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154 - Die Macht der Nosfera

154 - Die Macht der Nosfera

Titel: 154 - Die Macht der Nosfera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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diszipliniert agierenden Gegners wurde das besonders deutlich.
    Ein harter Schlag auf die Breitseite prellte ihm den Griff aus der Hand.
    Er sah den anschließenden Stich seines Gegners kommen.
    Mit einer Körperdrehung wich er noch instinktiv aus, verlor dabei allerdings die Balance und kam zu Fall.
    Black schrie auf, als er sah, dass sich die Männer hinter dem Schilderwall anschickten, Hansen niederzumachen. Er selbst konnte nichts dagegen unternehmen.
    Die Schwertspitze setzte schon zum tödlichen Stoß an, als ein menschlicher Schatten über den Barbaren erschien und mitten in ihre Phalanx krachte. Beträchtliche Verwirrung entstand, die Hansen nutzte, um davon zu robben.
    Erneut wirbelte ein lebloser Körper durch die Luft und landete in den dicht gedrängten Reihen. Die Barbaren, die unter ihren toten Kameraden zusammenbrachen, schrien zornig auf, doch die zwei Meter große Taratze, die nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand, klaubte einen weiteren Toten vom Boden und schleuderte ihn mit beiden Pranken von sich.
    Unter diesem Bombardement brach die Formation auseinander. Graz nutzte die Gelegenheit und stürzte sich in die entstanden Lücken. Die scharfen Krallen vorgestreckt, fuhr der riesige Nager mitten unter die Barbaren und riss ihnen tiefe Wunden in Rücken und Arme.
    Damit war der Widerstand endgültig zerbrochen. Die Bluttempler, die Graz ins Getümmel folgten, hatten bereits leichtes Spiel.
    Black erschauderte unter der tödlichen Präzision, die die Ordensbrüder im Kampf an den Tag legten. Mit Messer und Degen gleichzeitig bewaffnet, stachen sie in unablässiger Folge um sich. Jede Körperdrehung, jeder Handstreich forderte ein neues Opfer.
    Ein Bluttempler ersetzte fünf normale Kämpfer.
    Die Barbaren wurden schneller dezimiert, als sie die Lage begreifen konnten. Nur den wenigsten gelang die Flucht.
    Auch sonst befanden sie sich überall auf dem Rückzug. Als Black in die Runde blickte, sah er einige versprengte Gestalten, die sich gerade über den Fluss oder entlang des Ufers absetzten. Ansonsten lagen sie tot oder geschlagen auf dem Boden.
    Nur Nosfera und Männer und Frauen in Uniform standen noch aufrecht. Erschöpft aber erleichtert sahen sie an.
    Vereinzelt lachte jemand befreit auf.
    Nirgendwo wurde mehr gekämpft. Nur Arne Hansen hob sein Schwert und richtete es auf Graz, der zu voller Größe aufgerichtet vor ihm stand.
    »Nimmssss Ssschwert weg!«, forderte die Taratze in ihrem mit Zischlauten durchsetzten, kaum verständlichen Russisch.
    »Soo ssscharfe Klinge kann fürchterlich ssschneiden.«
    »Kommen Sie der Aufforderung bitte nach«, bekräftigte ein Nosfera, der neben das borstige Ungetüm trat. »Graz hat es nicht verdient, von Ihnen bedroht zu werden. Immerhin hat er Ihr Leben gerettet.«
    ***
    Der ersten Siegesfreude folgte rasch die Ernüchterung. Ihr Angriff hatte achtzehn Tote und beinahe zwanzig Verletzte gekostet, Schrammen und kleinere Schritte nicht mitgerechnet, die hatte jeder einzelne von ihnen zu beklagen.
    Mr. Black schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf, in denen offen gefragt wurde, ob die Bluttempler den Blutzoll wirklich wert seien.
    »Nehmt den Barbaren alles ab, was wir gebrauchen können«, forderte er laut, um den Kritiker und ihren Zuhörern eine Beschäftigung zu geben. »Waffen, Proviant, Kleidung. Für uns ist einfach alles nützlich.«
    Er blieb neben einer toten Russin stehen, deren blaue Uniform tiefe Schnitte aufwies. Im Brustbereich mischte sich eine zähflüssige milchige Substanz mit dem Blut der Wunde.
    Einer der Schwerthiebe hatte den Serumsbeutel gespalten.
    Was für eine Verschwendung.
    »Nehmt auch unseren Toten alles ab, was die Lebenden noch brauchen können! Vor allem die Serumsbeutel!«, rief Black in die Runde. »Damit wir uns richtig verstehen: Nichts wird für den Eigenbedarf eingesteckt! Alles wird zusammengetragen und gerecht an die verteilt, die es am nötigsten brauchen.«
    Es war schon ein wenig makaber, aber das Serum der im Kampf Gefallenen erhöhte die Überlebenschance der Verbliebenen. Dieser Gedanke ging wohl manchem durch den Kopf, der noch stehen konnte, denn das Gerede über Sinn und Unsinn des Scharmützels verstummte so schnell, wie es aufgekommen war. Stattdessen verfielen alle in emsige Tätigkeit.
    Mr. Black fand nun zum ersten Mal Zeit, auf die Nosfera zuzugehen.
    Navok und Radek lösten sich prompt aus der Gruppe der Vermummten und traten ihm entgegen. Er kannte die beiden gut genug, um sie auseinander

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