal und auch kühl. Ich wollte es genau wissen und fasste in die Flammen hinein.
    Nichts!
    Kein Wärmehauch, nichts, was meine Finger hätte ansengen oder verbrennen können. Mir kam es vor, als wären die Kerzen und ihre Flammen nicht vorhanden.
    Und die Schädel?
    Es war nur ein Schritt, den ich zurücklegen musste, um eine der Stangen zu erreichen. Mein Ziel war der Totenschädel. Dabei hatte ich vor, ihn von der Stange zu holen, aber ich griff erneut ins Leere. Der Schädel war da und trotzdem nicht vorhanden.
    Die Erklärung fiel mir nicht schwer. Hier hatten sich zwei Zeitebenen zusammengeschoben, aber beide waren noch autark geblieben. Die Gegenwart, zu der Godwin und ich gehörten, befand sich eingehüllt innerhalb der Vergangenheit, wobei es auch umgekehrt sein konnte. So deutlich war das nicht klar.
    Kerzenflammen, Totenschädel und die dunklen Gestalten, die mich an Geister erinnerten und die noch immer umherliefen wie Gestalten, die etwas suchten, es aber nicht fanden.
    Dem Ersten stellte ich mich in den Weg. Ich schaute die Gestalt direkt an.
    Sie hätte in mein Gesicht schauen müssen wie ich in das ihre. Aber da gab es nur ein Gesicht, und das gehörte mir. Die Öffnung in der Kapuze war leer.
    Ich war nicht geschockt, nur überrascht.
    Ich streckte den Arm aus und fasste zu. Meine Hand krümmte sich bereits, da lachte ich auf, denn es war wieder nichts, das ich anfassen konnte. Ich griff hindurch, aber ich spürte so etwas wie eine schwache Kälte, die über meine Haut rieselte.
    Das Kreuz war schnell aus der Tasche geholt. Die Gestalt befand sich noch immer sehr dicht bei mir, und nun setzte ich den gleichen Griff mit dem Kreuz an.
    Ich ging davon aus, dass es stark genug war, um die Zeiten zu überwinden.
    Da trafen Welten zusammen. Unterschiedlich waren sie. Ich dachte nicht mehr an die positive Seite der Templer, und genau das war wichtig. An der Gestalt war es zu erkennen. Das Kreuz erwischte sie voll, denn plötzlich strahlte das Licht auf.
    Es blieb innerhalb dieser Gestalt, und da gab es keine Dunkelheit mehr.
    Der Schatten wurde durch das silbrige Licht vertrieben. Er war plötzlich nicht mehr vorhanden. Aber zugleich irritierte mich etwas, was ich aus dem rechten Augenwinkel wahrnahm.
    Ein helles Zittern, das zuvor nicht da gewesen war. Ich drehte mich schnell zur Seite und bekam noch mit, wie einer der Totenschädel auf der Stange verbrannte.
    Das Feuer sprühte aus ihm hervor wie bei einer Silvesterrakete. Der blanke Schädel fiel in sich zusammen, und es gab nicht mal Staub, der zurückblieb und daran erinnerte, was dieser Totenkopf einmal gewesen war.
    Im ersten Moment war ich ratlos. Ich musste erst einmal nachdenken, was hier passiert war.
    Der Schädel war vernichtet worden, weil auch diese dunkle Gestalt vergangen war. Zwischen den beiden hatte es eine Verbindung gegeben, und das war auf einer Ebene geschehen, an die ich normalerweise nicht herankam, wie ich schon festgestellt hatte.
    Nur hatte die Kraft des Kreuzes die Dinge zurechtgerückt, und das war hier passiert.
    Ich wischte über

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