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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der stämmigen Kartanin womöglich abschrecken lassen.
    Und er hatte auch Modlar Pereviz als Begleiter abgelehnt, obwohl der 1. Pilot versicherte, daß er sowieso kein Auge zubekommen würde, weil er tagsüber seinen Nock-Schock-Rausch ausgeschlafen hatte. „Ich will die Gurrads nicht kopfscheu machen", hatte sich Alaska herausgeredet. „Ich verspreche mir von dem Gespräch mit ihnen einiges. Vielleicht bekommen wir brauchbare Tips für die Auseinandersetzung mit den Hanseaten."
    Ernst Ellert hatte sich inzwischen ebenfalls wieder einmal gemeldet. Dabei hatte es sich allerdings nicht um eine Reaktion auf Alaskas Warnung gehandelt; diese war nicht vor Mitternacht zu erwarten.
    Ellert hatte nicht viel zu berichten: Keine besonderen Vorkommnisse auf der TAMBO und der WO-MUN, ließ er verlauten. War das die Ruhe vor dem Sturm?
    Alaska schlenderte in Richtung Steilküste und ging diese entlang. Von unten drang das Tosen der Brandung zu ihm herauf, und der Wind trieb ihm Gischt ins Gesicht.
    Plötzlich entdeckte Alaska trotz der Dunkelheit zwischen den Felsen einen relativ großen, etwa 35 Meter langen geometrischen Körper, der sich gegen die Schaumkronen der Brandung abhob. Das Objekt entsprach genau der Beschreibung, die ihm Annu Simila von dem Medoschiff vom Typ ELYSIAN gegeben hatte.
    Hatten die beiden Gurrads das Kleinraumschiff gekapert, und waren sie damit zu ihrem Treffen mit ihm geflohen? Das war unwahrscheinlich, denn wenn schon FTV einen solchen Diebstahl nicht gemeldet hatte, dann hätten die Hanseaten zumindest eine großangelegte Suchaktion gestartet. Und keine Frage, daß sie dabei auf das Schiff gestoßen wären.
    Da traf es schon eher zu, daß das Schiff von den Hanseaten zu ihrer Bewachung abgestellt worden war.
    Möglicherweise bereiteten die Hanseaten eine Aktion gegen sie vor, und das Getto war bereits auf allen Seiten von weiteren Einsatzfahrzeugen umstellt.
    Alaska Saedelaere wollte gerade kehrtmachen und ins Quartier zurückkehren, um seine Kameraden zu warnen, als aus der Dunkelheit eine helle Mädchenstimme drang. „Hallo!"
    Dort stand Siela Correl auf einer Bodenerhebung zwischen zwei Büschen. Sie trug eine helle Kombination mit einem breiten, roten Gürtel, so daß sie gut zu sehen war. Obwohl weit und breit keine Lichtquelle war, bildete sich Alaska ein, es in ihren Augen leuchten zu sehen. „Hallo!" sagte Alaska mit belegter Stimme. Mehr noch als beim erstenmal, als er das Mädchen nur aus der Ferne gesehen hatte, erinnerte es ihn an Kytoma. Dabei war sie größer als das Querionenmädchen, hatte ausgeprägtere weibliche Formen und war lange nicht so zartgliedrig. Aber ihre Haltung drückte eine unverkennbare Scheu aus, und Alaska hatte Angst, daß sie davonlaufen könnte, wenn er ihr zu nahe kam. „Komm", sagte das Mädchen und streckte ihm die Hand hin. „Wollen wir ein wenig Spazierengehen? Die Nacht ist so schön."
    „Ja, die Nacht ist schön", wiederholte Alaska, weil ihm nichts Besseres einfiel. Er, der bald Tausendfünfhundertjährige, kam sich wie ein Schuljunge bei seinem ersten Rendezvous vor. Ein ähnliches Gefühl hatte er auch bei seinen ersten Begegnungen mit Kytoma gehabt.
    Er erreichte das Mädchen, und es ergriff seine Hand. Sie setzte sich ins Landesinnere in Bewegung, und Alaska paßte sich mit seinen langen Beinen ihrem fast trippelnden Schritt an. „Du weißt, wer ich bin?" fragte das Mädchen. „Du heißt Siela Correl", antwortete Alaska. „Pirmin Deix hat mir deinen Namen genannt. Sonst weiß ich nichts über dich."
    „Das macht gar nichts", sagte das Mädchen. „So interessant bin ich nicht."
    Dem, konnte Alaska Saedelaere durchaus nicht beipflichten, aber er sagte es nicht. „Warst du letzte Nacht in unserem Quartier?" erkundigte sich Alaska.
    Siela schlug die Augen nieder, und vermutlich wurde sie rot. „Ich weiß, das gehört sich nicht", sagte sie. „Aber ich war sehr neugierig. Ich habe noch nie richtige Terraner gesehen. Die Menschen, die es früher gelegentlich zu uns verschlug, waren ja keine Terrageborenen. Sie kamen nicht aus der Milchstraße, sondern aus den anderen Galaxien der Lokalen Gruppe, wohin es sie in der Prä-Monos-Zeit verschlagen hat. Die Milchstraße war ja isoliert, so, wie wir es immer noch sind."
    „Du sprichst von den früher auf Kontor Fornax Gestrandeten, als hättest du sie persönlich kennengelernt", sagte Alaska. „Hab’ ich auch."
    „Wann soll denn das gewesen sein?" Das Mädchen dachte angestrengt nach und

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