1536 - Der Weise von Fornax
verhindern wissen, daß mit der WO-MUN dasselbe passiert wie mit dem Gurradschiff - was auch immer die Hanseaten damit angestellt haben."
„Vielleicht erfahre ich das von Loungan und Karasim."
„Wer ist das?"
„Zwei flüchtige Gurrads, die zur Besatzung jenes Schiffes gehört haben könnten. Sie wollen mich treffen."
„Wenn du für dieses Treffen eine Leibwächterin brauchst, dann lasse es mich wissen, Alaska", bot die Kartanin dem Terraner an. Sie fügte hinzu: „Meinst du nicht, daß es an der Zeit wäre zu handeln?"
„Mache mir einen vernünftigen Vorschlag, dann können wir darüber reden", sagte Alaska Saedelaere und erhob sich. „Ich bin in meiner Unterkunft."
Kaum in seinem Zimmer angekommen, erreichte Alaska ein Anruf. Er war geradezu erleichtert, daß der Anruf nicht auf der mit Ernst Ellert vereinbarten Frequenz kam, denn er befürchtete eine Hiobsbotschaft von der TAMBO. An der Stimme erkannte er den Epsalermischling Shimko Aranui. „Keine Namen, bitte", sagte der Anrufer zur Einleitung. „Hast du mich identifiziert?"
„Klar. Ich hätte nicht gedacht, mich über deine Stimme freuen zu können. Gibt es Neuigkeiten?"
„Darum rufe ich an. Du solltest schon auf Vorrat schlafen, Partner. Denn irgendwann in der kommenden Nacht ist es soweit."
„Wo?"
„Halte dich einfach zur Verfügung. Die Kontaktleute werden dich aufsuchen."
„In Ordnung. Könntest du mir noch schnell verraten, was mit unseren Raumschiffen geschehen soll?"
Der Epsalermischling lachte schallend. „Diese Antwort kannst du dir nicht leisten", sagte er dann und unterbrach die Verbindung.
Obwohl es eine lange Nacht werden würde, war für Alaska an Schlaf natürlich nicht zu denken.
Er hoffte auch noch, daß sich Bethia Malaro bald melden würde.
Er starrte die Haarspange an. Welche Informationen trugen die Speicherkristalle in sich? Und wie kam man an sie heran?
Er schickte über die allgemeine Frequenz einen Suchruf für Annu Simila aus. Die Cheftechnikerin meldete sich fünf Minuten später vom Raumhafen. „Ich bin im Besitz eines Speichermediums, das ich von dir untersuchen lassen möchte", erklärte ihr Alaska. „Ich bin schon unterwegs", verkündete Annu Simila. „Ich wäre ohnehin zurückgekehrt. Ich habe etwas entdeckt, worüber ich aber nicht per Funk sprechen möchte."
„Bis gleich."
Eine halbe Stunde später traf die Cheftechnikerin in Begleitung eines anderen Besatzungsmitglieds im Quartier ein. „Wußtest du, daß die Hanseaten neben der ENTSORGER-1 noch über fünf weitere überlichttaugliche Schiffe und ein weiteres Kleinraumschiff verfügen?" berichtete Annu Simila atemlos. „Letzteres konnte ich jedoch nicht identifizieren."
„Eicco Gilbran hat auf dem Flug nach Kontor Fornax mir gegenüber nur die DANZIG erwähnt", erwiderte Alaska. „Dabei,handelt es sich um die ehemalige Kommandokugel der ENTSORGER."
„Die anderen Schiffe, vier Fünfzig-Meter-Kugelraumer, wurden ebenfalls nach Kosmischen Basaren benannt und heißen BERGEN, HAMBURG, NOWGOROD und ROSTOCK."
„Hast du sie auf dem Raumhafen gesehen?"
„Nein. Aber ich habe durch Fangfragen von Hanseangestellten erfahren, daß sie im All unterwegs sind. Und halte dich fest: Sie sind gleichzeitig mit der ENTSORGER-EINS gestartet, als man uns geortet hat." Alaska Saedelaere dachte an Ernst Ellerts Meldung über eine Phantomortung. „Ich mache mir schwere Vorwürfe deswegen, daß wir von Bord unserer Schiffe gegangen sind", sagte Alaska bekümmert. „Wir hätten sie erst gar nicht verlassen dürfen."
„Laß das besser nicht Sey-Nia-M’en hören. Die würde dir die Augen auskratzen."
„Du hast auch noch ein Kleinraumschiff erwähnt, Annu", erinnerte Alaska. „Ich habe es in einem Hangar entdeckt", sagte Annu Simila. „Ich konnte aber nur aus der Ferne einen Blick darauf werfen, denn es wurde scharf bewacht. Es ist etwa fünfunddreißig Meter lang. Der Schiffskörper mißt aber lediglich die Hälfte. Die rückwärtige Hälfte besteht aus einem Heckausleger mit zwei schräg nach unten ragenden Stabilisatoren. Ich habe ein solches Schiff noch nicht gesehen. Kannst du mit dieser Beschreibung was anfangen?"
„Allerdings", antwortete Alaska-Perry Rhodan und seine Begleiter hatten bei ihrer Zeitreise ins Jahr 490 solche Medoschiffe auf Tahun kennengelernt und eines sogar namentlich angeführt. „Heißt das Schiff zufällig ELYSIAN?" fragte Alaska. „Es hatte überhaupt keinen Namenszug auf der Hülle. Zumindest haben wir keinen entdecken
Weitere Kostenlose Bücher